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AT: Gefährliche Lockerungen

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Markus Golla ¦                          VERDINO | Martin Verdino

 

 

Die Lockerungen zu den Covid-19-Maßnahmen werden unvorbereitet durchgesetzt, warnt der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV).

Mit 5. März sollen alle G-Regeln aufgehoben werden, die Impfpflicht wird ausgesetzt, die Masken könnten wegkommen.

 

Es ist erfreulich, wenn Maßnahmen momentan ausgesetzt werden und Menschen sich aufgrund der abflachenden Covid-19-Pandemie an weniger Regeln halten müssen. Allerdings vermisst man im ÖGKV die entsprechenden Vorbereitungen auf diese weitreichenden Schritte. Wieder hat niemand die Expertise der Pflegepersonen eingeholt. „Sie sind es aber, die den Großteil der Arbeitslast im Gesundheitssystem stemmen und weiterhin stemmen werden. Die professionelle Pflege arbeitet seit Beginn der Pandemie in allen Settings am Anschlag. Bevor jetzt eine neue Belastungswelle auf sie zukommt, hätten Maßnahmen zur Bewältigung dieser getroffen werden müssen“, sagt ÖGKV Präsidentin Mag. Elisabeth Potzmann.

 

Der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband erhält täglich Nachrichten über den exorbitanten Pflegepersonalmangel. Die Kolleg:innen, welche noch im Gesundheitssystem verblieben sind, müssen die Ausfälle und Abgänge kompensieren. Dies muss ein Ende haben.

 

Dazu Zitate aus der Praxis:

  • „Ich kann aus meinem Haus melden, dass wir in einzelnen Bereichen große Probleme haben offene Stellen zu besetzen und es daher auch zu Bettensperren kommt!“
  • „Auch bei uns ist die Situation sehr angespannt. Ich persönlich versuche so gut als möglich Personal umzuschichten.“
  • „Derzeit sperren wir laufend Betten in der Inneren Medizin, jedoch noch nicht eine ganze Station, aber das schließe ich nicht mehr aus. Weiters ist der OP ein Spannungsfeld und es sind täglich circa 10 Prozent der Operationssäle auf Grund von Pflegepersonalmangel gesperrt.“

Die anhaltenden Forderungen nach Boni von verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitssystem sieht Präsidentin Mag. Potzmann kritisch: „Wir brauchen nachhaltige Lösungen, die das System langfristig sanieren und die Rahmenbedingungen verbessern. Jetzt Boni auszuschütten ist eine Investition an der falschen Stelle. Das ist, als ob man versucht einen Schädelbasisbruch mit einem Pflaster zu behandeln.“

Der Mangel an Pflegepersonal bestand bereits vor Corona und hat sich nun nochmals verschlechtert. Das bleibt auch nach Corona.

 

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