
DMZ – UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦
In La Font de la Figuera in Spanien läuft zurzeit ein gleichermassen überraschendes wie interessantes Projekt: Es wird eine Autobahn aus Altpapier gebaut. Sie wird viel umweltfreundlicher sein und soll die CO2-Emissionen um 75 Prozent senken.
Mit dem Projekt «Paperchain» wird emissionsarmes Material getestet, um in Zukunft die Möglichkeit zu einem umweltfreundlicheren Strassenbau zu haben. Dabei wird Papier, das nicht mehr recyclebar ist, verbrannt und dann für den Bau der Autobahn verwendet. Auf der Autobahn in La Font de la Figuera in Zentralkatalonien, etwas 350 km von Madrid, bestehen bereits einige Abschnitte aus dem Altpapier-Belag. Wie der Projektleiter des Projekts gegenüber dem Fernsehsender Euronews erklärte, erfüllt Papierasche alle technischen Anforderungen von Zement und ist dabei auch noch eindeutig umweltfreundlicher.
Laut einer Studie der Technischen Universität Madrid, können mit Paperchain pro Jahr etwa 18'000 Tonnen Zement und demzufolge zwischen 65 und 75 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, den Altpapier-Strassenbelag in ganz Spanien einzusetzen. Es handelt sich dabei um eines der insgesamt drei Projekte, mit denen Abfälle aus der europäischen Papier- und Zellstoffindustrie wiederverwertet und sinnvoll eingesetzt werden sollen.
Innovation durch das Projekt
Paperchain ist ein Demonstrationsprojekt, das innovative Anwendungen für verschiedene ungenutzte PPI-Abfallströme vorschlägt und deren technische, wirtschaftliche und ökologische Machbarkeit in fünf zirkulären Geschäftsmodellen durch reale Pilotprojekte unter Beweis stellt. Das Projekt zielt darauf ab, die Situation zu erschliessen, die die vorgeschlagenen Lösungen behindert, um den Markt zu erreichen, einschliesslich nicht nur technischer Fragen, sondern auch rechtlicher, sozialer und wirtschaftlicher Faktoren. Um diese Barrieren zu überwinden, hat das Projekt die gesamte Wertschöpfungskette einbezogen und bietet Transparenz über ihre Ergebnisse, wobei das öffentliche Bewusstsein eine Priorität darstellt.
Quelle:
±Forschung und Wissen±
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