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Wir brauchen sichere Schulen, Kindergärten und Kitas

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ MM ¦ AA ¦               

 

"Die Fallzahlen explodieren, Kinder werden aufgrund ungenügender Schutzmassnahmen in Schulen, Kindergärten und Kitas durchseucht. Impfdurchbrüche mehren sich bei Eltern und Betreuungspersonen, Intensivstationen sind teilweise an der Belastungsgrenze und viele Familien sind es in Sorge um ihren Nachwuchs längst auch!", sagt Edith Leibundgut von "Kinder schützen - jetzt!".

 

An der heutigen Bundesratssitzung wurden verschiedene Massnahmen beschlossen, um den Vormarsch des Corona-Virus über den Winter einzudämmen. Was jedoch nicht zu den neuen Vorlagen zählt, sind repetitive Tests an Schulen, diese Entscheidung überlässt der Bundesrat weiterhin den Kantonen. Elternorganisationen sind schweizweit besorgt. Aus diesem Grund machten sie am Freitag auf dem Berner Rathausplatz aufmerksam auf ihre Anliegen und Forderungen für mehr Sicherheit der Kinder.

 

Nachdem die Elternorganisationen die Kantone sowie EDK und GDK seit vielen Monaten in mehreren Appellen dazu angehalten haben, frühzeitig wissenschaftsbasierte Massnahmen an unseren Schulen einzuführen, um den Unterricht längerfristig aufrecht erhalten zu können, wurden sie immer wieder damit vertröstet, dass die Kantone wirksame Schutzmassnahmen hätten und erfolgreich unterwegs wären.

Dem ist jedoch keineswegs so, wie sich jetzt zeigt.

 

"Wir haben mehrfach gewarnt und praktikable Lösungen mitgeliefert. Aufgrund des Zauderns der Kantone sind die Schulen jetzt zur Drehscheibe der Pandemie geworden – das hätte nicht sein müssen."

Edith Leibundgut von "Kinder schützen - jetzt!"

 

Elternorganisationen und Wissenschaft sind sich einig: aufgrund möglicher langfristiger Krankheitsfolgen durch Infektionen mit Sars-CoV-2 braucht es möglichst virenfreie «grüne» Schulen. "Diese lassen sich durch wenig invasive Massnahmen wie repetitive Tests, Masken, CO2-Sensoren, Luftfilter und einheitliche Quarantäneregelungen realisieren."

 

«Eine gemeinsame Aktion für die Kinder und deren Familien!»

Am Freitag, 3. Dezember, nachmittags zwischen 14.30 und 16.30 Uhr, standen Elternorganisationen der Schweiz mit je einer Vertretung den Medien zur Verfügung. Vor Ort boten die Elternorganisationen umfassendes Informationsmaterial und standen Rede und Antwort.

Welche Organisationen sind Teil der Bewegung?

  • Kinder schützen – jetzt! ist eine Arbeitsgruppe, welche sich als Verbindungsglied zwischen Eltern, Politik und Behörden versteht, Konzepte erarbeitet, Informationen zielgruppengerecht aufarbeitet sowie Aktionen plant und durchführt.
  • ProtectTheKids ist eine Interessengruppe, die sich für den bestmöglichen Schutz von Kindern in Schulen und Betreuungseinrichtungen stark macht, denn Kinder haben sowohl ein Recht auf körperliche Unversehrtheit als auch auf Bildung.
  • Bildung Aber Sicher CH fordert als Verein eine schnelle und strikte Eindämmung der Pandemie. Eine kontinuierliche Bildungsstrategie unter Einhaltung des psychischen und physischen Wohls der Schüler:innen steht dabei im Zentrum.
  • Sichere Schule vereint engagierte Menschen aus der Zivilgesellschaft, die sich für sichere Betreuungs- und Bildungseinrichtungen einsetzen. Dies wird durch wissenschaftsbasierte Massnahmen ermöglicht.
  • Make Human Technology bietet einen Bausatz für Luftfilter an und zeigt auf, wie CO2-Messgeräte selbst hergestellt, aus Einzelteilen zusammengebaut und programmiert werden können. «Unsere Bausätze sind Tools zur Wissensvermittlung und können von Schulen übernommen werden».

Immer mehr Familien fühlen sich ohnmächtig und alleingelassen. Diese Elternorganisationen stehen für sie ein und fordern Regierung, Politik und Behörden gemeinsam auf, Verantwortung zu übernehmen und

 

jetzt so rasch und konsequent wie möglich zu handeln.  

