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Tierschutz im Ausland

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Urlauber werden in fremden Ländern meist ganz unfreiwillig mit dem Thema Tierschutz konfrontiert. Deshalb finden Sie hier eine Reihe von Tipps, wie Sie im Urlaub den Tierschutz unterstützen können - zusammengestellt vom Deutschen Tierschutzbund:

 

  • Besuchen Sie keine Tierparks, in denen Tiere nur zur Belustigung des Publikums präsentiert und deren arteigenen Verhaltensweisen und Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden - insbesondere auch keine Delfinarien. Diese Besuche fördern die Gefangenschaftshaltung der Delfine.
  • Gehen Sie nicht zu Stierkämpfen oder zu Festen, bei denen Tiere misshandelt werden. Kulturelle Tradition ist kein Freibrief für Tierquälerei.
  • Kaufen Sie keine Souvenirs, für die Tiere sterben oder leiden müssen wie z. B. Taschen aus Krokodilleder, Pelze, Schnitzereien aus Elfenbein oder gar lebende Tiere wie Vögel oder Affen. Sie sind nicht nur aus moralischen, sondern auch aus artenschutz- und zollrechtlichen Gründen abzulehnen.
  • Lassen Sie sich nicht mit Tieren (besonders exotischer Art oder süßen Tierbabys) fotografieren, denn das bedeutet für die Tiere großen Stress.
  • Kaufen Sie kein Tier aus Mitleid. Jedes Tier, das Sie freikaufen, wird sofort durch ein anderes ersetzt. Widerstehen Sie der Versuchung, ein hübsch anzusehendes, exotisches Tier zu erwerben, dem Sie keine artgerechte Unterbringung und Pflege bieten können.
  • Wenn sie beobachten, dass ein Tier schlecht behandelt oder gehalten wird, sprechen Sie den Verantwortlichen darauf an. Versuchen Sie, ihn für die Leidensfähigkeit des Tieres zu sensibilisieren. Hilft das nicht, geben Sie einen Bericht, möglichst durch Fotos dokumentiert, bei der örtlichen Polizeibehörde ab und informieren Sie den örtlichen Tierschutzverein.
  • Protestieren Sie bei den Botschaftern von Norwegen, Japan und Island gegen den tierquälerischen Walfang. Kontaktadressen erhalten Sie über den Link unten.
  • In vielen südlichen Ländern wird zu Vogelzugzeiten im Frühjahr und Herbst illegal Jagd auf Zugvögel gemacht. Sammeln Sie Unterschriften oder äußern Sie Ihren Protest direkt bei der Botschaft des betreffenden Landes.
Tourist lässt sich vor der Stierkampf-Arena in Ronda, Andalusien für zwei Euro auf einem Pferd fotografieren.
Urlaubserinnerung auf Kosten der Tiere: Touristen lassen sich vor der Stierkampf-Arena in Ronda, Andalusien für zwei Euro auf einem Pferd fotografieren.

 

Einkauf und Ernährung 

  • Gesetze zur Tierhaltung existieren in vielen Ländern gar nicht oder die Bestimmungen liegen hinter dem deutschen Standard, werden lockerer gehandhabt oder sogar missachtet. Verzichten Sie deshalb nach Möglichkeit auf Fleisch und Eier.
  • Tiertransporte sind für Millionen Tiere Realität. Im Ausland hat man wenige Möglichkeiten zu überprüfen, ob Fleisch nicht von Tieren stammt, die für die Mast oder Schlachtung weite Strecken transportiert wurden. Allein nach Italien wurden 2006 mehr als 80.000 Schlachtpferde importiert - hauptsächlich aus Litauen, Rumänien, Polen und Spanien. Auch das spricht für einen Fleischverzicht.
  • Schlachtung ohne Betäubung ist leider in vielen Ländern verbreitet, besonders in Süd- und Osteuropa, aber auch in Israel und moslemischen Ländern. Betroffen sind hauptsächlich Schafe und Ziegen, aber auch Rinder und Kälber. In Frankreich werden 20 Prozent der Rinder und Kälber ohne Betäubung geschlachtet, in Belgien 21 Prozent der Kälber und zehn Prozent der Rinder, in Spanien fünf Prozent der Kälber und zehn Prozent der Rinder. Das Fleisch dieser Tiere gelangt ganz normal in den Handel und in Restaurants und ist für die Kunden nicht als Fleisch geschächteter Tiere erkennbar.
  • Bei Selbstverpflegung können Sie versuchen, Produkte mit dem EU-Bio-Siegel zu kaufen. In Frankreich gibt es Produkte mit dem Label Rouge und in Großbritannien Freedom Food, die eine tierfreundlichere Haltung garantieren als in konventionellen Betrieben.

