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DE: Bundesjägertag 2021: PETA fordert Verbot der Hobbyjagd und grausamer Jagdpraktiken

DMZ –  TIERWELT ¦ MM ¦                                                          

 

Morgen findet der alljährliche Bundesjägertag statt. Anlässlich der Veranstaltung, die in diesem Jahr coronabedingt digital durchgeführt wird, übt PETA Kritik an der Jägerschaft. Denn noch immer hält sie selbst an grausamsten Jagdpraktiken fest, etwa der Fallenjagd, der Baujagd oder der Ausbildung von Hunden an lebenden Wildtieren. Wegen der Uneinsichtigkeit des Deutschen Jagdverbands richtet die Tierrechtsorganisation einen Appell an die Parteien im Bundestag: PETA fordert die Politik auf, in der kommenden Legislaturperiode die Hobbyjagd sowie die grausamen Jagdpraktiken zu verbieten.

 

„Die Politik hat in der neuen Legislaturperiode die Chance, endlich Verantwortung zu übernehmen. Die Hobbyjagd verursacht unendlich viel Leid in den Wäldern, auch durch tragische Fehlschüsse auf Menschen. Bei der Baujagd lässt die Jägerschaft Füchse und Dachse von Hunden aus ihrem Bau treiben, lauert am Ausgang auf die verängstigten Wildtiere und erschießt sie. Diese grausame Praktik muss ebenso verboten werden wie die Jagd mit Totschlag- oder Lebendfallen. Auch Treibjagden und die Jagdhundeausbildung am lebenden Tier müssen endlich flächendeckend untersagt werden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.

 

Töten von Tieren als „Hobby“ laut PETA nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar

Allein in Deutschland töten Menschen, die als „Hobby“ jagen, jährlich bis zu eine halbe Million Füchse. Durch häufige Fehlschüsse sterben viele der Tiere langsam und qualvoll oder werden in Totschlagfallen regelrecht zerquetscht. Dabei besteht weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht ein Grund für die flächendeckende Bejagung der Beutegreifer.

 

PETA weist darauf hin, dass das Töten von Tieren als „Hobby“ nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar ist. Insbesondere bei Drückjagden, bei denen auch immer wieder Menschen zu Schaden kommen, sterben laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz bis zu zwei Drittel der Wildtiere nicht sofort. [1] Mit zerschossenen Knochen und heraushängenden Innereien flüchten die Tiere, leiden oft tagelang unter den Verletzungen und sterben qualvoll, wenn sie bei der sogenannten Nachsuche nicht gefunden werden. Den mehr als 390.000 Personen, die in Deutschland in ihrer Freizeit jagen, stehen nur etwa 1.000 Berufsjagende – vor allem Forstbeamtinnen und Forstbeamte – gegenüber. Eine im Auftrag von PETA im vergangenen Jahr durchgeführte repräsentative Forsa-Umfrage bestätigt, dass mit 49 Prozent die Mehrheit der Bundesbürger die Hobbyjagd ebenfalls ablehnt.

 

Jagd nachweislich ungeeignet, um Wildbestände zu regulieren

Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Jagd nicht geeignet ist, um Wildpopulationen dauerhaft zu regulieren. Wissenschaftler wiesen nach, dass die Geschlechtsreife der weiblichen Tiere beispielsweise in bejagten Wildschweinpopulationen früher eintritt, wodurch sich die Geburtenrate erhöht. [2] Demnach bedingt ein hoher Jagddruck, dass in dem Gebiet die Population der betreffenden Wildtiere ansteigt. Auch Prof. Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit in der Jagd: Im Wald wohnende Tierpopulationen regulieren sich durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten selbst.

 

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.


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