Ufenau – Insel der Stille

DMZ –  KULTUR ¦ Patricia Jungo ¦                                           

 

Auch die kleine Schweiz hat ihre Inseln. Die grösste davon (112’645 m² Fläche) liegt auf dem Zürichsee. Die Insel Ufenau, auch Ufnau genannt ist aber auch als grösste Insel des Landes alles andere als gross. Mit einer Länge von 470 m und einer Breite von 200 m ist es zu Fuss recht schnell zu schaffen, sie zu umrunden.

 

Die Klosterinsel im Zürichsee wurde im Jahre 741 als Hupinauia urkundlich erstmals erwähnt. Ufenau liegt mit der viermal kleineren Nachbarsinsel Lützelau im Gebiet der jungsteinzeitlichen Seeufersiedlungen zwischen Rapperswil, Hurden, Pfäffikon und Freienbach. Die Insel ist Teil eines Sandsteinrückens, der sich über die kleine Schwester Lützelau bis nach Rapperswil hinzieht. Schon in der Steinzeit waren die Seeufer der Umgebung besiedelt. Im Jahre 965 kam Ufenau als Vergabung Kaiser Ottos des Grossen und seiner Frau Adelheit an das Benediktinerkloster Einsiedeln. Die Klostergemeinschaft hatte es während Jahrtausenden geschafft, dass auf der Insel der Stille, wie sie auch genannt wird, niemals das kommerzielle Interesse im Zentrum stand. So konnte Ufenau ein Ort der Ruhe bleiben.

 

Das Kloster wird heute bei all seinen Aufgaben auf der Insel vom Verein «Freunde der Insel Ufnau» unterstützt. Auch heute noch ist Gastfreundschaft grossgeschrieben und das klostereigene Restaurant «Haus zu den zwei Raben» empfängt die Inselgäste. Der naturnahe Zustand und die absolut idyllische Lage machen dieses Insel-Naturschutzgebiet zu einem beliebten Ausflugsort, an dem im Sommerhalbjahr die Schiffe der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft mehrmals täglich anlegen. Geschichtlich hat die Insel Ufenau auch einiges zu bieten. So steht die Kirche Peter und Paul gemeinsam mit der Martinskapelle seit dem 12. Jahrhundert auf dem Sandsteinrücken im Norden der Insel. Kirche und Kapelle thronen auf den Resten früherer Kirchen. An der Stelle, wo heute die Kirche steht, befand sich bereits um 200 nach Christus ein gallo-römischer Tempel.

 

Schon zu dieser Zeit galt der Wasserweg über den Zürichsee als wichtiges Verbindungsstück zu den Bündner Passen. Ebenso war die Insel ab dem 7. Jahrhundert kirchlicher Mittelpunkt einer Grosspfarrei, welche von Altendorf bis Wädenswil und von Feldbach bis Erlenbach ging. Zu den Inselkirchen gibt es einige Geschichten. So auch die Geschichte der Schwabenherzogin Reginlinde und ihrem später als Heiliger verehrten Sohn, dem Einsiedler Mönch Adalrich. Weiter berichten sie über Kaiser Otto und seine Frau Adelheid, Enkelin von Reginlinde oder drehen sich um das Grab und die Gebeine des Humanisten Ulrich von Hutten, welcher seine letzten Tage auf Ufenau verbrachte. Die Insel der Stille ist mit ihren vielfältigen Facetten in der Tat eine (Schiffs)-Reise wert.

 

 

 

±www.ufnau.ch

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