DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Patricia Jungo ¦ 
Unsere Augen sind überaus empfindlich und vor allem wenn die stark exponierte Hornhaut verletzt wird, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Bei manchen Menschen führen schwere Verletzungen, Deformierung oder Eintrübung sogar zur Erblindung. Nun gibt es neue Hoffnung. Zehn Betroffene, bei denen eine Transplantation einer Spender-Hornhaut nicht möglich oder bereits gescheitert ist, nehmen nun an einer israelischen Studie teil.
Sie werden künstliche Nano-Hornhäute bekommen, die dem körpereigenen Gewebe so ähnlich sind, dass es zu einer Verwachsung mit dem umgebenden Gewebe kommt. Bei einem Patienten konnte bereits der schönste aller Erfolge verzeichnet werden: Er kann nun wieder sehen. Der Glückliche ist ein 78-jähriger Mann, der die letzte Dekade in der Dunkelheit gelebt hat. Gross war seine Hoffnung, als er sich am Rabin Medical Center in Petah Tivka einfand. Er sollte nicht enttäuscht werden: Nach dem Entfernen der Augenbandagen nach der Operation konnte der Patient gleich viel besser sehen, als er und auch seine Ärzte es erwartet hatten. Gilad Litvin, einer der Entwickler dieses Implantats beschreibt diesen Augenblick als überaus bewegend. Er arbeitet für das Unternehmen Corneat Vision.
KPro, so der Name der Hornhaut, wurde unter der Bindehaut eingesetzt. Diese ist so gut durchblutet, dass die Wunde schnell verheilt. Zudem ist bei dem 45-minütigen Eingriff die Infektionswahrscheinlichkeit kleiner als bei der Implantation einer menschlichen Hornhaut. Was für ein unglaubliches Wunder muss es für den ehemaligen blinden Mann gewesen sein, gleich seine ganze Familie zu erkennen und auch ganze Texte lesen zu können! Auch für die federführende Chirurgin Irit Bahar übersteigt das Ergebnis der Operation alle Erwartungen. Damit das Implantat möglichst rasch eine allgemeine Zulassung erhält, müssen nun weitere Testreihen folgen. Für Millionen Menschen wird diese schnelle und einfache Lösung bald mehr als ein blosser Hoffnungsschimmer sein.
Quellen:
±derstandart.at/trendsderzukunft.de±
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