Hormone aus dem Wasser filtern

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦                       

 

Leitungswasser gehört an sich in die Gruppe der gut kontrollierten Lebensmittel. Dennoch liessen sich bis heute nicht alle Substanzen einfach herausfiltern. So verhält es sich beispielsweise mit Hormonen. Bis anhin fehlte ein Filter, mit dem die ganze Bandbreite an Schadstoffen aus dem Wasser gefiltert werden konnte.

 

Die Konzentration an Hormonen im Wasser ist gering, was eine Bereitung bisher erschwerte. Auch die Grösse der Moleküle m machte das Vorhaben kompliziert. Ein Liter bereits geklärtes und behandelten Wasser enthält immer noch rund 100 Nanogramm verschiedenster Hormone. Professorin Andrea Schäfer von der Membrantechnologie am Institut für funktionelle Grenzflächen (IFG) zu Nationalgeographic vergleicht dies mit der Suche der Stecknadel im Heuhaufen und betont gleichzeitig, dass diese Hormone in solchen Konzentrationen wirksam sind. Nun hat das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zusammen mit dem Institut für funktionelle Grenzflächen (IFG) eine interessante Möglichkeit gefunden. Es handelt sich dabei um ein Verfahren, um Hormone schnell und effizient aus dem Wasser zu filtern. Es kann auch von Industriepartnern und somit von großen Klärwerken genutzt werden.

 

Durch eine halb-flüssigkeitsdurchlässige Materialwand, in der Aktivkohle eingebaut ist, werden die Schadstoffe gefiltert. Das Abwasser wird durch eine Polymembran gedrückt, welche für das Herausfiltern der Mikroorganismen und grosser Verunreinigungen verantwortlich ist. Die dahinter liegende und aus spezieller Aktivkohle bestehende Schicht geht mit Kohlenstoff- und Hormonmolekülen eine chemische Verbindung ein. Diese bleiben so daran haften. Ebenso besitzt dieses Verfahren das Potenzial, grosse Wassermengen hindurchfliessen zu lassen. Wie Matteo Tagliavini, Doktorand in Schäfers Gruppe und Mitautor gegenüber Nationalgeographic erklärt, glaubt das Team eine vielversprechende Technologie entwickelt zu haben, die einen grossen Schritt voran bei der Elimination von hormonellen Mikroschadstoffen aus Wasser bedeutet. Geeignet ist dieses Filtersystem sowohl für den Hausgebrauch als auch für industrielle Grossanlagen. In der Industrie ist ein erstes Projekt bereits in Planung.

 

 

 

 

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