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AT: Spitäler am absoluten Limit

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                                    

KOMMENTAR

 

Täglich stellen die praktischen Auswirkungen der jüngsten Welle an Erkrankungen die Spitäler vor Personalprobleme. Die Pandemie ist nicht vorbei! In diversen Spitälern sind teilweise bis zu 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktuell nicht im Dienst, weil sie an Covid erkrankt oder als Kontaktpersonen in Quarantäne sind. Das Personal ist in vielen Spitälern auch am absoluten Limit des Zumutbaren. Nur dank des grossen Einsatzes aller Mitarbeiter kann die Versorgung der Patienten noch garantiert werden. Hilfe von Politik mit Massnahmen oder Vernunft der Menschen durch gelebte Eigenverantwortung sind leider ausser Reichweite gelangt. Man riskiert laufend und munter weiter, dass die Grundversorgung zusammenbricht, die nur noch durch standortübergreifende Zusammenarbeit garantiert werden kann. Man wähnt sich im Mittelalter.

 

Aufgrund der massiven Personalausfälle werden planbare Eingriffe verschoben, um uns auf die Akutversorgung zu konzentrieren. Davon haben die tausenden Menschen leider nichts, die auf wichtige Operationen warten müssen, nur weil die Bevölkerung sich in "Freiheit" und eigenverantwortlich anstecken will, um im Anschluss das Virus bestmöglich streuen zu können. 

 

Die Lage sei seit Beginn der Pandemie angespannt, derzeit spitzt sie sich aber besonders zu. Der aktuelle Anstieg an Erkrankungen steht in klarem Zusammenhang mit den Anfang März erfolgten Öffnungsschritten der Bundesregierung. Zusätzlich sind in verschiedenen Spitälern derzeit zwischen 15 und 20 Prozent der Belegschaft ausgefallen. Die Personal-Einsatzplanung ist derzeit eine tägliche Herausforderung, die nur dank der hohen Flexibilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewältigt werden kann. Personal also, das seit Jahren ausgebeutet wird und kaum zur Ruhe kommt. Es hat sich trotz der ernsten Lage nichts zum Guten verbessert. Die Politik hat schlicht versagt und schaut aktiv weg.

 

Das Personal ist nach zwei Jahren Ausnahmesituation im Spital erschöpft. Eine Einschätzung, die prraktisch alle Spitäler teilen. Es ist ein tägliches Jonglieren. Die Konzentration auf die Akutversorgung ist daher aus  Sicht vieler Verantwortlicher ein sehr wichtiger Schritt. Mit einer Entspannung der Situation rechnet man aktuell nicht. Auch wenn Massnahmen zum Schutz vor Covid nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben sind, sollte man den gesunden Menschenverstand benutzen, um sich selbst und andere zu schützen. Dieser Verstand scheint aber bei der Mehrheit der Menschen bereits ausgesetzt zu haben. Maske zu tragen und Abstand zu halten sei jedenfalls weiterhin dringend erforderlich, appellieren die Spitäler. Denn: „Auch bei einem sogenannten leichten Verlauf bleibt Covid eine schwere Erkrankung.“ 

 

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