 

Exotisches Essen

Essen Sie keine exotischen Spezialitäten, für die Tiere leiden müssen oder wodurch eine Art vom Aussterben bedroht wird:

  • Gänsestopfleber wird hauptsächlich in Frankreich gegessen. Den Gänsen wird über einen langen Trichter gezwungenermaßen Futter in den Schlund geschoben. Die durch diese Mast krankhaft veränderte Leber gilt als Delikatesse. Das Stopfen ist in Deutschland als Tierquälerei verboten.
  • Singvögel werden besonders in Malta und Italien, aber auch in Frankreich und Spanien mit Netzen und Leimruten gejagt oder geschossen.
  • Walfleisch wird in Norwegen und Japan verzehrt.
  • Schildkröten sind in Südostasien und Südamerika beliebt. Sie werden unter brutalen Bedingungen gejagt, transportiert und geschlachtet. Viele Arten sind bedroht und der Verzehr von Schildkröteneier verschärft dieses Problem noch.
  • Haifischflossensuppe ist in Asien auch bei deutschen Touristen beliebt. Dafür werden Millionen Haie getötet und ihnen zum Teil lebend die Flosse abgetrennt. Die verletzten Tiere werden ins Meer zurück geworfen wo sie elendig verenden.
  • Froschschenkel gelten vor allem in den Küchen Frankreichs, Belgiens, der Schweiz, Portugals, Louisianas und der Karibik sowie allgemein in Asien und Afrika als Delikatesse. Oft werden die Tiere weder betäubt noch getötet, bevor ihnen die Hinterbeine abgetrennt werden. Mehr Infos
  • Hunde- und Katzenfleisch steht in China, Korea und einigen angrenzenden Regionen immer noch auf dem Speiseplan. Die Hunde werden in speziellen Farmen in winzigen Käfigen gehalten, über weite Strecken transportiert und misshandelt bis sie brutal getötet werden. Katzen werden sogar lebend gekocht.

 

Katzen in Hotelanlagen

Frei lebende Katzen vor einer Restaurant-Speisetafel auf Kreta.

Immer wieder erreichen uns Briefe von Urlaubern, die über Katzen in Hotelanlagen berichten. Die Tiere werden von Touristen gefüttert und die Urlauber fragen sich, was mit diesen Tieren nach der Saison geschieht.

Häufig genug werden solche Katzen nur während der Urlaubs-Saison bei den Hotels geduldet. Nach deren Abreise werden die Tiere nicht mehr durch die Touristen versorgt, weggejagt und im schlimmsten Fall getötet. In der nächsten Saison zieht es wieder hungrige Katzen aus der Umgebung in die Hotelanlagen und so vergrößert sich die Population wieder.

Wichtig ist deshalb eine Aufklärung der Hotelleitung über die biologischen Zusammenhänge der immer wieder anwachsenden Population. Wenn die Hotelleitung die Katzengruppe, die beim Hotel lebt, kastrieren lassen würde, blieben diese Tiere auf der Anlage – aber sie würden sich nicht weiter vermehren. Durch die Fürsorge der Touristen und des Personals könnten sich die herrenlosen Tiere zu gepflegten Katzen entwickeln und dem Hotel den Ruf eines vorbildlichen und tierfreundlichen Ortes einbringen. Solche Aktionen lassen sich auch unterstützt durch Reiseveranstalter und Hotelleitung mit tierlieben Touristen gemeinsam durchführen.

 

 

Quelle / Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund


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