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Die Schuldigen beim Namen nennen - Solidarität mit Ungeimpften endet heute

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Warum Ungeimpfte für den Pandemieverlauf negativ sind – mangelnde Solidarität sorgt für katastrophenähnliche Zustände

 

Wer der Politik die alleinige Schuld an der vierten Welle gibt, macht es sich zu leicht. Stattdessen sollten die wahren Verantwortlichen Rechenschaft ablegen. Die Ungeimpften. Die Impfung gilt als das wirksamste Mittel zur Eindämmung der Pandemie. Weltweit bewiesen - durch Millionen von Fällen. Viele Länder diskutieren deshalb über ein 2G Plus. Das heisst, freien Zugang gäbe es demnach nur noch für Geimpfte und Genesene, und die sollen sich zusätzlich auch noch testen lassen. Auch ein Lockdown für Ungeimpfte ist vielerorts eine Option und teilweise bereits Realität. Nun kommt endlich auch die Impfpflicht...

 

Die Impfunwilligen wollen den Schutz, der ihnen vom Staat angeboten wird, ganz offensichtlich nicht. Das ist in einer freiheitlichen Demokratie ihr gutes Recht. Folgenlos darf das gleichwohl nicht bleiben. Denn mit ihrem egoistischen Verhalten gefährden die Impfverweigerer auch die Geimpften, da sie im Fall einer Infektion ansteckender sind.

 

Sie gefährden Kinder, für die es noch keine Vakzine gibt. Und sie gefährden Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Ganz abgesehen von den Belastungen für Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte, die seit Monaten im Dauereinsatz sind und alles geben, um jedes Menschenleben zu retten – auch das von Ungeimpften.

 

Viele Ungeimpfte argumentieren u.a. Auch damit, dass ja auch die Geimpften das Virus weitergeben könne. Das stimmt, aber es gibt zwei wichtige Unterschiede:

  1. Geimpfte fangen das Virus viel seltener ein als Ungeimpfte, und sie geben es seltener weiter.
  2. Geimpfte und Genesene belasten das Gesundheitssystem deutlich weniger, wenn sie sich infizieren.

Vor allem bei diesem zweiten Punkt ist der Unterschied zu Ungeimpften sehr deutlich zu sehen, sagt Zöfel. Es sind also genau die Personen, die weder geimpft noch genesen sind, die die Infektionsdynamik am meisten antreiben und im Fall einer Infektion am ärgsten betroffen sind.

Darüber gibt es nichts mehr zu diskutieren, das ist Fakt und mehrfach belegt.

 

Es darf nicht länger sein, dass die Ungeimpften die Gesellschaft in Geiselhaft nehmen

Jetzt ist es soweit. Die Katastrophe, die wegen den Ungeimpften immer noch vorherrscht, verlangt nun Massnahmen, die alle betreffen, auch Geimpfte. In Österreich wird als erstes Land ab 1. Februar 2021 die Impfpflicht eingeführt. Die anderen Länder werden nachziehen (müssen). Dieser Umstand ist den Ungeimpften zu verdanken, auch die vielen Menschen, die, seit wir impfen können, unnötig gestorben sind, sind diesen anzulasten. Mit Spaltung aus Sicht der Geimpften hat das freilich nichts zu tun. Wenn von Spaltung gesprochen werden muss, dann aus Sicht der Ungeimpften, die dafür sorgen, dass ein Miteinander, Solidarität, Teamgeist, Gemeinsam nicht möglich ist. Es gibt Schritte, die gemacht werden müssen. Mit Absicht oder Wollen hat das nichts zu tun. Man ist einfach nun, spätestens nach zwei Jahren soweit, dass man endlich Massnahmen ergreift, die gegen das Virus wirksam sind. Und zwar müssen diese Massnahmen für alle gelten. Österreich macht es vor: Impflicht, Lockdown, Homeoffice. Ein anderes Vorgehen ist nicht mehr tragbar.

 

Nach Österreich setzt nun auch die Slowakei auf einen Lockdown für Ungeimpfte. "Dieser erfolgt zu deren eigenen Schutz2, sagte Ministerpräsident Eduard Heger am Donnerstag. Wer nicht geimpft oder genesen ist, darf ab Montag weder an Massenveranstaltungen teilnehmen noch Gastronomielokale, Hotels oder Einkaufszentren betreten.

