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Neuartiger Test: Risiko für Eierstock- und Gebärmutterhalskrebs wird genau angezeigt!

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦                        

 

Die individuellen Risiken für bestimmte Krebsarten lassen sich nur schwer einschätzen. So verhält es sich auch bei Eierstock- und Gebärmutterhalskrebs, welche oft zu lange unerkannt bleiben. Die Aussichten sind gut, dass nun der reguläre prophylaktische Abstrich des Gebärmutterhalses bald als multifunktionales Screening-Tool zur Verfügung stehen wird. So wird es möglich sein, betroffenen Frauen schneller zu helfen und frühzeitig in die Prävention einzusteigen.

 

Jedes Jahr wird bei etwa 7'500 Frauen Eierstockkrebs und bei zirka 4'500 Frauen Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert. Beim Brustkrebs kommt es jährlich zu ca. 70'000 Neuerkrankungen. Es handelt sich um vergleichsweise seltene, jedoch gefährliche Krebsarten. So verstecken sich die Tumore ohne entsprechende Vorsorgeuntersuchungen oft lange im Körper. Tauchen dann Symptome auf, ist es leider häufig zu spät.

 

Umso wichtiger ist es, dem Krebs frühzeitig auf die Schliche zu kommen; im besten Fall noch vor dessen Ausbrechen. Nun gibt es neue Hoffnung: Der von Wissenschaftlern am Institut für Prävention und Screening in Innsbruck entwickelte WID-Test (»Women’s cancer risk IDentification«) nutzt den epigenetischen Fußabdruck der Epithelzellen. Dabei wird die beim Gebärmutterhalsabstrich entnommene DNA mit bestimmten chemischen Gruppen bestückt.

 

Diese bilden eine spezielle Signatur, die es ermöglicht, die individuellen Risiken sehr genau abzulesen. Die Daten zu dieser neuen Präventionsmethode wurden vom Leiter des Forscherteams, dem Onkologen Martin Windschwendter im Fachmagazin «Nature Communications» publiziert. Er betont, dass nicht nur die Genetik, sondern auch der Lebensstil und die vorherrschenden Umwelteinflüsse bei der Krebsentstehung als hochkomplexe Faktoren mitmischen. Weiter führt er aus, dass es sich bei ungefähr der Hälfte alle Krebserkrankungen bei Frauen unter 60 Jahren um Gebärmutterhals-, Eierstock- und Brustkarzinome handelt und dabei ganz klar die nicht-genetischen Ursachen vorn sind. Äussere Einflüsse auf die Zellgruppen im Körper gehen an der DNA nicht spurlos vorbei. Genau diese Spuren können mit dem Test aufgedeckt werden.

 

Zur Verifizierung ihres Verfahrens wurden von der Forschern Abstriche an krebserkrankten und nicht-krebserkrankten Frauen durchgeführt. Der Test zeigte dabei ganz klar die tatsächlich bestehende Risikolage an und ist somit zur Abschätzung der Gefahr und demnach auch in gewissem Masse zur Früherkennung einsetzbar. Anschliessend kann, wenn dies als notwendig eingeschätzt wird, mit einer gezielten Prävention gestartet werden.

 

 

Quelle:

±derstandart.at±


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