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Ungeimpfte mit gefälschten Impfzertifikaten / -pässen verfälschen Statistik der Impfdurchbrüche und Zahl der Geimpften auf Intensivstationen

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ AA ¦                              

 

Für das perfekte Chaos sorgen die im grossen Stil erstellten und verkauften, verschenkten falschen Zertifikate und Impfpässe in der Schweiz, in Österreich und Deutschland. Der Betrug und Handel mit gefälschten Covid-Zertifikaten floriert – in allen Ländern sind mittlerweile Fälle bekannt. Wegen X-Tausenden gefälschter Zertifikate (welche bisher erst entdeckt wurden, grosser Graubereich) wurden Menschen auf der Intensivstation und Corona-Todesfälle fälschlicherweise als solche von Geimpften ausgewiesen. Bzw. Ungeimpfte waren plötzlich als Geimpfte erfasst, obschon sie nicht geimpft sind. Wir haben das RKI (DE), BAG (CH) und das Gesundheitsministerium (AT) kontaktiert, um zu erfahren, ob man den Schaden schon genau beziffern kann. Bis zur Stunde, haben wir noch keine Zahlen erhalten und auch nicht in Erfahrung bringen können, bis wann man damit rechnen kann (wir werden informieren, sobald die Infos eingetroffen sind). Eines steht allerdings bereits jetzt fest – die Statistiken bezüglich Impfdurchbrüche, wie viele Geimpfte tatsächlich in IPS Betten lagen und noch liegen und generell wie viele Geimpfte hospitalisiert werden mussten, sind mit grosser Vorsicht zu geniessen. Die kriminelle Energie bei Ungeimpften scheint unermesslich, um dem Pieks zu entgehen. Offensichtlich haben wir ein gröberes Problem mit Leuten, die sich nicht impfen lassen wollen und dafür sogar noch zu illegalen Mitteln greifen. Die Politik fordert eine lückenlose Aufklärung und dass die Täter hart bestraft werden, da es sich nicht um ein Bagatelldelikt handelt.

 

Strengere Regeln erhöhen offensichtlich nicht nur den Druck, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen – sondern steigern auch den Anreiz, sich einen gefälschten Impfpass zu besorgen. Schwierig ist das offenbar nicht. Das ist sich auch das für die Covid-App in der Schweiz zuständige Bundesamt für Informatik (BIT) bewusst. Dort arbeitetet man auf Anfrage immer noch nonstop an einer Behebung der Probleme. Auch die Betreiber der Interfaces in Deutschland, also das Robert-Koch-Institut (RKI), haben als die ausstellenden Behörden die selben Probleme. Dasselbe gilt für Österreich. Hier ist und war das Fälschen ebenso einfach wie in der Schweiz und in Deutschland.

 

Die digitalen Impfnachweise sind in der EU, aber auch in assoziierten Staaten wie der Schweiz und Norwegen gültig. Mit ihrer Einführung sollte unter anderem die einfache Fälschbarkeit analoger Impfausweise wie des bekannten gelben Hefts behoben werden. Doch die Zertifikate von Mickey Mouse und Co. legen offen, dass dies - wenn überhaupt - nur in Teilen gelungen ist.

 

Zahl der Ungeimpften, als Geimpfte registrierte Patienten liegt im Graubereich

Auf diversen Intensivstationen kam es zu unglaublichen Ereignissen, da immer mehr Patienten, die angegeben hatten, geimpft zu sein, plötzlich als ungeimpft aufflogen. Brandgefährlich für die anderen Patienten, Ärzte und die Pflegefachkräfte. Hier spielen diese Leute mit Leben anderer. Einmal mehr muss man sagen, denn auch als Ungeimpfte gefährden sie tagtäglich andere Menschen.

 

Impfgegner hatten bisher immer das Gerücht verbreitet, wonach bei allen Klinik-Einlieferungen ein Antikörpertest gemacht wird. Falle dabei der Wert niedrig aus, gelte ein Patient als ungeimpft, selbst wenn er geimpft worden sei. Wir haben bei Kliniken nachgefragt und überall dasselbe zur Antwort erhalten. Dieses Gerücht ist falsch. Auf den Intensivstationen liegen sowohl geimpfte als auch ungeimpfte Covid-19-Patienten – klingt ganz einfach, ist es aber nicht. Es gibt weder in Deutschland, Österreich noch in der Schweiz Standards, nach denen diese Kategorien erfasst sind. In Deutschland werden diese zurzeit vom Robert Koch-Institut gemeinsam mit der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) erarbeitet. Allerdings lässt sich anhand der Aussagen und Zertifikaten, Impfpässen meist feststellen, wer geimpft ist und wer nicht. Nun ist das aber wegen der Fälschungen nicht ohne weiteres festzumachen.

 

In allen drei Ländern konnten bereits Fälscher verhaftet werden. Käufer wurden bisher keine bestraft. Über das wahre Ausmass dieser abertausender Fälschungen ist wahrscheinlich erst nach mehreren Wochen informieren können.

 

Wer trägt die Verantwortung?

In der Schweiz sieht das BAG (Bundesamt für Gesundheit) einmal mehr die Verantwortung bei den Kantonen. Die Kontrollmöglichkeiten durch den Bund seien begrenzt. Die Kantone haben sich auf Anfrage nicht dazu äussern können, wegen teilweise laufender Verfahren.

Laut der Polizei in Deutschland kommen die meisten Hinweise auf gefälschte Papier-Impfpässe aus Apotheken, weil dort Kunden die gefälschten Papiere vorzeigen, um ein digitales Zertifikat zu erhalten. Andererseits sind gut gemachte Fälschungen nicht ohne weiteres zu erkennen, sodass denkbar ist, dass beispielsweise Apotheken unwissentlich bei der Digitalisierung gefälschter Impfpässe helfen. Verantwortlich wären auch hier, die ausstellenden Anbieter. Für Österreich scheinen ebenfalls die Impfzentren und -anbieter verantwortlich, es werde aber geprüft, was gesamthaft noch angepasst werden könne und müsse.