 

Die Welt spricht von 4. Welle, Berset von einer 5. Welle

Trotz der Tatsache, dass offenbar Bundesrat Berset (als einziger) bereits in der 5. Welle steht, wie er gestern x-fach betonte, sind die Massnahmen, die er vorschlägt die selben wie immer. Warten und zuschauen. Während Österreich und Deutschland drastische Massnahmen ergreifen, diskutieren die Schweizer Gesundheitsverantwortlichen an einem Treffen nicht einmal einen Notfallplan.

 

Es werden weiterhin 'zig Tausende Sterbefälle provoziert, hingenommen. Die Schweiz ist führerlos und versucht es immer allen Recht zu machen. Das ist keine Strategie, sondern Führungsinkompetenz. Eine Katastrophe verlangt Massnahmen, die dann auch durchgesetzt werden müssen. Was es jetzt braucht, ist einen Katastrophenplan, Führung und Durchsetzung der Massnahmen. Zwei Jahre zuwarten und Aussitzen einer Pandemie hat sich nicht bewährt.

 

Es ist an der Zeit, den ungeimpften Leuten die Schuld zu geben

Es sind die ungeimpften Leute, die uns im Stich lassen. Eigentlich sollten die Menschen ja einen gesunden Menschenverstand haben. Was in den letzten zwei Jahren allen klar wurde: Es ist eine egoistische, ignorante und bildungsresistente Minderheit, die Probleme im Zuge der Pandemie verursacht und beschleunigt haben. In Ländern mit Disziplin herrschen komplett andere Zustände.

 

Wir befinden uns an einem weiteren entscheidenden Moment in dieser Pandemie. Es ist Zeit für Solidarität und Zusammenstehen! Keine Zeit mehr vergeuden mit Leuten, die wider besseren Wissens an Verschwörungstheorien glauben, Fake-News als Wahrheit sehen und Menschen, die solidarisch sind und waren, bedrohen. Wiewohl das alles komplett vorhersehbar war, gibt es trotzdem eine gar nicht kleine Gruppe von Erwachsenen, die sich impfen lassen könnte – aber nicht will. Diese leider nur noch langsam schrumpfende Gruppe freiwillig Ungeimpfter sieht sich nun mit gewissen Konsequenzen ihres (Nicht-)Tuns konfrontiert.

 

Umfragen zeigen, dass viele Ungeimpfte das Risiko einer Erkrankung geringer einschätzen als das der Impfung. Solche und ähnliche Dummheiten dürfen nicht mehr als Auslöser für falsche Rücksichtnahme diesen Leuten gegenüber akzeptiert werden. Die Zeit der unnötigen Diskussionen ist vorbei.

Die Regierungen haben in vielen Ländern seit Monaten versucht, die Menschen zur Impfung zu bewegen – dieses Unterfangen ist gescheitert. Es zeigt sich auch, dass es sie selben Leute sind, die auch sonst Massnahmen ignorieren. Machen sich dadurch also mehrfach schuldig.

 

Alle in die Impfpflicht nehmen

Freiwilligkeit ist super. Doch die Befindlichkeiten von Ungeimpften sollten nicht mehr über das Leben anderer Menschen gestellt werden. Die vierte Corona-Welle macht vielen klar: Es funktioniert nicht, Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, aus der Verantwortung zu nehmen. Inzwischen spricht sich die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland, Österreich und der Schweiz für eine allgemeine Impfpflicht aus. Insbesondere bei ungeimpftem medizinischen Personal findet wegen der aktuellen Todesfälle in Pflegeheimen ein Umdenken statt. Letztlich lebt aber kaum jemand so isoliert, dass er oder sie garantieren kann, im Supermarkt, Bus oder Familienkreis wirklich niemanden anzustecken.

 

Die Dinge liegen doch wie folgt: Geimpfte im Erwachsenenalter infizieren sich (und andere) nur sehr selten. Und unter denen, die in den Krankenhäusern mit Corona behandelt werden, sind die Geimpften eine verschwindend kleine Gruppe im Vergleich zu den Ungeimpften.

 

Fehler der Politik

Zuvor wurde eine Impfpflicht oft als Ultima Ratio dargestellt, die auf jeden Fall vermieden werden sollte. Doch ist es langsam an der Zeit zuzugeben, dass es sie braucht. Es war einer der grössten Fehler in der Pandemie, solche Zugeständnisse zu machen, ohne dass man eine Ahnung hat, was eine Pandemie ist.

