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Fake-News spielen auch beim Angriff auf die Ukraine eine Hauptrolle

Maidan (Independence Square), Kiew (26.2.2022 - 12.00 Uhr)
Maidan (Independence Square), Kiew (26.2.2022 - 12.00 Uhr)

DMZ –  POLITIK / INTERNATIONAL ¦ AA ¦                        

KOMMENTAR

 

Wie die Medien funktionieren, weiss man eigentlich schon lange, trotzdem ändert niemand etwas daran oder verurteilt die Mittel. Offenbar ist es den Menschen egal was sie aufgetischt erhalten, Hauptsache es ist in irgend einer Form "schlimm". So haben sich Medien auch beim Angriff von Russland auf die Ukraine nicht nehmen lassen, auf Mittel zurückzugreifen, die die Realität komplett verzerren. Es werden auch jetzt wieder Aufnahmen aus einem Game verwendet um den Menschen "Tatsachen" vorzugaukeln. Einfach Behauptungen "beider Seiten" aus den Sozialen Medien kopieren ist eben kein Journalismus. Faktenchecks werden offenbar im Auslandsjournalismus lieber durch Stereotype & Klischees ersetzt. Kurz: Gewisse Medien zeigen fälschlich nicht nur alte Aufnahmen, sondern auch solche, die mit einer aktuellen Berichterstattung des Krieges in der Ukraine nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.

 

Am 24. Februar 2022 hat Russland in die Ukraine angegriffen, das ist unbestritten. Aber immer wieder kursieren Videos und Bilder in den sozialen Medien, die alles andere als "echt" sind. Wie gewohnt, werden vor dem Teilen die Informationen nicht geprüft, weder von den Medien, noch von den Menschen. Auch Politiker lassen sich nicht nehmen, fleissig solche Fake-News zu teilen. Spiegel unserer Gesellschaft. Wenn es eine virale Gefechtsaufnahme aus einem Videospiel sogar schafft, als Tatsachenbeweis herzuhalten, ist es wirklich sehr schlecht um die Menschheit bestellt. Schlechter, als bis anhin angenommen.

 

Social-Media-Plattformen wie Twitter, Facebook oder auch TikTok versprechen hier einen unverstellten Blick auf das aktuelle Geschehen – doch das ist oft ein Irrtum. Denn nicht wenige der verwackelten, unscharfen Videos und Bilder sind nicht etwa aktuelle Dokumente des Kriegs in der Ukraine, sondern oft Jahre alt, aufgenommen in ganz anderen Teilen der Welt. 

 

Bisher keine Kämpfe in Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko weiter in der Hand der Regierung. "Die Nacht war schwer, doch es gibt keine russischen Truppen in der Stadt", sagte Klitschko live. 

Zuvor hatte auch der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podolak gesagt, die Regierung beherrsche die Lage. "Sowohl in der Stadt selbst als auch am Stadtrand von Kiew ist die Situation unter Kontrolle", sagte Podolak der Agentur Unian zufolge. Ob tatsächlich (nur) russische Saboteure in Kiew unterwegs sind, ist derzeit unklar. Bisher zählt man 35 Verletzte in Kiew - wie es zu den Verletzten kam ist zurzeit unbekannt.

 

Ukraine-Krieg: Virales Raketengefecht stammt aus einem Videospiel

Um welchen Clip geht es? Auf Facebook Gaming gingen gestern einige Videos viral, die angeblich Szenen aus der Ukraine zeigten. Darauf zu sehen war ein Kampfjet, der abgeschossen wurde. Auf Twitter wurde das Video mit dem Text „Die Ukraine feuert Raketen ab, um das Artilleriefeuer russischer Flugzeuge abzufangen“ gepostet. Der Tweet wurde mittlerweile vom Unternehmen gelöscht und auch Facebook versucht gegen diese Clips vorzugehen. Bei diesem Video handelt es sich nämlich nicht um Aufnahmen aus der Ukraine, sondern um Clips aus dem Militärshooter Arma 3.  

Das ist auch nicht das erste Mal, dass das Spiel von Bohemia Interactive als „Kriegsaufnahme“ missbraucht wird. Bereits 2018 veröffentlichten russische Medien Clips aus dem Spiel und schrieben, dass es sich bei dem Gezeigten um Aufnahmen aus dem Krieg in Syrien handeln würde.

 

Ukraine-Krieg: Facebook will gegen falsche Informationen vorgehen – Richtet Special Operations Center ein

Facebook kämpft schon lange gegen Falschinformationen an, zuletzt vor allem gegen falsche Informationen bezüglich der Coronapandemie. Als Antwort auf die aktuelle Situation in der Ukraine hat Meta, der Mutterkonzern von Facebook, nun ein „Special Operations Center“ eingerichtet, das Videos, Clips und andere Posts zum Ukraine-Krieg in Echtzeit überprüfen soll. So postete Nathaniel Gleicher, Kopf von Metas Sicherheitspolitik, auf Twitter, dass das Special Operations Center mit Expert*innen besetzt werden würde, darunter auch Muttersprachler*innen.

 

Damit bleibt leider nur der generelle Ratschlag: Man muss immer davon ausgehen, dass Fotos und Videos, die in sozialen Netzwerken kursieren, falsch sein könnten. Hier bieten nur Qualitätsmedien und Nachrichtenagenturen als Absender eine hohe Sicherheit, dass das Bild- und Videomaterial tatsächlich auch authentisch ist.

Aus diesem Grund sollten Nutzer auch unbedingt davon absehen, derlei Bilder und Videos unkritisch zu teilen und weiterzuverbreiten. Im Zweifel trägt das nicht zur Klärung, sondern eher zur Vernebelung der allgemeinen Informationslage bei.

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