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Schweden Studie: Risiko von Lungenembolien und Venenthrombosen nach Corona-Infektion mehrere Monate erhöht

DMZ – WISSENSCHAFT¦ Anton Aeberhard ¦               

 

Laut einer Studie, die in der Fachzeitschrift „BMJ“ (BMJ, 2022; DOI: 10.1136/bmj-2021-069590) erschienen ist, ist Covid-19 noch mehrere Monate nach der Infektion ein Risikofaktor für tiefe Venenthrombosen, Lungenembolien und Blutgerinnsel.

 

Bis zu drei Monate nach der Infektion mit dem Coronavirus stellten die Forschenden ein erhöhtes Risiko für eine tiefe Venenthrombose fest. Eine Lungenembolie sei bis zu sechs Monate nach Covid-19 signifikant wahrscheinlicher als bei gesunden Personen.

 

Besonders hoch war das Risiko einer Lungenembolie in der akuten Phase einer Corona-Infektion. Die Wahrscheinlichkeit für Blutgerinnsel war bis zu zwei Monate nach Covid-19 signifikant erhöht.

Grundlage der Studie sind die Daten von mehr als einer Million Schwedinnen und Schweden, die sich zwischen Februar 2020 und Mai 2021 mit Corona infiziert hatten. In der Kontrollgruppe waren mehr als vier Millionen Menschen, die negativ auf das Coronavirus getestet wurden und der Versuchsgruppe in Alter und anderen soziodemografischen Faktoren ähnelten.

 

Dass Covid-19 das Risiko für venöse Thromboembolien erhöht, war schon länger bekannt, neu ist die Erkenntnis, wie lange dieses Risiko anhält. Die Studie stellte ausserdem ein höheres Risiko für Patientinnen und Patienten mit Vorerkrankungen sowie für jene mit schwererem Covid-19-Verlauf fest. 

 

Schlussfolgerungen und politische Implikationen

Die vorliegenden Ergebnisse haben erhebliche Auswirkungen auf die Politik. Die Ergebnisse unterstützen  die Thromboprophylaxe zur Vermeidung thrombotischer Ereignisse, insbesondere für Hochrisikopatienten und stärken die Bedeutung der Impfung gegen Covid-19. Es bleibt abzuwarten, ob eine SARS-CoV-2-Infektion das Risiko für venöse Thromboembolien oder Blutungen stärker erhöht als bei Atemwegsinfektionen wie Influenza, aber auch, ob die Dauer der Thromboprophylaxe nach Covid-19 verlängert werden sollte. Zukünftige klinische Forschung wäre in diesem Zusammenhang von Vorteil.

Bereinigte relative Risiken mit 95% Konfidenzintervallen einer ersten tiefen Venenthrombose, Lungenembolie und Blutungsereignis innerhalb von 30 Tagen nach Covid-19 in einer abgestimmten Kohortenstudie, bereinigt um gewichteten Charlson-Komorbiditätsindex-Score, Krebs, Operation und langfristige Antikoagulationsbehandlung. Die Gesamtkohorte besteht aus Personen, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, und Personen, die der schwedischen Gesundheitsbehörde nicht als Ausgangswert gemeldet wurden (Test negativ)

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