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Österreich Statistik zeigt, 1,32 Millionen Menschen weder geimpft noch genesen – Frage der Bildung und Herkunft

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ A. Aeberhard ¦      

KOMMENTAR

 

Die Impfquote in Österreich liegt laut Statistik Austria bei 69,5 Prozent. 52,3 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher haben Ende März ein Impfzertifikat besessen, ohne dass sie sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Weitere 17,2 hatten sich impfen lassen, sich aber auch mit SARS-CoV-infiziert. Dem gegenüber standen 15,7 Prozent ungeimpft Genesene - und 14,7 Prozent bzw. rund 1,32 Millionen Menschen waren weder geimpft noch genesen. Die Statistik zeigt auch auf, dass Bildung eine Rolle spielt. Die Anteile der Personen mit Impf- und/oder Genesungszertifikat unterscheiden sich wesentlich nach der höchsten abgeschlossenen Bildung.

 

Bemerkenswerte Ergebnisse liefert ein Blick auf die Impfquote nach den einzelnen Herkunftsländern, die bei in Österreich geborenen Menschen bei 70,4 Prozent liegt. Signifikant impffreudiger sind in China und im Iran geborene Männer und Frauen mit einer Impfquote von 79,4 bzw. 79,2 Prozent. Über dem Schnitt liegen auch in Tschechien Geborene (75,4), in Deutschland Geborene (74,5 Prozent), in Italien Geborene (73,1 Prozent) und in der Türkei Geborene (70,5). Hoch ist auch die Impfbereitschaft bei Afghaninnen und Afghanen mit einer Impfquote von 69 Prozent, die oftmals aus ihrem Herkunftsland nach Österreich geflüchtet sind und Asylstatus haben. Bei aus Syrien stammenden Menschen, für die ähnliches gilt, liegt die Impfquote dagegen bei 58,9 Prozent.

 

Die Omikron-Variante hat vor allem Kinder "erwischt"

Unter Kindern, bei denen erst wesentlich später gegen Covid-19 geimpft wurde als bei Erwachsenen, sind die Anteile der Genesenen vergleichsweise hoch. Ende März waren zwar „schon“ 21 Prozent der Kinder zwischen fünf und neun Jahren geimpft, weitere 40 Prozent dieser Altersgruppe hatten aber ausschliesslich ein Genesungszertifikat. Genauso hoch war der Anteil der ausschliesslich Genesenen bei Kindern zwischen zehn und 14 Jahren, hier verfügten jedoch bereits weitere 41 Prozent über ein Impfzertifikat. Unter Jugendlichen und Erwachsenen im Alter ab 15 Jahren besassen über alle Altersgruppen hinweg zwischen 89 und 92 Prozent ein Impf- und/oder Genesungszertifikat. Am höchsten war dieser Anteil bei Personen zwischen 75 und 84 Jahren, die zu rund 89 Prozent geimpft bzw. geimpft und genesen waren. Nur rund drei Prozent waren genesen.

 

 

Bei 25- bis 64-Jährigen mit Pflichtschulabschluss liegt der Anteil bei 86 Prozent, bei Personen mit Hochschulabschluss bei 93 Prozent, wobei Personen mit höherem Abschluss tendenziell häufiger über ein Impfzertifikat und Personen mit niedrigerem Abschluss häufiger über ein Genesungszertifikat verfügen. Mehrere Studien zeigten übrigens bereits früh einen Zusammenhang zwischen Bildung und Impfbereitschaft. Als Beispiel: Ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik hat untersucht, welche demografischen, sozioökonomischen und gesundheitlichen Faktoren bei der Entscheidung, sich gegen Corona impfen zu lassen, eine Rolle spielen. U.a. Menschen mit niedrigerem Ausbildungsniveau lassen sich seltener impfen. Zudem korrelieren die körperliche Gesundheit und die direkte Betroffenheit von Covid-19 im persönlichen Umfeld mit der Impfbereitschaft.  

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Kommentare: 1
  • #1

    Sabine Thun (Mittwoch, 20 April 2022 01:17)

    Verwundert das irgendwen ?
    Weniger Bildung macht anfälliger für Verschwoerungsmythen.
    Und formal: Das ist kein Kommentar, denn es ist lediglich eine Aufzaehlung.