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Die Wirkung der Heilpflanze Hanf: Wirkt CBD wirklich oder ist das nur ein Mythos?

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Maya West ¦           

 

Viele Menschen sind von der Wirkung des aus der Hanfpflanze gewonnenen Cannabidiol (CBD)-Öls überzeugt, begegnen jedoch immer wieder Vorurteilen. Die Substanz wird schnell mit berauschenden Wirkungen assoziiert, sie besitzt jedoch keine psychoaktive Wirkung. Das CBD-Öl ist legal und kann beruhigende, entkrampfende, schmerzstillende und entzündungshemmende Effekte erzielen.

 

Herstellung von CBD

Cannabidiol ist eine Substanz, die durch Extraktion aus der Cannabis sativa-Pflanze gewonnen wird. Ein weiterer extrahierter Stoff ist das THC (Tetrahydrocannabinol), das für die berauschende Wirkung verantwortlich ist. Die auf dem freien Markt erhältlichen Präparate enthalten unter 0,2 % THC und sind unbedenklich. In der Schweiz sind generell Cannabisprodukte mit weniger als einem Prozent THC erlaubt, in Nachbarstaaten gelten teilweise geringere Werte (in Deutschland < 0,2 %).

 

Bekannte Wirkungen

Die Forschung steckt in den Anfängen, so dass Aussagen zu den genauen Wirkmechanismen verfrüht wären. Die bisherigen Ergebnisse und Erfahrungsberichte deuten dennoch auf eine große Zukunft hin. CBD-Öl wirkt laut Studien komplex, ähnlich wie ein Arzneimittel. Die Stoffe heften sich an die Oberfläche von Nervenzellen und führen dort zu positiven Veränderungen: Die CB1- und CB2-Rezeptoren - zu finden auf den Zellen des zentralen Nervensystems beziehungsweise des Immunsystems und in Organen - sind Bestandteile des Endocannabinoid-Systems. CBD ist vermutlich in der Lage, an diesen Rezeptoren anzudocken und dort Prozesse zu ändern.

 

Positive Effekte bei Krankheitsbildern

Studien an Menschen - teilweise untermauert mit Blindstudien - belegen eine spürbare Wirkung des natürlichen Cannabinoids bei zahlreichen Diagnosen und Beschwerden:

  • Schmerz: Chronische Schmerzen werden gemildert.
  • Depressionen: Die Motivation wird angeregt.
  • Krebs: Tumorzellen werden in ihrer Lebensfähigkeit beschnitten, verbreiten sich weniger schnell.
  • Alzheimer: Abbauprozesse im Gehirn verlaufen langsamer.
  • Multiple Sklerose: Symptome der Erkrankung sind geringer ausgeprägt.

Der Wirkstoff kann den Appetit hemmen und scheint psychische Effekte zu besitzen, was im Kampf gegen Übergewicht erfolgversprechend ist. Sportler können durch die Einnahme von CBD-Öl ein optimiertes Muskelwachstum erreichen und von einer schnelleren Regeneration profitieren.

 

Anwendung und Grenzen

Das CBD-Öl ist in purer Form einsetzbar: Einige Tropen unter die Zunge träufeln, und die Wirkung beginnt bereits im Mund. Getränke und Speisen können damit angereichert werden. Einer Feuchtigkeitscreme oder Körperlotion zugefügt, wirkt das Öl lokal über die Haut, beispielsweise bei beanspruchten Muskelpartien.

Cannabidiol ist keine medizinische Wunderwaffe oder gar ein Allheilmittel. Es heilt keine Krankheiten, jedoch belegen verschiedene Forschungsergebnisse einen positiven Einfluss auf viele Beschwerden. Das allgemeine Wohlbefinden wird laut Erfahrungsberichten verbessert, und Symptome wie Kopfschmerzen werden weniger schlimm empfunden.

 

Fazit

Letztlich ist es Ermessenssache, ob der Betroffene die Wirksamkeit von CBD testen möchte. Die Wirkmechanismen sind nicht komplett erforscht, so dass aktuell nicht klar zwischen realer Wirksamkeit und Mythos abgegrenzt werden kann. Eine Rücksprache mit den behandelnden Ärzten erscheint angebracht.

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