 

Viele IT-Experten sind sich einig. Die einzige saubere und effizienten Lösung ist, alle Impfzertifikate zurückzuziehen.

 

Ein weiterer Fakt zu Geimpften auf Intensivstationen

Intensivmediziner bestätigen: Kaum geimpfte Coronapatienten ohne Vorerkrankung

Natürlich gibt es auch vereinzelt (echte) Geimpfte auf der Intensivstation. Allerdings muss hier klipp und klar festgehalten werden, dass es sich hierbei "nur" um Menschen handelt, die bereits an Vorerkrankungen leiden. Dies bestätigt auch die Infektiologin Erika Vlieghe von der Antwerpener Uniklinik: "Viele der geimpften Covid-Patienten wiesen eine Immunerkrankung auf." In europäischen Coronaintensivstationen gibt es nach Angaben von Medizinern demnach kaum gegen COVID-19 geimpften Patienten ohne Vorerkrankung. Die allermeisten seien gar nicht oder nicht vollständig geimpft, sagt auch Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für In­tensiv- und Notfallmedizin (DIVI), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). 

 

Die zugelassenen Coronaimpfstoffe schützen vor COVID-19 – insbesondere vor einem schweren Krankheitsverlauf mit Hospitalisierung. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Wochenbericht schätzt, beträgt dieser Schutz für alle zugelassenen Impfstoffe für die Kalen­derwochen 35 bis 38 etwa 93 Prozent bei den 18- bis 59-Jährigen und 89 Prozent in der Altersgruppe ab 60 Jahren.

 

Je höher die Impfquote, desto mehr Impfdurchbrüche - deswegen sagen Experten seit Monaten, dass der Anteil der Geimpften an den Krankenhaus- und Intensivpatienten steigen wird. Der Grund ist simpel: Der Corona-Impfstoff wirkt nicht zu 100 Prozent, sondern mittlerweile, grob vereinfacht, zu 80 bis 90 Prozent.

Steigt nun der Anteil der Geimpften in der Bevölkerung an, werden zwar insgesamt weniger Menschen krank - das ist auch deutlich zu beobachten. Allerdings wird der Anteil der Geimpften an den Erkrankten nach und nach immer höher. Weil es eben immer weniger Nicht-Geimpfte gibt. Das RKI verdeutlicht das mit einem Rechenbeispiel auf seiner Seite: "Wenn alle Personen einer Population geimpft sind - die Impfquote also bei 100 Prozent liegt - beträgt der Anteil der Impfdurchbrüche an den Erkrankten 100 Prozent."

 

Eine Behandlung auf einer Intensivstation wird demnach in der jüngeren Altersgruppe mit einer Zuver­lässigkeit von 96 Prozent verhindert, bei den älteren liegt der Wert bei 94 Prozent. Der Schutz vor einem tödlichen Verlauf beträgt laut RKI bei den jüngeren 97 Prozent und bei den älteren 88 Prozent. Trotzdem kann es auch bei Geimpften vorkommen, dass sie schwer erkranken. Die geimpfte Minderheit besteht aber zu grossen Teilen aus älteren Patienten, deren zweite Impfung schon weit zurückliegt. „Diese Menschen leiden in aller Regel zudem unter schweren chronischen Krankheiten.“, sagt Gernot Marx.

 

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) war ungefähr jeder zehnte der Patienten, die im August und September wegen Corona auf Intensivstationen behandelt wurden, vollständig geimpft. Die Kapazitäten für freie Betten auf den Intensivstationen bezeichnete der DIVI-Präsident als aktuell als relativ stabil. „Im Moment sind wir in einer Plateauphase, wir stagnieren bei etwa 1.300 COVID-19-Inten­sivpatienten. Die Lage ist unter Kontrolle“, sagte Marx. „Wir sind inzwischen handlungsfähig und haben im Schnitt zwei freie Intensivbetten pro Standort.“ Allerdings kommt mittlerweile ein weiterer wichtiger Faktor dazu: die Delta-Variante. Sie ist deutlich ansteckender und vermindert erstmal den Schutz aller Impfstoffe - zumindest vor Ansteckung. Mit dem alten Impfstamm hatten wie einen 95-prozentigen Schutz vor einer Neu- oder Durchbruchsinfektion. Jetzt mit der Delta-Variante ist dieser Schutz schlechter, er liegt nur noch bei ungefähr 80 Prozent. Und das bedeutet einfach auch, dass wir jetzt viermal so viele Durchbruchsinfektionen haben. Das wirkt sich zahlenmässig aus. Also keine Entspannung in Sicht.

 

Denn ausserdem hat sich in der Corona-Pandemie der Personalmangel auf den Intensivstationen erheblich verschärft. In einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts gaben 72 Prozent der befragten Einrichtungen an, weniger Personal zur Verfügung zu haben als noch Ende vergangenen Jahres. In 30 Prozent der Krankenhäuser betrug das Minus zwischen fünf und zehn Prozent. Als Gründe wurden die andauernden Belastungen durch die Pandemie und daraus resultierende Kündigungen sowie Arbeitszeitverkürzungen genannt. 86 Prozent der befragten Krankenhäuser erklärten, sie könnten ihre Intensivkapazitäten aufgrund des Personalmangels nicht vollumfänglich betreiben.

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Kommentare: 1
  • #1

    Anna (Freitag, 24 Dezember 2021 07:42)

    Müsste im 2.letzten Absatz nicht Corona statt Delta stehen?