 

Aktion der Elternorganisationen Schweiz zum Schutz der Kinder

„Wir wollen Kinder schützen!“

Elternorganisationen der Schweiz stehen zusammen und stellen sich gegen die Durchseuchung der Jüngsten. Ausgehend von einem Brandbrief einer besorgten Mutter, der die ohnmächtige und unhaltbare Situation in vielen Familien mit Kindern an unseren Schulen beschreibt, starten die Elternorganisationen eine gemeinsame Aktion, in welcher sie Regierung und Behörden öffentlich zum dringenden Handeln

aufrufen und gleichzeitig umfassend über wissenschaftsbasierte Schutzmassnahmen informieren.

 

„Wir brauchen sichere Schulen, Kindergärten und Kitas!“ (Medienmitteilung)

In der Schweiz steigen die Inzidenzen in der Altersgruppe der 0-9-jährigen sowie der 10-19 -jährigen wie in keiner anderen Gruppe in bisher nie dagewesene Höhen. Vorletzte Woche registrierte das BAG über 11'000 Fälle bei Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren. Dazu kommen unzählige unerkannte und dennoch

ansteckende Infektionen. Die 7-Tages-Inzidenzen liegen inzwischen teilweise bei weit über 1000, Impfungen sind für Kinder unter 12 Jahren immer noch nicht zugelassen und es mehren sich aufgrund fehlender Booster Impfdurchbrüche bei Eltern und Betreuungspersonen. Nicht zu vergessen, macht sich mit Omicron eine

laut WHO besorgniserregende neue Variante breit, deren Auswirkungen wir noch in keiner Weise abschätzen können und jetzt auch in der Schweiz zirkuliert.

Als Antwort auf die bedrohliche Situation hat der Bundesrat am vergangenen Dienstag, 30. November 2021, den Kantonen neue, aus unserer Sicht den Umständen entsprechend «zahme» Massnahmen zur Vernehmlassung unterbreitet – doch schon regt sich Widerstand, und zwar ausgerechnet in jenen Kantonen, die mit hohen Infektionszahlen ohnehin überdurchschnittlich zum Pandemiegeschehen

beitragen wie zum Beispiel die Kantone St.Gallen und Bern. Ausgerechnet sie verfügen in den Schulen über unzureichende Schutzkonzepte. Damit kommen die Intensivstationen bereits zu Beginn der neuen Welle an ihre Belastungsgrenzen.

 

Wohin das führt? Sehenden Auges ins Verderben! 

 

Brandbrief einer Mutter

 

Ohnmächtig vom langen Kampf für die Gesundheit meiner Kinder und unserer Familie, muss ich nun ein paar Zeilen loswerden. Ich habe mir lange überlegt, diese Zeilen voller Wut und Hilflosigkeit zu schreiben. Aber wieso sollte ich das nicht tun?! In unserer Gesellschaft bietet man seit langer Zeit den Skeptikern und Querdenkern eine Bühne. Wieso also nicht auch uns Eltern?! Und ich weiss, dass ich vielen Familien aus dem Herzen schreibe.

Seit bald zwei Jahren leben wir in einer schwierigen Zeit – ja, sie ist für alle schwierig und herausfordernd! Und ja, wir sind alle müde! Aber sind wir wirklich zu müde, um für die Schwächsten in unserer Gesellschaft zu kämpfen? Wieso verschliesst ihr die Augen vor der Realität?

Seit einigen Wochen schiessen die Infektionszahlen wieder nach oben und was tun wir für den

Schutz der Kinder?

 

Beispiel Kanton Bern, Dezember 2021

Bei 1-2 positiv getesteten Personen in einer Klasse innert 5 Tagen

  • Kindergarten – 4. Klasse: Keine weiteren Massnahmen – es geschieht also nichts!
  • Ab der 5, Klasse: gilt für die gesamte Klasse eine Maskenpflicht für 7 Tage, auch für Geimpfte oder Genesene. Die Betroffenen erhalten eine entsprechende Anordnung des kantonsärztlichen Dienstes.

Bei 3 oder mehr positiv getesteten Personen innerhalb von 5 Tagen in einer Klasse: Alle Schüler/innen der Klasse und die Lehrpersonen werden in der Schule obligatorisch 3 x getestet (Einzel-PCR-Speicheltest).

 

Ist das wirklich euer Ernst? Was ist mit den Kindern vom Kindergarten bis und mit 4. Klasse?

Dort verzichtet man auf weitere Massnahmen. Ach ja, das Virus wird wohl unterscheiden können, dass in einem Klassenzimmer nicht die 5. Klasse oder älter sitzt und sich entsprechend aus dem Staub machen. Man testet dort erst ab 3 positiven Fällen in derselben Klasse und das viel zu spät! Hinzu kommt, dass die meisten Kinder asymptomatisch sind – diese werden nirgends rechtzeitig erfasst!

