
DMZ – DIGITAL / TECHNIK ¦ Maya West ¦
Ohne Präsenz im Netz geht es heute für die meisten Unternehmen nicht mehr. Doch Präsenz allein reicht nicht, wenn die eigene Webseite in den Ergebnissen der Suchmaschinen unter ferner liefen landet und somit kaum angeklickt wird. Durch Suchmaschinenoptimierung oder kurz SEO lassen sich Webseiten fit machen für den Rankingwettbewerb. In der Schweiz ist das eine besondere Herausforderung. Denn hierzulande müssen sich Webseitenbetreiber mit der sprachlichen Vielfalt und gleichzeitig mit der Konkurrenz aus Deutschland und Österreich auseinandersetzen.
Die deutschsprachige Konkurrenz
Viel mehr als mit der Konkurrenz aus dem eigenen Land, bekommen es viele Schweizer Unternehmen in Sachen Suchmaschinenranking mit Wettbewerbern aus Deutschland und Österreich zu tun. Nicht immer reicht die .ch Länderdomain, um relevanter als die Mitbewerber aus dem Ausland zu erscheinen und so landen Seiten aus der Schweiz häufig hinter etlichen Ergebnissen mit .de oder .at Domain. Da hilft oft nicht einmal die abweichende Schweizer Schreibweise. Wer beispielsweise nach der „Fussmassage“ googelt, bekommt von der Suchmaschine mit Vorliebe deutsche Seiten zum Thema „Fußmassage“ serviert.
Ein Grund hierfür liegt manchmal schlicht und einfach in der Grösse der Länder. Allein durch ihre Einwohnerzahlen weisen Österreich und vor allem Deutschland natürlich weit mehr Webseiten auf, die obendrein häufig auch noch mit einer höheren Popularität, mehr Verlinkungen und damit mehr Relevanz für die Suchmaschine punkten können.
Das ist aber nicht der alleinige Grund. Nicht wenige Schweizer Unternehmen hinken in Sachen SEO noch deutlich hinterher. Insbesondere Deutschland hingegen kann mit einer sehr hohen Aktivität in diesem Bereich aufwarten. Zahlreiche Agenturen wie performanceliebe.de bieten ihren Kunden dort ausgedehnte Serviceangebote zur Suchmaschinenoptimierung an. Deren Erfolg ist auch hierzulande spürbar und übertrumpft die weniger optimierten Schweizer Seiten.
Mehrsprachigkeit macht SEO nicht leichter
Der besondere Mix von Sprachen und Dialekten der Schweiz ist eine echte Besonderheit. Für Schweizerinnen und Schweizer ist er Teil ihrer Identität, für SprachwissenschaftlerInnen ein spannendes Forschungsfeld - und für SEO-Spezialisten eine Herausforderung.
Relevante Suchbegriffe, sogenannte Keywords, zu bestimmen, wird nicht einfacher, wenn für eine Sache mehrere unterschiedliche Ausdrücke genutzt werden.
Für Unternehmen, die auch Besucher aus Deutschland oder Österreich auf ihre Seiten locken wollen, kommt als weiteres Hindernis die leicht abweichende Schreibweise als doppelte Krux hinzu. Wo es schon schwerfällt mit dem „ss“ die Nutzer im eigenen Land zu erreichen, sind Klicks aus Deutschland noch weit schwerer zu erreichen.
Nachteile können auch Chancen sein
Was so nachteilig erscheint, kann tatsächlich auch eine Chance für die Suchmaschinenoptimierung bedeuten. Während gerade in Deutschland viele Webseiten die gleiche Nische belegen und in Konkurrenz zueinander stehen, ist das hierzulande eher selten der Fall. Das bedeutet auch, dass häufig schon vergleichsweise geringe SEO-Massnahmen ausreichen, um das Ranking und damit die Sichtbarkeit einer Seite signifikant zu verbessern.
Grosses Potenzial liegt auch in einer Fokussierung auf die Zielgruppe, statt auf die Suchmaschine. Wer Helvetismen und Dialekte in seine Keywordrecherche mit einbezieht, wird von seiner Zielgruppe mitunter besser gefunden als mit reinem Hochdeutsch. So mancher Mitbürger googelt sicher eher nach dem Sackmesser als nach dem Taschenmesser und landet damit weit weniger wahrscheinlich auf einer deutschen Seite. Gerade in der Schweiz muss SEO also auch für Menschen und nicht nur für Suchalgorithmen gemacht werden.
Mein Mittelland
Menschen zeigen ihr ganz persönliches Mittelland. Wer gerne sein Mittelland zeigen möchte, kann dies hier tun
-> Mein
Mittelland
Kommentar schreiben