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Von Trennung und dem Weg vom Schock zum Neuanfang

DMZ - GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ AA ¦ MM ¦

 

Es geschieht täglich, Stündlich, Minütlich - überall auf der Welt, gerade jetzt. Es ist manchmal unverständlich und überraschend, manchmal zeichnet es sich aber schon lange ab, dass eine Trennung ins Haus steht.

Wenn eine Beziehung in die Brüche geht, ist der Trennungsschmerz meist nur schwer auszuhalten. Der erste Schock legt den Alltag manchmal sogar lahm. Selbstzweifel, Panik, Existenzängste, Angst vor Gerede und viele Sorgen mehr plagen die Seele.

 

Kaum ein Trost im Moment der Trennung, aber bereits Schiller wusste: "Was nicht zusammen kann

Bestehen, tut am besten sich zu lösen." Trotzdem - "Scheiden tut weh", heisst es in einem alten Volkslied. Der Schmerz der Trennung ist körperlich sogar zu spüren. Der Schädel brummt, der Körper steht zitternd unter Hochspannung. Die Sehnsucht nach Schlaf, der das Nachdenken verhindert, ist gross, doch der Schlaf bleibt unruhig. Liebeskummer lässt sich im Gehirn in denselben Arealen nachweisen wie körperlicher Schmerz bei einer akuten Verletzung, ergab eine wissenschaftliche Studie der University of California. Auch der Hormonspiegel verändert sich durch Liebeskummer beachtlich. Während die Werte des so genannten Glückshormons Serotonin beachtlich absinken, werden vermehrt Stresshormone wie zum Beispiel Adrenalin produziert, was zu vermehrter Aggression und Gereiztheit führt. Dies führt Sigrid Schulze hervorragend aus und stellt auch gleich einige Phasen der Trennung zusammen und erklärt diese plausibel.

 

"Jeder Mensch durchläuft nach einer Trennung in etwa dieselben Schritte. Wie lang die Phasen der Trennung dauern und wie intensiv sie erlebt werden, ist allerdings individuell verschieden. Wer die Trennung herbeigesehnt hat, meistert sie wahrscheinlich leichter als derjenige, der sie vielleicht verhindern wollte. Je höher die Erwartungen an die Beziehung waren, umso tiefer ist der Fall. Darüber hinaus spielt auch das Selbstwertgefühl eine Rolle dabei, wie stark die Welle des Trennungsschmerzes ist.

 

Der Schock sitzt nicht überall gleich tief

Es gab Streit, es gab Meinungsverschiedenheiten, es gab Tränen. Und sicher, hin und wieder hatten sich bereits Gedanken an eine Trennung aufgedrängt. Doch nun, wo sie da ist, erscheint sie unbegreiflich. «Das kann doch nicht wahr sein! Wir zwei gehören doch zusammen!», sind vorherrschende Gedanken. So überlagert die Hoffnung, der Ex-Partner könne zurück kommen, den Trennungsschmerz. Er wird doch nicht alle gemeinsamen Rituale, die gemeinsamen Freunde und die gemeinsamen Träume tatsächlich aufgeben wollen? Jeder Kontakt zum Ex-Partner schürt die Hoffnung, wieder zusammen kommen zu können.

 

Kommen Ihnen diese Gedanken und Gefühle bekannt vor? Dann befinden Sie sich in der Schock-Phase. In dieser Zeit erscheint Ihnen der Gedanke an Trennung einfach entsetzlich. Noch wollen Sie die Trennung nicht akzeptieren. «Mach dir keine unnötigen Hoffnungen», raten die Freunde. Doch Sie brauchen diese Hoffnung, um den Schmerz tragen zu können.

 

Wut und Trauer

Allmählich fällt der Groschen. Die Trennung ist wahr. Sie lässt sich nicht rückgängig machen. Die Hoffnung auf ein gemeinsames Leben ist zerschlagen. Der Trennungsschmerz beginnt. «Wenn die Liebe, die dem Partner, der Partnerin galt, plötzlich ins Leere fällt, erzeugt das einen sehr heftigen Anfangsschmerz», schreibt der Beobachter. «Nicht selten kommt Angst auf, Verlassenheitsangst, ein Erbe der frühkindlichen Angst, von der Mutter im Stich gelassen zu werden.» Manchmal scheint es, als hätte man den Boden unter den Füssen verloren. Gleichzeitig lodert die Wut über all die Verletzungen, die sich während der Partnerschaft und Trennung aufgestaut haben. Wie gemein der Ex-Partner doch oft gewesen ist! Und wie konnte er sich nur auf diese Weise trennen! Durchmischt wird die Wut von tiefer Trauer.

 

Verarbeitung

«Um die vergangene Beziehung zu verarbeiten, ist Reden eines der wirksamsten Mittel. In nahezu endlosen Gesprächen werden nun die guten und schlechten Seiten der Beziehung und des Ex-Partners erörtert», weiss Brigitte Moshammer-Peter. Neue Menschen kennenlernen, neue Hobby beginnen, ein neuer Haarschnitt, all das bringt Schwung ins Leben.

 

Schlussphase - Neuanfang

Es ist so weit. Sie können sich ohne Verbitterung an die Partnerschaft erinnern, denn Sie haben den Trennungsschmerz weitgehend überwunden. Und Sie sind in ein neues Leben gestartet.

Das hilft:

Machen Sie sich bewusst, dass Sie an Lebenserfahrung gewonnen haben, auf die Sie im neuen Lebensabschnitt zurückgreifen können. Sie wissen nun mehr denn je, was Sie vom Leben und von einer neuen Beziehung wollen. Vielleicht sagen Sie schon bald: «Gut, dass alles so gekommen ist. Heute geht es mir besser!»"

 

 

Quellen: Sigrid Schulze ¦ Familienleben ¦ Disclaimer: Passagen des Artikels wurden komplett übernommen


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