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CH: Viele Impfreaktionen sind in Nocebo-Effekt begründet

DMZ –  GESELLSCHAFT / DIGITAL ¦ Sarah Koller ¦      

 

Nichts Neues, aber nun bestätigt durch eine neue Studie: Ein grosser Teil der empfundenen Impfreaktionen bei den Corona-Impfungen gehen  auf den sogenannten Nocebo-Effekt zurück. Die von den Betroffenen beklagten Nebenwirkungen sind meist Erkrankungen, denen im Allgemeinen ein hoher Grad an psychosomatischen Ursachen zugeschrieben wird.

 

So äussert sich der Nocebo-Effekt üblicherweise durch subjektive Symptome, wie beispielsweise Übelkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung oder Benommenheit. Der Nocebo-Effekt zeigt sich am deutlichsten in einer krankmachenden Angst vor eingebildeten Gefahren. Nocebo-Symptome treten signifikant häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Ebenfalls bei älteren Menschen ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des Nocebo-Effektes höher als bei Jüngeren.

 

Ein grosser Teil der empfundenen Impfreaktionen bei den Corona-Impfungen gehen gemäss einer Studie zufolge auf den sogenannten Nocebo-Effekt zurück. Rund drei Viertel (76 Prozent) der Patientenmeldungen zu den ganzen Körper betreffenden Reaktionen nach der ersten Impf-Dosis und etwa die Hälfte (52 Prozent) der Meldungen wahrgenommener Folgen nach der zweiten Impfdosis liessen sich in der Auswertung darauf zurückführen, schreiben Wissenschaftler der Harvard Medical School und der Philipps-Universität in Marburg im Fachmagazin "Jama Network Open".

 

Grund für die Nocebo-Reaktionen sind den Wissenschaftlern zufolge wohl die Aufklärung über mögliche Folgen vor der Impfung . „Es gibt Hinweise darauf, dass diese Art von Information dazu führen kann, dass Menschen übliche tägliche Hintergrundempfindungen dann fälschlicherweise auf die Impfung zurückführen, oder Sorgen und Nervosität auslösen, die die Menschen hypersensibel im Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen machen“, sagte Ted Kaptchuk von der Harvard Medical School. Darüber müsse beim Impfen besser aufgeklärt werden, empfehlen die Forscher. Neben den üblichen Nocebo-Symptomen sind allerdings auch objektive Symptome diagnostizierbar. Dies sind vor allem Hautausschlag, erhöhter Blutdruck und erhöhte Herzfrequenz. Diese Symptome können leicht und von vorübergehender Natur, aber auch chronisch und im Extremfall sogar letal sein.

 

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