 

Ich frage mich immer mehr, was nur aus uns geworden ist!? Wir bringen es nicht auf die Reihe, als Gesellschaft gemeinsam aufzustehen und zu kämpfen. Zu kämpfen für die Gesundheit unserer Kinder! Es ist ein einziges Wunschkonzert! Ja, es ist wichtig, dass die Kinder zur Schule gehen können. Und ja, soziale Kontakte sind sehr wichtig für die Kinder. Aber doch nicht unter diesen katastrophalen Bedingungen! Ich verstehe nicht, dass sich nicht mehr Eltern Gedanken darüber machen. Ich bin überzeugt, dass die Kinder bei einer schweren Erkrankung oder beim Verlust eines Elternteils grösseren Schaden davontragen als wenn sie testen müssen oder eine Maske tragen. Wieso verschliesst ihr die Augen? Auch wenn schwere Verläufe bei Kindern selten sind, wird es sie dennoch geben, erst recht vermehrt, wenn man alle durchseucht! Viele schauen weg und hoffen, dass es nicht sie oder ihre Familie treffen wird.

 

Anders kann ich mir das nicht mehr erklären! Sogar Virologen und Wissenschafter warnen davor und werden einfach ignoriert – auch von der Politik. Mehrere Tausend Unterschriften (Petitionen) von Eltern, die es wohl gleich oder ähnlich sehen, werden ignoriert.

 

Frau Isabelle Eckerle (Virologin und Professorin) twitterte erst vor ein paar Tagen Folgendes:

«Wenn ich ein ungeimpftes schulpflichtiges Kind hätte, das ich vor einer SARSCoV2 Infektion schützen wollte, würde ich es in der aktuellen Situation nicht mehr in die Schule schicken.» und weiter auch in den Medien räumt sie ein: «dass es mit schulpflichtigen Kindern momentan richtig schwer bis unmöglich werden könnte, sich zu schützen.»

 

Jetzt noch zu denen, die denken, dass wir sowieso alle am Virus erkranken werden. Ja, das kann sein – aber wir stehen kurz vor der Impfmöglichkeit für Kinder unter 12 Jahren. Wieso ist es offensichtlich zu viel verlangt und für die Politik unmöglich, die Kinder bis dahin noch zu schützen? Wieso nimmt man in Kauf, dass es schwere Verläufe auch bei Kindern geben wird?

 

Dass es Kinder mit Long Covid geben wird? Dass Kinder oder Elternteile sterben? Um zu sparen?

Nun hat am Montag sogar der Bundesrat einen Vorschlag betreffend Schulen in die Vernehmlassung gegeben. Alle Schulen der obligatorischen Schulen und der Sekundarstufe II sollen verpflichtet werden, repetitive Tests anzubieten. Was wie ein Lichtblick für viele Eltern gewesen ist, wird schon zwei Tage später wieder zerschmettert. Die Berner Regierung spricht sich gegen eine landesweite Pflicht zu Massentests an Schulen aus. Die Ausbruchstestung wäre sicher eine gute Sache, wenn sie funktionieren würde. Leider sind alle total überlastet und überfordert! Was bringt es, wenn das mobile Testteam erst zwei Wochen später testen kommt?

Dies ist leider nicht ein Einzelfall, sondern der alltägliche Wahnsinn!

Wieso bringt man Eltern hier in der Schweiz in eine solche Situation, sich so dermassen hilflos und ohnmächtig zu fühlen? Sich selbst und die eigenen Kinder nicht schützen zu können. Es grenzt wohl schon fast an einen Zwang, die Präsenzpflicht unter diesen Bedingungen aufrecht zu erhalten! Nichts wird unternommen, damit Eltern ihre kleineren schulpflichtigen Kinder, die Grosseltern und sich selbst schützen können. Ohnmächtig muss man jeden Tag hoffen, dass alle gesund bleiben und seine Kinder zur Schule schicken. Auch wenn man weiss, dass es dort nur so von Coronafällen wimmelt. Es wird einem nicht einmal die Möglichkeit geboten, seine Kinder zu Hause zu unterrichten. Nein, man würde sich noch strafbar machen. Da stellt sich schon auch die Frage, ob das Recht auf Bildung über das Recht auf körperliche Unversehrtheit gestellt werden darf?! Es wird auch versäumt, die Eltern konkret zu informieren – aus

Datenschutzgründen.

 

Es ist höchste Zeit aufzustehen und sich zu wehren – für die Gesundheit unserer Kinder und von uns Eltern! Es ist nicht mehr tragbar, diese Ohnmacht zu ertragen, sich und seine Kinder - unter behördlichem Druck - nicht einmal schützen zu dürfen!

Bleibt gesund – eine Mutter für alle kämpfenden Eltern

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