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Idiotische und gefährliche Grossveranstaltungen

DMZ –  GESELLSCHAFT ¦ Lena Wallner ¦        

KOMMENTAR           

 

Man muss es einfach beim Namen nennen. Die Schweizer benehmen sich wie Idioten. Auch wenn es nur ein sehr kleiner Teil der Schweizer ist, der sich von der asozialen Seite zeigt, schadet es zunehmend dem bereits extrem ramponierten Image der Schweiz. Grossveranstaltungen und geöffnete Skigebiete, Party – und das mitten in der schlimmsten Pandemie, die die Welt in den letzten Jahrzehnten erleben musste. Zu recht schüttelt die Welt den Kopf vor den „empathielosen“, „egoistischen“ und zuweilen „primitiv“ genannten Schweizern. Die Schlagzeilen überschlagen sich regelrecht. Vor allem die unnötige Randveranstaltung von ein paar Egoisten in Adelboden gab zu reden. 12'000 Menschen feiern ohne Maske, ohne Abstand, ohne Desinfektionsmittel, kurz ohne Massnahmen Ballermann goes Switzerland.

 

Das Publikum gab sich absolut keine Mühe, die Schutzmassnahmen einzuhalten. Wozu auch. 3G ist die Devise. Auch die Empfehlung, eine Maske zu tragen wird ignoriert. Sehr eng gedrängt, ohne Maske, kurz – ein Spreaderevent der Superlative. Hier zeigt sich die Dummheit der Leute dieser Randgruppe einmal mehr im ganzen Ausmass. „Von Corona merken wir gar nichts, vielleicht dann morgen“, meint eine Frau zu SRF und lacht. „Egal, wir sind alle genesen“, sagt ein Mann, „zum Glück nicht geimpft“, ergänzt ein anderer. Der ganz normale Wahnsinn.

 

Nun wird gefordert, dass Köpfe rollen

Die Behörden gaben grünes Licht für diesen Unsinn.

Der Geschäftsführer des Weltcups in Adelboden, Christian Haueter spielt „gutem Gewissen“ mit Menschenleben. Und wofür? Für etwas sinnloses, unnötiges und zudem Umweltbelastendes. Zutiefst verstörend. Und immer wieder die selbe dumme Ausrede: „Wir stützen uns auf die Entscheide der Behörden. Sie können entscheiden, ob ein solcher Anlass in dieser Zeit richtige ist.“ Dass man es aber auch anders machen darf und nicht gezwungen wird einen Grossanlass auf Biegen und Brechen durchzuführen vergessen diese „Idioten“. Idioten ist denn auch das meistgelesene und gehörte Wort des heutigen Tages.

Nach dem Riesenslalom beschlossen die Veranstalter der Rennen unter massivem Druck von Aussen die Siegerehrung abzusagen. Christian Haueter, Geschäftsführer der Adelboden-Wettbewerbe, erklärte plötzlich ganz kleinlaut, nach dem er der „Durchseuchung“ des Tages nichts Negatives abgewinnen konnte: „Wir haben nach dem Rennen verschiedene Gespräche geführt. Nach einer Analyse mit der FIS und Swiss-Ski sind wir zur Erkenntnis gekommen, dass es der richtige Schritt ist, die Siegerehrung abzusagen.“ So hat es sich natürlich nicht abgespielt. Der Druck war auch vom Ausland so gross, dass es gar keine Frage mehr war, ob es eine Siegerehrung geben kann.

 

"Die Schweizer gehen hier offenbar einen anderen Weg. Die wollen an einem Wochenende alle durchseuchen."

Manuel Feller

 

Bei ausländischen Medienschaffenden sorgten die vollen Tribünen für Irritationen und massiver Kritik. Und auch der zweitplatzierte Feller meinte im Interview mit dem ORF: „Die Schweizer gehen hier offenbar einen anderen Weg. Die wollen an einem Wochenende alle durchseuchen.“ Ein Skandal sehen in dieser Art der Durchführung andere. Im ORF heisst es während der Übertragung weiter: „Wir hoffen, dass das gut geht“. Aus verschiedenen Kreisen wird verlangt, dass der geschäftsführer udn Behörden Verantwortung übernehmen, wenigstens jetzt, und ihre Ämter zur Verfügung stellen. Denn wer so leichtsinnig mit Menschenleben spielt, darf in keiner solcher Position mehr tätig sein.

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Kommentare: 1
  • #1

    Sodeli (Sonntag, 09 Januar 2022 18:40)

    Wirklich Idioten. Neue Variante Chuensibärgli 02., gopferdammi