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Deutschland, Österreich und die Schweiz haben es auch für die 4. Welle nicht geschafft, sich zu wappnen

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ AA ¦                             

KOMMENTAR 

 

Auch wenn gewisse Medien nach wie vor versucht sind, die Pandemie als beendet zu erklären, indem auch immer mehr von einem "vermeintlichen" Ende geschrieben wird, entspricht dies natürlich nicht der Realität. Die Realität ist eine ganz andere. Die Pandemie ist längst nicht vorbei und war noch nie so schlimm wie aktuell. Eine Pandemie lässt sich nicht einfach zu Ende schreiben, herbeischreiben. Die Fakten zeigen brutal auf, wie schlimm es derzeit aussieht.

 

Aktive Fälle, geheilte Patienten und Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus

Die kumulative Zahl der bestätigten SARS CoV-2-Infektionen beläuft sich laut Worldometer bis zum 1. November 2021 auf weltweit über 254 Millionen. Darunter waren zuletzt rund 19,3 Millionen aktive Fälle. Die Zahl der Todesopfer in Zusammenhang mit dem Virus liegt bei mehr als 5.1 Millionen.

 

Die Pandemie lässt sich nur mit der Impfung und den geltenden Massnahmen besiegen - das Virus aber bleibt

Im Moment sind immer noch zu wenig Menschen geimpft, viele Massnahmen wurden hirnrissigerweise bereits wieder eingestampft, auch an Schulen. Die Pandemie wird also weiter in die Länge gezogen, dabei hätte man diese "Pest" längst im Griff. einmal mehr scheitert es an der Unvernunft des Menschen. 

 

"Das Virus wird die Gruppe der Ungeimpften "schnell und heftig" durchlaufen"

Das sagt der Immunologe Peter Kern in einem aktuellen Interview mit ntv.de. auf Deutschland bezogen, seien rund gerechnet derzeit etwa 20 Millionen Menschen, eher mehr, die weder durch Impfung noch durch eine überstandene Infektion immunisiert seien. "Für diese Gruppe gilt: Sie ist Futter für das Virus, sie wird sich in diesem Winter infizieren. Das Virus hat sich in der Fläche ausgebreitet und jeder hier wird immun - entweder durch Impfung oder durch Infektion. So verläuft eine Pandemie, dazwischen gibt es nichts." Er betont zudem, dass der Weg über die Infektion allerdings lebensgefährlich sei. "Das sollte nach 100.000 Todesfällen jeder verstanden haben." Was natürlich nicht der Fall ist, was das Impfverhalten in Deutschland, Österreich und er Schweiz beweist.

 

Kinder gehen vergessen 

In vielen Ländern stiegen die Infektionszahlen unter Kindern und Jugendlichen mit Schuljahresbeginn drastisch, andererseits werden Schutzmassnahmen in Schulen von den Landesregierungen abgebaut. Eltern sehen ihre Kinder einem Durchseuchungskurs ausgesetzt, dem sie aufgrund der Schulpflicht nicht entgehen können. Mittlerweile sind die meisten Infizierten in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen zu finden.

 

Hypothetische Skandal-Schlagzeile: "Die Hälfte aller Infizierten ist geimpft!!"

Bildquelle: www.martinmoder.at
Bildquelle: www.martinmoder.at

Martin Moder - Scientist bei Science Busters, erklärte bereits vor  Monaten in einem GASTKOMMENTAR in der DMZ, dass diese Aussage falsch ist. Trotzdem erscheint diese oder eine ähnliche Schlagzeile in regelmässigen Abständen in den Medien.

 

Wie Martin Moder im Gastkommentar ganz einfach und anhand eines Rechenbeispiels erklärt hat bedeutet es eben nicht, dass die Impfung wenig Nutzen hat?  

 

 

Rechenbeispiel: Bevölkerung mit 85% Durchimpfungsrate.

Wir betrachten 100 Leute. 85 davon sind geimpft. Davon infizieren sich 2 mit dem Virus. Die anderen 15 sind ungeimpft. Auch von ihnen infizieren sich 2. Also: Die Hälfte aller Infizierten war geimpft!

 

In Prozent ausgedrückt sieht das aber so aus:

Infektionsrate unter Geimpften: 2%.

Infektionsrate unter Ungeimpften: 13%.

„Die Hälfte aller Infizierten ist geimpft" stimmt also, ist aber stark irreführend, wenn man die Durchimpfungsrate nicht miteinrechnet.

 

Anders ausgedrückt: Als in Autos Sicherheits-Gurte eingeführt wurden, stieg der Anteil an Verletzten, die beim Autounfall angeschnallt waren. Heute sterben bei Autounfällen mehr Angeschnallte als nicht-Angeschnallte. Das bedeutet aber nicht, dass Gurte nutzlos wären.

 

Was man auch nie vergessen darf: Eine Infektion bei Geimpften bedeutet nicht das Gleiche, wie eine Infektion bei Ungeimpften. Geimpfte erkranken selten schwer. In San Diego werden die Daten gut erhoben. Orange: Hospitalisierungsrate bei Ungeimpften. Grün: Bei Geimpften.

 

 

Die derzeitige Dynamik wird massgeblich von den Ungeimpften getrieben

Da die Ungeimpften eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit haben, sich zu infizieren, ist die derzeitige Dynamik massgeblich von diesen getrieben. Also: 80 Prozent Infektionsschutz durch Impfung bedeutet, als Geimpfter hat man nur noch 20 Prozent des Infektionsrisikos, das ein Ungeschützter hat. Der steckt sich also mit einer fünffachen Wahrscheinlichkeit an. Das treibt diese Welle immens nach vorn. Das ist aktuell auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu beobachten.

 

Das Virus wird nicht verschwinden. Früher oder später wird es jeden infizieren. Mit dem grossen Fortschritt beim Impfen in den westlichen Ländern stehen die Chancen aber gut, dass wir innerhalb des nächsten Jahres unserem Alltag wieder relativ normal nachgehen können. Deshalb müsste es auch in den drei Ländern, die notabene die impftechnisch schlechteste Quote haben, begreifen, sich daran zu orientieren, sonst wird auch das 2022 von der Pandemie bestimmt werden. Zudem werden Massnahmen wie Schutzmasken, Belüftungen, Distanz auch weiterhin unseren Alltag mitgestalten, was nach bald zwei Jahren ja kein Problem mehr darstellt.

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