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Von Ungenügend zum Teamsieg

DMZ –  SPORT ¦ Urs Berger ¦                                                   

 

Es war ein Spiel des Willens, welcher am Ende belohnt wurde. Die Schweizerinnen besiegen Finnland mit 3:2. Es war der erste Sieg der Schweizerinnen seit zehn Jahren.

Im Eishockey wird für diese Spiele das Wort «Mindgames» gebraucht. Ein Spiel des Kopfes, der Einstellung eben des Willens. Vom Matrialwart bis zur Torfrau muss jede am gleichen Strick ziehen. Nur dann haben die Schweizerinnen gegen übermächtig erscheinende Gegner eine Chance. So wie gestern.

 

Das als Nummer drei der Welt eingestufte Finnland war ein solcher Gegner. Seit 2012 haben die Schweizerinnen kein Spiel gegen die Löwinnen gewonnen. Auch an der Vergangenen Weltmeisterschaft im August des letzten Jahres konnten das Team von Collin Muller nicht Siegen. Damals konnte dies auch als Folge des Zeitpunktes des Turniers abgetan werden.

 

In Peking waren die Umstände zu diesem Sieg anders. Die Schweizerinnen wussten von Beginn an, dass sie Heute ein wichtiges Spiel haben. Sie wollten nach drei Niederlagen mit einem Torverhältnis von 4: 25 endlich zeigen, dass sie mehr können. Dass sie nicht zur bekannten «Schiessbude» der Gruppe A verkommen würden.

 

Anders als Optimal starteten die Schweizerinnen in das Spiel. Nach einem Start furioso der Finninnen, in welchem die Schweizer Torfrau Andrea Brändli des Öfteren eingreifen musste, konnten sich die Schweizerinnen in der 11. Minute bei Lara Christen für die Führung bedanken. In doppelter Überzahl verwertet sie einen Pass von Alina Müller und Lara Stalder zur eher Überraschenden Führung.

 

Im mittleren Spielabschnitt wogte das Spiel hin und her. Bei einer Strafe gegen die Schweizerin Keeley Moy erzielten die Löwinnen durch Nelli Laitinen den Ausgleich. Diese konnten sich indes nur kurz über diesen Treffer freuen. Zwei Minuten später konnten die Schweizerinnen im Powerplay durch Dominique Rüegg auf 2:1 erhöhen. Wieder hatte Alina Müller ihren Stock im Spiel und konnte sich den zweiten Assist in diesem Spiel schreiben lassen.

 

Das letzte Drittel war danach aus Sicht der Schweizerinnen das Beste des Turniers. Bereits nach 81 Sekunden traf Lara Stalder zum 3:1. Erneut konnte Alina Müller die Vorlage dazu geben. Nach dieser Führung kämpften die Gegnerinnen des Öfteren mit sich selbst. Oder mit Andrea Brändlin. Die Torfrau der Schweizerinnen liess vor dem Tor keinen Nachschuss zu und vermochte so vorerst einen Gegentreffer vermeiden. In der 51. Minute reüssierte dann Elisa Holopainen mit dem Treffer für die Finninnen.

 

Mit dem Anschlusstreffer wechselte nun das Spielgeschehen vermehrt vor das Tor der Schweizerinnen. Trotz zahlreichen Chancen und einer Strafe gegen die Schweizerinnen in der 52. Minute wegen zu vielen Spielerinnen auf dem Eis konnten sich die Finninnen keinen Vorteil erarbeiten. Ganz im Gegenteil. Mit der Verzweiflung im Nacken geschahen viel zu viele Fehler auf Seiten der Gegnerinnen. Sei dies zu viele Spielerinnen auf dem Eis oder unplatzierten und überhasteten Zuspielen.

 

In dieser Phase des Spieles wuchsen die Schweizerinnen zu einem Team zusammen. Jede ging für die andere Mitspieler. Die Passwege und das Verteidigungsspiel wurden immer besser. Als die Finninnen ihre Torfrau durch eine sechste Spielerin ersetzten, handelten sie sich eine weitere Strafe ein. Damit war der Vorteil für die Gegnerinnen weg.

 

In den letzten Minuten war erneut Torfrau Brändlin das eine oder andere Mal gefordert. Doch im vergleich zu den letzten Spielen liess sie keinen weiteren Treffer mehr zu. Damit gelang den Schweizerinnen der erste Sieg nach zehn Jahren gegen die Nummer drei der Weltrangliste. Je nach verlauf des Turniers, die Finninnen treffen noch auf die Russinnen, könnte das heutige Spiel im Viertelfinal wieder stattfinden. Vermutlich wäre ein Aufeinandertreffen gegen Russland die bessere Option. Denn mit den Russinnen haben die Schweizerinnen noch eine Rechnung offen. Die 2:5 Niederlage schmerzt nach wie vor. Bekannterweise ist Rache immer süss. Noch süsser würde der Einzug in das Halbfinale den Schweizerinnen schmecken.   

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