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Madagaskar steuert auf eine mit dem Klimawandel verbundene Hungersnot zu, die es nicht verursacht hat

DMZ –  SOZIALES ¦ Dirk Specht ¦

KOMMENTAR

 

Ich hatte kürzlich von der Schulstiftung und deren Funktion als Hungerhilfe für das benachbarte Dorf berichtet. Die Situation auf der Insel ist fürchterlich. Neben Covid-19 kommt nun eine klimabedingte Dürrekatastrophe hinzu, die wie die Washington Post vollkommen korrekt kommentiert, die Menschen dort bedroht, aber andernorts auf dem Planeten verursacht wird. Es wird Zeit die Augen zu öffnen und zugleich zu hoffen, dass ausgleichende Gerechtigkeit vom Planeten niemals eingefordert wird.

 

Nochmals mein Dank an die Unterstützer unserer Stiftung. Wie dringend die Hilfe ist und wie gut sie ankommt, ergibt sich aus einem kurzen Auszug des lesenswerten Beitrags der WP.

 

Ich habe 2019 vor Ort erlebt, wie die Menschen dort schlicht täglich für ihre Existenz kämpfen müssen. Frauen und Kinder gehen bei Gluthitze teilweise bis zu 20km zum nächsten größeren Marktplatz, um dort Brennholz gegen Nahrung oder Nahrung gegen Brennholz zu tauschen. Ohne Tausch kann sich kaum eine Familie ernähren. Dazu werden große Lasten auf den Schultern getragen und in der Hoffnung auf Verfügbarkeit eines fehlenden Tauschobjekts zum Markt geschleppt. Das System funktioniert sogar sehr gut, die Menschen empfinden das nicht als Mangel, aber es ist extrem fragil gegen Ernteausfälle.

Der Hungertod ist für den ansonsten im Überfluss lebenden und um seinen wohlverdienten Urlaub kämpfenden Homo Sapiens auch 2021 ein ernstes Thema!

 

Hier der Auszug:

In Madagaskar hat der Hunger die Menschen bereits dazu gebracht, rohe rote Kaktusfrüchte, wilde Blätter und sogar die Heuschrecken zu essen, die zur Dezimierung der Ernten beigetragen haben. Der südliche Teil des Landes erlebt die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten, und das Welternährungsprogramm warnt, dass 1,14 Millionen Menschen ohne Nahrung sind und 400.000 Menschen auf den Hungertod zusteuern.

Als riesige Insel im Indischen Ozean, die für ihre abgelegene Schönheit und ihr einzigartiges Ökosystem bekannt ist, wird Madagaskar manchmal auch als der achte Kontinent bezeichnet.

Aber die Probleme, mit denen es jetzt konfrontiert ist, sind laut WFP "katastrophal" - und sie sind nicht in erster Linie das Ergebnis lokaler politischer oder wirtschaftlicher Unruhen, noch sind sie auf isolierte Wetterereignisse zurückzuführen.

 

"Die Sache ist, dass es keinen Konflikt gibt, aber die Menschen in Madagaskar an Hunger sterben", sagte Lola Castro, die Regionaldirektorin des WFP im südlichen Afrika, die im Juni die am schlimmsten betroffenen Gebiete besuchte, gegenüber Today's WorldView. Das Problem, erklärte Castro, sei "eindeutig der Klimawandel".


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