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PET-Produkte: Wie aus Kunststoffmüll ein Wertstoff wird

DMZ – UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦                                            

 

Wenn Flaschen, Stoffe und andere Produkte aus dem Kunststoff PET (Polyethylenterephthalat) ausgedient haben, ist die nächste Station im weltweiten Durchschnitt gesehen meist die Deponie oder die Müllverbrennungsanlage.

 

Vergessen wird dabei bedauerlicherweise, dass diese ein wertvoller Rohstoff sind, aus dem neue Produkte entstehen können. Einschmelzen ist jedoch nicht ausreichend, denn das, was daraus entsteht, vermag die hohen Qualitätsansprüche wie etwa jene der Getränkeindustrie nicht zu erfüllen. Würde es aber gelingen, das Polymer wirtschaftlich in seine Ausgangsbestandteile zu zerlegen, also in Monomere, wäre daraus die Herstellung von Neuware möglich, welche auch höchsten Ansprüchen genügen könnte. Die Kosten der bisherigen Verfahren dazu sind aufgrund des hohen Energiebedarfs bei weitem zu einschneidend. Nun ist es Forschern der University of Texas in Austin gelungen, eine Lösung zu finden. Sie modifizierten das natürlich vorkommende Enzym PETase, das PET zerlegt, aber ganz gemächlich und bei gehobenen Temperaturen.

 

Das neue Enzym namens FAST PETase arbeitet, wie es der Name sagt, sehr flott und schafft das Zerlegen im Turbogang. Es braucht nur wenige Stunden und aus den Polymeren sind Monomere geworden. Andrew Ellington, Professor am Center for Systems and Synthetic Biology, und sein Team brachten zur Erzeugung von Mutationen des Enzyms ein maschinelles Lernmodell zum Einsatz. Damit war eine Voraussage möglich, welche Veränderungen in dem Enzym sie näher zum gesteckten Ziel bringen würden. Es arbeitet schon bei Temperaturen von deutlich weniger als 50 Grad Celsius, also auch an heissen Sommertagen. Für Ellington ist es denkbar, Mülldeponien, auf denen vor allem in der Dritten Welt enorme PET-Berge deponiert worden sind, zu sanieren. Der besondere Anreiz dabei ist die Tatsache, dass das dabei entstehende Produkt ein gesuchter Wertstoff ist, was also den Prozess sogar gewinnbringend gestalten kann.

 

Auch kunststoffverschmutzte Standorte will das Teams mit FAST PETase säubern – Monomere werden schneller abgebaut als Polymere. Wie Hal Alper, Professor für chemisches Engineering erklärt, braucht es für Anwendungen in der Umweltreinigung ein Enzym, das bei Umgebungstemperatur arbeiten kann. Diesen entscheidenden Vorteil bietet die Technologie des Teams.

 

 

Quelle:

±www.trendsderzukunft.de/via±


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