Auch die Parteien, die sich immer querstellen, müssen lernen, sich der Mehrheit zu fügen und zusammen mit allen anderen zusammenstehen und das Virus bekämpfen. Ihre Mitverantwortung am Pandemieverlauf hat Konsequenzen, die inakzeptabel sind.

 

Es ist nicht abzusehen, dass ein relevanter Teil der Ungeimpften mit Blick auf die Realität jetzt noch ihre Meinung ändern wird. Dass alle für sich selbst entscheiden – noch dazu auf Grundlage von Fehlinformation –, funktioniert aber nicht in einer gesamtgesellschaftlichen Notlage wie einer Pandemie. Es liegt in der Verantwortung der Regierung, sicherzustellen, dass die Gesundheit der Bevölkerung geschützt wird. Besonders aber ist es ihre Verantwortung, die unfreiwillig Ungeimpften zu schützen. Und das heisst eben, dass sich alle impfen lassen müssen, die können – insbesondere jene, die beruflich Kontakt zu ihnen haben.

 

Gegen die Impfung ist ein Schaden für die Bevölkerung

Die Entscheidung eines so grossen Teils der Bevölkerung gegen die Impfung ist auch eine Entscheidung dafür, der Gesundheit von schwächeren Gruppen zu schaden und ihre Freiheit einzuschränken. Die Konsequenz der aktuellen Versäumnisse ist, dass viele Menschen schwer und dauerhaft erkranken oder gar sterben. Das Motto der vergeigten Impfkampagne lautet gewissermassen: Wer sich impfen will, soll es tun, und wer nicht, hat Pech gehabt. Jedenfalls werde alles ganz schnell wieder normal. Vergessen wird, dass sich Kinder und Immunschwache nicht einfach selbst schützen können. Selbst wer geimpft ist, stirbt im Zweifel an etwas anderem, wenn die Krankenhäuser durch ungeimpfte Covid-19-Patienten überlastet sind.

 

Die Konsequenzen tragen andere

Wenn Ungeimpfte das Risiko einer eigenen Covid-19-­Infektion eingehen, entscheiden sie sich – wenn auch unbewusst – in der Masse unter anderem dafür, dass die Gesundheitsversorgung der gesamten Bevölkerung nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Konsequenzen dieser Entscheidung müssen also auch andere Menschen tragen. Durch das vermeidbare Blockieren von medizinischem Personal wird anderen Menschen Gesundheitsversorgung verwehrt. In einer pandemischen Situation ist das etwas anderes als der gelegentliche Beinbruch einer Skifahrerin, den die Solidargemeinschaft gut verkraften kann, weil alle mal ein Risiko eingehen wollen und Fehler haben.

 

Pandemieeindämmung macht niemandem Spass

Grundrechte müssen oft gegeneinander abgewogen werden. In der Frage der Impfpflicht wird die körperliche Unversehrtheit der einen (vor dem kleinen Piks) aber nicht angemessen gegen die der anderen abgewogen (Tod, Krankheit, Long Covid und Kollateralschäden). Man lässt Menschen auch nicht die Wahl, ob sie lieber mit oder ohne Führerschein Auto fahren wollen, oder ob sie überall rauchen können. Pandemieeindämmung macht niemandem Spass, aber es ist bitter nötig. Welche Massnahmen funktionieren, ist bekannt, und auch, dass sie angesichts der Tücke von Covid-19 allesamt nötig sind. Und es braucht einen ehrlichen Umgang damit, dass sowohl impfen als auch testen und alles andere wie Masken tragen nötig ist.

 

Es wäre schöner, wenn eine Impfpflicht nicht nötig wäre. Aber es kann nicht noch viele Wellen dauern und das Leben und auch die Freiheit von so vielen Menschen kosten in der Hoffnung, dass die Menschen es schon irgendwann einsehen werden.

 

 

Nachtrag:
Die Autorinnen und Autoren des Artikels werden absichtlich nicht genannt, um sie vor weiteren Drohungen, primitiven Belästigungen, Verleumdungen und Beleidigungen zu schützen. Denn auch hier sind zwei Jahre mehr als genug!

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