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Norwegens Influencer müssen neu Fotoretuschen kennzeichnen

DMZ – GESELLSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Influencer haben in der Tat «Einfluss», wie es der Name ja auch schon sagt. Die bis zur Perfektion retuschierten Hochglanzbilder, auf denen kein Makel mehr am menschlichen Körper zu finden ist, sind niemandem mehr fremd. Die Influencer laufen erfolgreich und lächelnd durch ihr Leben und zeigen der ganzen Welt mit hocherhobenem Kopf, wie schön und erfolgreich sie doch sind. Kein Wunder wollen sich auch Kinder und Jugendliche an ihnen orientieren.

 

Doch solche Vorbilder können sehr bedrückend und negativ sein und das Gefühl wecken, dass man nie so schön und erfolgreich werden wird und dass das das höchste Ziel sein muss! Es braucht schon etwas mehr Lebenserfahrung, um sich bewusst zu werden, dass niemand auf der Welt perfekt ist und dass wir Menschen nun mal so sind und sich die Schönheitsideale im Verlauf der Zeit auch immer wieder ändern. Bei Kindern und Jugendlichen ist dieses Weltbild noch nicht gefestigt und vor allem im Teenageralter sind die Jugendlichen sehr kritisch in Bezug auf ihren eigenen Körper. «Echte Körper» schneiden im Vergleich zu den perfekten Hochglanzbildern aus dem Internet natürlich eher mässig ab.

 

Dies kann für die Teenager zu Komplexen hin bis zu Body Shaming führen, wo man sich massiv für den eigenen Körper schämt. Für die norwegische Regierung geht dieser Trend entschieden in die falsche und auch gefährliche Richtung. Aus diesem Grund hat sie nun eine Kennzeichnungspflicht für retuschierte Werbefotos erlassen. Diese gilt sowohl für Konzerne wie auch für kleinere und grössere Influencer von nebenan. Dabei geht es vor allem um veränderte digitale Körperformen und Haut.

 

Das meiste andere ist davon nicht betroffen. Die Verantwortung für die Umsetzung tragen der Werbetreibende und die bearbeitende Person. Bei Nichtbeachtung gibt es ab Juli 2022 Geldbussen mit vorheriger Gnadenfrist. Das Ziel ist klar, den «Körperdruck in der Gesellschaft» zu vermindern. Um die gewünschte Wirkung noch zu verstärken, wäre es optimal, immer auch das reale Bild neben das retuschierte zu platzieren. So weit geht das Gesetz jedoch nicht. Es ist ein erster Schritt in eine «gesündere Richtung». Natürlich ist es grundlegend, vor allem Kindern und Jugendlichen weitere Begleitung, Unterstützung und vor allem lebensnahe Vorbilder zu geben.

 

 

Quelle:

±Berliner Zeitung.de±


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