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AT: Konferenz zur Zukunft Europas: Austausch mit Jugendlichen zu Umwelt und Klima

Nationalratsabgeordneter Michel Reimon (GRÜNE) beim Online-Workshop mit SchülerInnen  © Parlamentsdirektion / Johannes Zinner
Nationalratsabgeordneter Michel Reimon (GRÜNE) beim Online-Workshop mit SchülerInnen © Parlamentsdirektion / Johannes Zinner

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                               Nationalratsabgeordneter Michel Reimon (GRÜNE) beim Online-Workshop mit SchülerInnen © Parlamentsdirektion / Johannes Zinner   

 

Keine geringeren Themen als Umwelt und Klima standen heute im Zentrum des mittlerweile vierten Workshops der Demokratiewerkstatt des Parlaments zur EU-Zukunftskonferenz. In der Workshop-Reihe diskutieren in diesem Rahmen jeweils eine der fünf Parlamentsfraktionen mit Schulklassen über jeweils eines der Themen der EU-Zukunftskonferenz und erarbeiten gemeinsame Ideen. Die Ergebnisse der fünf Workshops fließen in die multilinguale EU-Plattform der Zukunftskonferenz als Podcasts ein.

 

Die Schirmherrschaft und Themenauswahl zum heutigen Workshop haben die Grünen übernommen. Nationalratsabgeordneter Michel Reimon (Grüne) diskutierte gemeinsam mit 20 SchülerInnen der 11. Schulstufe des BG/BRG Tulln im Online-Format die drängenden Umwelt- und Klima-Zukunftsfragen.

 

Secondhandansatz gegen "Wegwerfwirtschaft"

Hinsichtlich Ressourceneffizienz brachten die SchülerInnen in der virtuellen Diskussion unter anderem den Punkt ein, dass gegen die sogenannte "Wegwerfwirtschaft" etwa Secondhandshops unterstützt werden sollten. Nationalratsabgeordneter Reimon griff diese Idee als spannenden Punkt auf, um sich anzusehen, welche politischen Möglichkeiten es dazu gibt. Was Billigmode betrifft, die ebenso thematisiert wurde, müssen aus seiner Sicht auch Menschen mit niedrigen Einkommen berücksichtigt werden. Es werde aber gerade ein Lieferkettengesetz auf europäischer Ebene verhandelt, wo es auch darum geht, wie die Ware produziert wird. Ergänzende Anliegen der Jugendlichen waren beispielsweise eine verstärkte Förderung lokaler Reparatur und Produktion, aber auch, dass Großkonzerne den Umweltgedanken intensiv im Fokus haben sollten.

 

Reimon bekräftigte, dass der Kampf mit einer rein profitorientierten Wirtschaft eines der größten Probleme im Umweltschutz sei, zumal GeschäftsführerInnen ihren AktionärInnen gegenüber zu maximalem Profit verpflichtet seien, auch mit unökologischen Methoden. Es brauche hier öffentlichen Druck, damit sich etwas ändert, meinte er dazu. Die SchülerInnen warfen außerdem auf, dass es mehr Förderungen für Kleinbauern und –bäuerinnen brauche. Zudem sollten Bioprodukte billiger werden. Auch die Kennzeichnung der Produkte sei ein wichtiges Thema. Als ökologisch fatal bezeichnete Reimon in diesem Zusammenhang das Mercosur-Abkommen, dem Österreich nicht zustimmen werde, zumal hier international möglichst viele Produkte ausgetauscht werden sollen, etwa im Hinblick auf Rindfleischimporte.

 

Mehr pflanzliche Produkte, weniger Flugverkehr, problematische Atomenergie

Mehr pflanzliche Produkte und weniger Flugverkehr wurden von den SchülerInnen ebenso als Anliegen vorgebracht wie das Thema Atomenergie und die Gefahr, die davon ausgeht, bis hin zur ungeklärten Frage des Atommülls. Im Hinblick auf pflanzliche Alternativen zu Fleisch werde vor allem seitens der Großbetriebe die traditionelle Landwirtschaft verteidigt, so Reimon. Hier gelte es, Verständnis dafür zu schaffen, dass sich die Situation verändert hat. Für das Flugthema sieht er die Chance, in den nächsten Jahren im ökologischen Sinn große Fortschritte zu machen, auch beim Ausbau der Züge. Zum Atomthema, aber auch bei Fragen wie Erdgasleitungen appellierte Reimon an die SchülerInnen, an diesen Themen dranzubleiben und Möglichkeiten zu suchen, wo man in seiner Umgebung Einfluss nehmen kann. Für die Arbeitswelt, die ebenso von den Jugendlichen angesprochen wurde, gelte es unter anderem, Menschen fit für einen künftigen Arbeitsmarkt zu machen und Arbeit nicht in Billigproduktionsländer auszulagern. Was das Thema Klimaflüchtlinge betrifft sagte Reimon, es werde daran gearbeitet, wie in der Entwicklungszusammenarbeit auch Klimaschutzhilfe berücksichtigt werden kann. Insgesamt bezeichnete er den heutigen Austausch mit den Jugendlichen als sehr motivierend und betonte im Hinblick auf Schwierigkeiten, sich in der Umweltpolitik einzubringen: "Wir brauchen euer Engagement, gerade dort, wo es schwierig ist." 

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 

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