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Staatliche Hilfsprogramme gestoppt - Firmensterben geht los

DMZ –  ARBEITSWELT / MM ¦ Sarah Koller ¦                  

 

Die Zahl der Firmenkonkurse in der Schweiz hat bereits Anfang des Jahres erwartungsgemäss deutlich angezogen. Während der Pandemie hatte sich die Zahl der Konkurse wegen der staatlichen Hilfsprogramme rückläufig entwickelt. Kaum wurden diese Hilfsprogramme gestoppt, kommt es zu Konkursen, die es ohne Pandemie auch schon gegeben hätte. Die Insolvenzen haben damit das Niveau von vor der Corona-Pandemie wieder erreicht, stellt der Wirtschaftsinformationsdienst Creditreform fest.

 

Seit langem wird sie erwartet, die Konkurswelle, die über die Unternehmen der Schweiz hereinbricht und diejenigen dahinrafft, die nur dank den vielseitigen staatlichen Hilfsprogrammen die Coronakrise bislang überstehen konnten. Vor allem marode Unternehmungen aus den Fitness-, Tourismus- und Gastrobereichen mussten die Türen schliessen. Also genau in der Ecke, aus der die Öffnungen und Beendigung der Massnahmen am lautesten gefordert wurden. Ein klassischer Boomerang. 

 

Knapp 40 % über dem Vorjahr; so hoch war die Zunahme der ersten beiden Monate. Damit nivelliert sich die Zahl der Insolvenzen wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie. Ob dies schon der Beginn der Konkurswelle ist oder lediglich eine Rückkehr zu einer «normalen», nicht von staatlichen Massnahmen verzerrten Entwicklung der Wirtschaft, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

 

In den ersten zwei Monaten des Jahres summiert sich die Zahl der Firmenpleiten auf 1014, was einem Anstieg von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Es werden noch massiv mehr erwartet. Zu den „regulären“ Firmeninsolvenzen kamen im Januar und Februar noch 548 Insolvenzverfahren wegen Organisationsmängeln (+79 Prozent), also nach Artikel 731b des Obligationenrechts. Dieses Gesetzesänderung trat bereits auf Anfang 2021 in Kraft; wie so oft dauert es aber einen Moment, bis die involvierten Stellen die gesetzliche Vorgabe umsetzen.

 

Der erste Corona-Lockdown kam im März 2020. Die ersten beiden Monate spiegeln noch das normale Krisengeschehen. Zwei Jahre später zeigen sich Januar und Februar mit leicht höheren Konkurszahlen, die in etwa auf dem Niveau der Jahre 2018 und 2019 liegen.- Der massnahmenbedingte Einbruch erfolgte erst im April 2020. Setzt sich dieser Trend fort, rechnet Creditreform wieder mit über 6'000 Insolvenzen für das laufende Jahr.

 

 

 

Quelle: https://www.creditreform.ch/fileadmin/user_upload/central_files/_news/Presseletter/Presseletter_2022_01.pdf

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