Roboter entfernt Hirntumore in kürzester Zeit

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

Die operative Entfernung eines Tumors im Gehirn war bis anhin ein Eingriff, der bis zu 5 Stunden in Anspruch nahm. Danach folgten zahlreiche Tage Krankenhausaufenthalt mit anschliessender mehrwöchiger Rehabilitation. Nun können solche Operationen dank eines neuen Roboters mit Namen ZAP-X in nur 30 Minuten durchgeführt werden. Die Photonenstrahlen ermöglichen dies ohne Narkose und schmerzfrei. Der Patient kann auch anschliessend nach Hause gehen.

Wie der Neurochirurg, Radiochirurg und medizinische Leiter des Europäischen CyberKnife Zentrums in München Prof. Alexander Muacevic gegenüber Forschung und Wissen erklärt, liegt der Patient auf einer Liege und mehr als 100 Photonenstrahlen treffen punktgenau auf einen Tumor. Diese Strahlen sind eine Art Röntgenstrahlen, die den Tumor in seinem Erbgut töten. Nach einigen Wochen oder Monaten kommt es zum Absterben der Tumorzellen. Nachdem der ZAP-X schon in den USA und in China eingesetzt wird, kommt er nun auch nach Europa ins CyberKnife Zentrum am Klinikum Großhadern.

Die Behandlung lässt sich für Meningeome, Hypophysenadenome, Neurinome, vaskuläre Fehlbildungen und Metastasen durchführen. Laut Prof. Alexander Muacevic macht der Roboter die Radiochirurgie als gezielte einmalige Bestrahlung von Tumoren zur Alternative zur Operation. Bedingung für die Behandlung ist, dass der Tumor nicht grösser als 3,5 Zentimeter ist und es noch zu keiner Streuung gekommen ist. Die Kosten für diesen nicht invasiven Eingriff belaufen sich auf etwa 7'500 Euro, welche von den privaten Krankenkassen bereits übernommen werden. Eine Operation kostet etwa 10'000 Euro. Die Kosten für die Reha sind darin allerdings noch nicht enthalten.

Quelle:

±Forschung und Wissen±