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Caminito del Rey - der gefährlichste Wanderweg Europas

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Der Caminito del Rey im spanischen Andalusien ist ein vier Kilometer langer Klettersteig, der auf etwa 100 Metern Höhe liegt. Der Weg führt entlang steiler Wände und durch zwei bis zu 200 Meter tiefe, schmale Schluchten. Der Caminito del Rey ist sogar so gefährlich, dass er 14 Jahre lang gesperrt war! Zwischen den Jahren 1999 und 2000 starben hier fünf Menschen – Grund genug, den Wanderweg zu schliessen und erst einmal zu sanieren.

 

Aufgrund der Witterung entstanden riesige Löcher entlang des Fussweges. Das dünne Stahlseil, das zur Sicherung diente, fehlte an manchen Stellen komplett, oder da, wo es vorhanden war, weckte es weder Vertrauen in die Wanderer noch in die Experten. Aber auch die Brüstungen, die den Wanderern eigentlich Schutz bieten sollten, hielten nur noch lückenhaft davon ab, in die Tiefe zu stürzen.

 

Mittlerweile ist der gefährlichste Wanderweg Europas aber wieder begehbar! Mehr als zwei Millionen Euro wurden in die Restaurierung gesteckt, sodass der Weg nun um einiges sicherer ist. ‚Sicherer‘ ist natürlich ein schwieriges Wort, wenn man von einem der gefährlichsten Wanderwege der Welt spricht – die Ausstattung auf dem Weg ist heute definitiv besser, dies ändert aber nichts an der angsteinflössenden Route an sich! Am Ende des Weges erwartet den mutigen Wanderer eine atemberaubende Aussicht auf steil abfallende Sandsteinfelsen und in der Tiefe glitzerndes Wasser. 

 

 

Wikipedia:

Geschichte

Den Anlass für den Bau gab das durch den Ingenieur Rafael Benjumea y Burín (1876–1952) entworfene Projekt zur Nutzung des Potentials des Winterregens und der Wasserkraft mittels Talsperren, Rohrleitungen und Wasserkraftwerken. Dazu gehörte ein Kanal, in den ein Teil des Wassers des Guadalhorce durch eine Schlucht, die Garganta del Chorro, abgeleitet wird und der zwei Talsperren der Sociedad Hidroeléctrica del Chorro, nämlich den Salto del Gaitanejo und den Salto del Chorro, miteinander verbindet.

 

Der Caminito wurde gebaut, um in dem äusserst unwegsamen Gelände entlang der Desfiladero de los Gaitanes (Hohlweg der Bartgeier) genannten Kluft das Baumaterial transportieren und die Anlage unterhalten zu können.

 

Im Jahre 1901 begannen die Arbeiten, zunächst für einen Pfad auf Planken. 1905 war er fertig. Nach und nach wurde der Weg mit Beton und Eisenarmierungen befestigt. Als das Gesamtprojekt fertig war, kam König Alfons XIII. am 21. Mai 1921 zur Einweihung und überschritt die Brücke über die Garganta del Chorro.

 

Daraufhin erhielt der Weg seinen Namen. Rafael Benjumea wurde in Anerkennung seiner einzigartigen Leistung zum „Grafen von Guadalhorce“ (Conde de Guadalhorce) geadelt; auch der (ursprünglich pantano del Chorro genannte) Staudamm erhielt ihm zu Ehren 1953 unter Franco den Namen Embalse Conde de Guadalhorce.

 

Die Bewohner der Nachbardörfer nutzten fortan den Weg tagtäglich: die Kinder als Schulweg, die Männer zur Arbeitsstätte, die Frauen bei Einkäufen. Nachts war der Caminito beleuchtet, Reste der Laternen sind noch heute zu finden.

 

Durch Witterungseinflüsse und wegen des weichen Sandsteins verfiel der Weg, an manchen Stellen fehlten die Betonplatten und nur noch rostige Stahlträger blieben übrig. Zur Begehung waren absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gehobene Klettersteig-Kenntnisse notwendig. Nachdem 1999 und 2000 insgesamt vier Menschen starben, davon drei im Jahr 2000 auf einer Seilrutsche durch die Schlucht (also nicht auf dem Caminito selbst), schloss die Lokalregierung 2001 den Weg und baute Anfang und Ende ab.

 

Trotzdem war das Betreten weiterhin durch einen älteren Steig möglich. Zum Zustieg der am Caminito befindlichen Kletterrouten wurde dieser auch weiterhin genutzt. Der Steig wurde beinahe durchgängig mit Stahlseilen gesichert und war für gesicherte und geübte Wanderer gut begehbar.

Parallel zu den Schluchten befindet sich eine Eisenbahnlinie, die durch Tunnel durch das Massiv verläuft. Kletterer nutzten diese Tunnel, um bequemer und schneller in das dahinterliegende Tal zu kommen und um den Caminito nicht zu benutzen. Das Betreten der Gleise und Tunnel der RENFE wurde inzwischen mit einem Bussgeld zwischen 6.000 € und 30.000 € belegt.


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