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DE: Bereits über 30 Affenpocken-Fälle in Deutschland

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ MM ¦ AA ¦                    

 

Knapp zwei Wochen ist es her, dass die erste Affenpocken-Infektion in Deutschland bestätigt worden ist. Das war in München. Seitdem wächst die Zahl betroffener Bundesländer.

 

Die Zahl der bestätigten und bereits an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Fälle stieg von 21 am Montag auf nun 33, wie das RKI am Dienstag auf seiner Internetseite schrieb. Neben diesen Betroffenen aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt wurde am Dienstag auch noch ein zusätzlicher Fall in Hamburg bekannt.

 

Großbritannien bereits knapp 180 Fälle

Wie die britische Gesundheitsbehörde am Montagabend mitgeteilt hatte, ist die Zahl der Fälle in Großbritannien auf bereits knapp 180 angewachsen. Menschen wurden aufgerufen, auf neue Flecken, Blasen oder Geschwüre zu achten und im Zweifelsfall Kontakte einzuschränken.

 

Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Der Erreger wird laut RKI meist durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Symptome verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen.

 

Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) werden Impfkonzepte für Menschen im Umfeld von Infizierten vorbereitet. Der erforderliche Pockenimpfstoff werde in der ersten Juni-Hälfte erwartet. 

Anzahl der bestätigten Fälle und Verdachtsfälle, Quelle: Global.health Monkeypox, Zuletzt aktualisiert: 31.05.2022

 

Hinweis: Karte und Tabelle basieren auf der Datensammlung von Global Health, einem internationalen Netzwerk von Wissenschaftlern. Die Daten zeigen Fälle des aktuellen Ausbruchs, die seit Anfang Mai außerhalb Afrikas bekannt geworden sind.

 

Seit Anfang Mai werden aus immer mehr Ländern außerhalb Afrikas Infektionen mit dem Affenpocken-Virus gemeldet. Bisher kam die Krankheit vor allem in Zentralafrika und in Westafrika vor. Doch offenbar hat sich der Erreger bereits längere Zeit unbemerkt in mehreren westlichen Ländern ausgebreitet. In Deutschland ist am 19. Mai ein erster Fall von Affenpocken in München nachgewiesen worden, weitere Nachweise folgten nur kurze Zeit später. Zuvor waren bereits zahlreiche Fälle aus Europa und Nordamerika bekannt geworden, darunter aus Großbritannien, Spanien, Portugal und Schweden.

 

Das Robert Koch-Institut geht zurzeit davon aus, dass der Ausbruch begrenzt bleibt. „Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland wird nach derzeitigen Erkenntnissen als gering eingeschätzt“, teilte das RKI nach dem ersten Fall in Deutschland mit. Die Behörde wies aber zugleich darauf hin, dass das RKI die Situation weiter sehr genau beobachte und ihre Bewertung dem jeweils aktuellen Kenntnisstand anpasse.

 

Affenpocken erstmals 1958 nachgewiesen

Das Virus ist nicht neu. Der Erreger wurde erstmals 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen - daher der Name Affenpocken. Fachleute vermuten allerdings, dass der Erreger eigentlich in Hörnchen und Nagetieren zirkuliert, Affen gelten als sogenannte Fehlwirte. Das Affenpockenvirus ist auch auf den Menschen übertragbar.

 

Die Zahl der Nachweise in westlichen Ländern ist aber zurzeit ungewöhnlich hoch. Frühere Infektionen waren nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in der Regel auf Reisen in Gebiete in West- und Zentralafrika zurückzuführen, in denen das Virus bekannt ist.

 

Die Viren wurden laut WHO vereinzelt durch Reisende exportiert unter anderem in die USA, nach Israel und auch schon 2018 nach Großbritannien. Der erste Fall in diesem Jahr wurde am 7. Mai bei einem britischen Reiserückkehrer aus Nigeria festgestellt. Nach den nun vermehrten Fällen weltweit rief die WHO zu einer rigorosen Verfolgung aller Kontakte der Betroffenen.

 

Symptome bei Affenpocken: Plötzliches Fieber und Ausschlag

Eine Übertragung des Virus kann passieren, wenn Menschen engen körperlichen Kontakt zueinander haben. Nach WHO-Angaben haben sich alle aktuell Betroffenen mit der westafrikanischen Variante angesteckt. Zu den Symptomen zählen: plötzlich einsetzendes Fieber, starke Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Halsschmerzen, Husten, häufig auch Lymphknotenschwellungen. Typisch ist zudem ein vom Gesicht auf den Körper übergreifender, pockentypischer Ausschlag. Selten treten Erblindung und entstellende Narben als Dauerschäden auf. Die Inkubationszeit beträgt im Mittel zehn bis 14 Tage.

 

Klassische Pockenimpfung soll gut schützen

 

Eine zugelassene Impfung speziell gegen Affenpocken gibt es zurzeit noch nicht. Historischen Daten zufolge soll aber eine die klassische Pockenimpfung gut vor Affenpocken schützen - und das wohl lebenslang. Doch diese früher übliche Impfung haben jüngere Jahrgänge nicht mehr erhalten. Die klassische Pockenkrankheit gilt nach Impfkampagnen seit 1980 als ausgerottet. Der letzte Fall in Deutschland wurde 1972 erfasst.

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