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Gestern bezeichnete die Journalistin Anna Dobler im Zusammenhang mit dem ZDF-Film „Wannseekonferenz“ die Planer des Holocaust als „Sozialisten“ und hat damit nicht nur in Österreich für einen Medienskandal gesorgt. Dieser Tweet war dann auch einer zuviel - für alle. Am nächsten Tag wird ihr auf Twitter von der Arbeitgeberin exxpress.at die sofortige Entlassung mitgeteilt.
Nach dem ZDF-Film „Die Wannseekonferenz“ am Montagabend (24. Januar) anlässlich des 80. Jahrestages, an dem hohe NS-Funktionäre am 20. Januar 1942 die von ihnen sogenannte Endlösung der Judenfrage besprachen, schrieb Anna Dobler auf Twitter: „Das waren nicht nur Mörder, sondern auch durch und durch Sozialisten.“ Den Tweet hat die 35-Jährige dann fast umgehend wegen massiver Kritik wieder gelöscht, allerdings hat sie die Situation mit ihrem Folgetweet noch mehr angeheizt. Dobler, die nach eigenen Angaben zuvor unter anderem bei der „Bild“-Zeitung und „Focus online“ arbeitete, versucht ihre Aussage zu erklären. „Ich verwehre mich ausdrücklich des Vorwurfs des Geschichtsrevisionismus“, schreibt sie auf Twitter zu einem ihrer Posts, in dem sie erläutert, warum sie ihren Ausgangstweet gelöscht hat: „Ich habe den Tweet gelöscht, weil es umstritten ist, ob die Nazis ‚durch und durch‘ Sozialisten waren, aber es gibt ausreichende Belege für sozialistische Tendenzen innerhalb des Nationalsozialismus. Lernt ihr erstmal Geschichte“, schreibt sie und fügt den Artikel der britischen Zeitung „Independent“ mit der Zeile „Hitler und der sozialistische Traum“ an. Zudem schreibt sie, dass Schmitt sie darum gebeten hätte, den Tweet zu entfernen.
Ihr Arbeitgeber, das österreichische Boulevardportal „exxpress“, distanziert sich von den Aussagen seiner Redakteurin und reagiert mit einer sofortigen Entlassung. „Aus aktuellem Anlass möchte das ‚exxpress‘-Medienhaus betonen, dass die von Anna Dobler auf Twitter zum TV-Film „Wannseekonferenz“ geäusserte Meinung keinesfalls jener der Redaktion entspricht: Nein, die Nationalsozialisten, die den Holocaust planten und ausführten, waren keine ‚Sozialisten‘, wie Anna Dobler dies in ihrem Posting nachweislich falsch behauptet hat“. Wir wollen nicht, dass unsere Redaktion, unser ganzes Team auch nur mit dem geringsten Verdacht einer möglichen Relativierung des Nationalsozialismus belastet wird. Wir wollen nicht, dass Sozialdemokratie derart falsch beschuldigt wird, wir wollen nicht, dass gute Freunde aus der Sozialdemokratie per Tweets gekränkt werden. Und wir werden auch stets falsche Aussahen richtig stellen. Der ‚exxpress‘ trennt sich hiermit von Anna Dobler“. Dobler selbst reagierte erneut sehr speziell, indem sie die Kündigung retweetete und sie mit den Worten "OK, wow" kommentierte.
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sama-ritter@gmx.net (Mittwoch, 26 Januar 2022 10:38)
Ist schon gruselig, sich mit zwei Tweets heutzutage ins Abseits zu schiessen... Das sie das ausgerechnet zum "Wannsee" Film getan hat lässt tief blicken... Der Film, in dem über Menschen gesprochen wird, als seien sie irgendwelche Gegenstände, die nicht mehr benötigt werden und die man möglichst schnell loswerden müsste... Und man sich darüber gestritten hat, wie viele Vorfahren es bedarf, um nicht ermordet zu werden... Von einer kleinen Clique fanatischer Mörder, die sich Sorgen machten, das diese Herrenmenschen womöglich einen Schaden davon trügen, wenn sie Millionen Menschen ermordeten...
Die braunen Kameraden waren nie "sozialistisch"! Sie haben sich den Begriff von den Sozialisten geborgt, um deren einfache Gemüter - die damals noch nicht ahnten, was der Faschismus bedeutet, auf ihre Seite zu ziehen. Auch das man sich anfangs bestimmter Elemente bediente, wie eine Verstaatlichung von Grossunternehmen, Gewerkschaften, Banken etc. war einzig damit begründet, sich die Macht zu sichern. Sozialisten waren die ersten Opfer der Nazis!
Und dann kommt so eine Redakteurin daher und behauptet, alles sei doch nicht so schlimm gewesen... Fassungslos!
Paul (Mittwoch, 26 Januar 2022 09:37)
Der entscheidende Unterschied zwischen Nazis und Sozis ist das "Na" = der Nationalismus. Der Sozialimus strebt Gleichheit und Solidarität an, also genau das Gegenteil vom Nationalismus, bei dem das Land, in dem man zufällig geboren wurde, eine übergeordnete Rolle spielt.