Brot und andere Grundnahrungsmittel

DMZ – REZEPTE & TIPPS ¦ Silvia Kölbener-Fasel ¦

 

Jedes Jahr häufen sich gemäss verlässlichen Studiender ETH Zürich (2019) pro Person 66 gefüllte 35-Liter-Abfallsäcke Lebensmittelverluste an. Die Forscher untersuchten dabei die Verluste über alle Schritte eines Lebensmittels, vom Anbau bis zum Verzehr, oder eben nicht mehr Verzehr, dem sogenannten Food-Waste. Diese Studie zeigt auf, dass rund ein Drittel der produzierten Produkte nicht den Erwartungen der Konsumenten entsprechen.

 

Die Früchte sind zu gross oder zu klein, zu sauer oder zu bitter, das Gemüse und Salate sind schlecht haltbar, nicht alle Fleischsorten jedermanns Sache, sprich Innereien etc. Fast 55 Prozent des angebauten Getreides kommen gar nicht erst in die Lebensmittelproduktion. Schon die gewählten Getreidesorten können über den späteren Erfolg in der Lebensmittelkette entscheiden. Vor allem entsteht Verlust beim Raffinieren des Getreides, das heisst, wenn Vollkorn in den Mühlen zu Weissmehl verarbeitet wird und die gesunden Nahrungsfasern, sowie viele Mineralstoffe-, Vitamine und Spurenelemente verloren gehen, und dann in späteren aufwändigen und fragwürdigen Verfahren den Lebensmitteln wieder zugeführt werden. Viele Bauern entdeckten die weise Gunst des Momentes und verfüttern ihren Tieren zum Beispiel die wertvolle Kleie direkt. Weissmehl ist und bleibt ein gesundheitsbelastendes Wohlstandsphänomen, trotz breiter Werbekampagnen zur innovativen Gesundheitsförderung.

 

Bei der Herstellung der Backwaren fallen kaum Verluste an dankunserer fortgeschrittenen Technik von Backöfen und Regeneriergeräten. Der erschreckend hohe Anteil an Backwaren, der im Mülleimer landet, ist jener, der nicht mehr unserer hohen Erwartung von Frische entspricht. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, eigenhändig und wirkungsvoll gegen Food-Wasting vorzugehen. Ein gezielter Einkauf, kritisches Durchleuchten der gängigen Werbung, Verlässlichkeit auf unseren gesunden Menschenverstand und etwas Kreativität in der Umsetzung. Mit einer Einkaufsliste, welche den wirklich benötigten Lebensmitteln entspricht oder für Geübte aus dem Gebotenen solches zu wählen, das dann zuhause vor dessen Verderb auf den Teller gelangt, sind grosse Schritte in die richtige Richtung. Wenn wir uns auf unseren gesunden Menschenverstand verlassen, leuchtet uns schnell ein, auf welche teuren Einkäufe wir schadlos verzichten können. Von unzähligen Fertigprodukten bis zu den «grossartigen Aktionen», welche vor allem noch vor dem Bezahlen an der Kasse schnell im Einkaufskorb landen. Zuhause entpuppen sich dann solche Errungenschaften oft als Fehlkäufe, verderben, und landen im Eimer. Kreatives Geschick ist, wenn Altbackenes unkompliziert noch verwertet wird. Oft braucht es wenig, dass so leckere Gerichte entstehen, welche das Haushaltbudget schonen und das Wegwerfen von Lebensmitteln verhindern. Wer kennt es nicht, das trockene Brot, welches getoastet mit etwas Butteraufstrich wieder köstlich schmeckt. Hier ein Vorschlag für eine vitaminreiche und günstige Januarmahlzeit, die schon unsere Grosseltern zu begeistern vermochte:

Gemüsetopf nach Bauernart (für 4 Portionen)400 Gramm altbackenes Brot, 1 Lauchstängel, 2 Karotten, 1 Stück Knollensellerie, zwei Knoblauchzehen gepresst,2 Esslöffel natives Öl, 2 Deziliter Gemüsebrühe, 40 Gramm Käse nach Wahlgerieben, wenn Sie Frischkäse wählen in kleinen Würfel. (Gut eignen sichauchleichtere Frischkäse oder Joghurt nature).

 

Halbieren Sie den Lauch, waschen Sie ihn gut unter fliessendem Wasser und zerkleinern sie ihn. Rüsten Sie die Karotten und den Knollensellerie und würfeln Sie das Gemüse.Dünsten Sie alles in einer beschichteten Pfanne im leicht erwärmten Öl an, geben Sie den Knoblauch dazu, löschen Sie mit der Gemüsebrühe ab und lassen Sie alles bei reduzierter Hitze knapp durchgaren. Die Festigkeit des Gemüses sollte Ihrem Geschmack entsprechen.Schneiden Sie das Brot in Würfel und rösten Sie diese in einer Bratpfanne in wenig Butter bis sie goldbraun sind.Verteilen Sie die Suppe auf vier warme Teller, geben Sie den Käse und das geröstete Brot darüber und geniessen Sie diese «aufgewärmte Brotgeschichte» mit gutem Appetit.


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