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AT: Pfarrer verbreitet Fake-News im Pfarrbrief

DMZ –  GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Anton Aeberhard ¦

KOMMENTAR

 

Ein verirrtes Schaf und gleichzeitig Pfarrer der Pfarre Preitenegg verbreitet im aktuellen Pfarrbrief Fake-News. Darin spricht der Pfarrer

von 12.000 Impftoten. Die Diözese regiert auf Anfragen der Medien mit dem lapidaren Kommentar: "Pfarrer ist nicht das Gesundheitsamt." Konsequenzen dürfte das nicht tragbare Verhalten des Pfarrers trotzdem haben. Denn Lügen ist nicht gerade eine Gebot dieser Kirche.

 

Man kann davon ausgehen, dass die Gläubigen in der Gemeinde Preitenegg jede Menge Gesprächsstoff haben, wenn sie sich am Sonntag zum Kirchgang treffen. Der aktuelle Pfarrbrief von August 2021, der dieser Tage an die Haushalte erging, sorgt aktuell für Aufregung: Er beschäftigt sich auf drei von vier Seiten mit dem Thema Impfen, zitiert werden angebliche Aussagen des Tamsweger Arztes Johann Wilde, ehemals am Institut für Anatomie der Medizinischen Universität Wien, praktischer Arzt und Facharzt für Anatomie.

Während sich Politiker und Gesundheits-Institutionen abmühen, die Impfquote zu erhöhen, hat der Pfarrer in Preitenegg, einer kleinen Gemeinde westlich von Graz, eine andere Linie: Fake-News verbreiten.

Anhand falscher Behauptungen und wilder Beschwörungen werden Menschen verunsichert, belogen und verängstigt. In dem Pfarrbrief spricht der Pfarrer gar davon, dass "Impfen ist ein Verbrechen" sei.

 

"Ein Aufschrei müsste durch unser Volk gehen, das ganze Land erschüttern. Es reicht! Schluss jetzt! Das Mass ist voll!", lautet der Titel des Artikels. "Jetzt machen sich die Impfverbrecher schon über unsere Kinder her, die weder selbst Corona-gefährdet sind, noch eine Gefahr für andere darstellen".

 

In der Folge wird die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zitiert, wonach angeblich "in nur sechs Monaten alleine 12.000 Impfgetötete und 800.000 Impfgeschädigte" verzeichnet worden seien. Eine klare Falschmeldung, die bereits mehrfach klargestellt wurde. In sozialen Medien kursieren seit Beginn der Impfaktion ähnlich lautende Berichte, die sich auf angebliche EMA-Daten beziehen.

Laut einer Sprecherin der EMA kann sich die Behörde entsprechende Meldungen nur durch eine Falschinterpretation öffentlich zugänglicher Daten erklären.

 

Auch von angeblichen embryonalen Missbildungen, Fehlgeburten, Unfruchtbarmachung ist die Rede.

Und weiter: Im Herbst gehe es "richtig los. Man wird Euch vielleicht sogar das Erziehungsrecht über Eure Kinder entziehen, wenn ihr Euch weigert", wird behauptet.

Das Schreiben endet mit der Aufforderung: "Väter! Mütter! Tut Euch zusammen und tretet der impfwütigen Verbrecherbande und ihren Kollaborateuren geschlossen entgegen!"

 

Für den Inhalt des Pfarrbriefs ist laut Kleine Zeitung der Preitenegger Pfarrvorsteher Eugeniusz Subocz verantwortlich. Dieser Pfarrer wird hoffentlich bald seiner Funktionen enthoben. So einen "Seelsorger" darf man nicht auf Menschen loslassen.

 

 

Die Diözese Gurk-Klagenfurt reagierte bereits auf den Brief. Generalvikar Johann Sedlmaier: „Der Pfarrer ist nicht das Gesundheitsamt, für Corona sind Behörden und Ämter zuständig." Eine typisch kirchliche Antwort. Einer Kirche, die das Gegenteil predigt, als das was hier praktiziert wurde, nicht würdig. 


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