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Die „Durchseuchung“ der Kinder ist nach wie vor die grösste Gefahr

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ MM ¦ AA ¦              

 

Die WHO warnt vor der Durchseuchung der Kinder, wie sie aktuell in Europa geschehe: Denn zurzeit sind in vielen Regionen Kinder die am stärksten von Corona betroffene Altersgruppe. Kinder müssten sofort besser geschützt werden und Schutzmassnahmen an Schulen verbessert werden, um sicheres Lernen zu garantieren, fordert der WHO-Direktor für Europa. Die Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen sei in einigen Regionen bis zu drei Mal so hoch wie beim Rest der Bevölkerung. Tausende Schulen sind wieder geschlossen, die Infektionszahlen steigen. Es gibt auch unter Kindern eine wachsende Zahl von Einweisungen ins Krankenhaus - vor allem in Gegenden mit niedriger Impfquote unter den Erwachsenen. Expertinnen und Experten halten das für unverantwortlich und untragbar. „Wir brauchen eine Immunisierung der Bevölkerung. Ob das jetzt durch Impfpflicht oder Durchseuchung kommt, das wird letztlich eine Entscheidung der Politik sein.“ Eine überwältigende Mehrheit der Expertinnen und Experten befürwortet eine Impfpflicht, weil eine „Durchseuchungsstrategie eine Menge nicht vorhersehbare Langzeitfolgen“ bedeute. Was es sofort braucht: Den Föderalismus überdenken, Bürokratie abbauen und vor allem: ein besseres Krisenmanagement im neuen Pandemiejahr 2022. Bisher gab es leider überhaupt kein Management.

 

Auch der SPD-Politiker Karl Lauterbach warnt vor grossen Problemen mit Long Covid bei Kindern und zeigt sich besorgt über die hohen Corona-Inzidenzen bei Kindern. „Wenn es zu Lockerungen kommt, rechne ich mit noch höheren Inzidenzen bei Kindern“. Studien würden zeigen, dass zwischen 2 und 4 Prozent der Kinder ein halbes Jahr nach ihrer Erkrankung noch Symptome hätten. In der Schweiz hiess es lange, Corona sei für Kinder nicht gefährlich und Kinder seien nicht Treiber der Pandemie. Mittlerweile kann die Wissenschaft solche Aussagen widerlegen. Kinder und Jugendliche sind auch in der Schweiz aktuell die am stärksten betroffene Altersgruppe, wenn man die täglichen Infektionszahlen anschaut. Dies auch, weil sich das Virus an Schulen gerade sehr stark verbreitet. In Schweizer Schulen gab es lange gar keine oder wenn dann nur sehr wenige Schutzmassnahmen. Besorgte Eltern und Verbände sprechen darum von einer Durchseuchung der Kinder. Prof. Thorsten Lehr, Experte für Corona-Prognosen, sieht vor allem die Lage in den Schulen als kritisch an – und fordert, über ein Aussetzen der Präsenzpflicht nachzudenken.

 

„Wir dürfen die hohen Inzidenzen und die Gefahr von Corona bei Kindern nicht herunter­spielen. Das ist angesichts der Gefahr von Long Covid fatal.“

Karl Lauterbach

 

Man sieht das Gleiche in England und in einigen US-Bundes­staaten und dies auch schon in Israel.

Wichtig ist, durch eine hohe Impfquote bei den Erwachsenen die Gesamtzahl der Infektionen zu senken. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte am Freitag bekannt gegeben, dass in acht Land­kreisen und einer kreis­freien Stadt die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Zehn- bis 19-Jährigen bei mehr als 500 liege. In der Schweiz liegt diese teilweise weit über 2000.

 

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