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CH: Bundesaufwendungen für Forschung und Entwicklung sind 2021 zurückgegangen

DMZ –  WISSENSCHAFT / MM ¦ AA ¦                        

 

2021 wendete der Bund 2,2 Milliarden Franken für die Umsetzung und Unterstützung von Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung auf. Im Vergleich zum letzten Beobachtungsjahr (2019) entspricht dies einer Abnahme von 413 Millionen Franken (–16%). Hauptgrund für diesen Rückgang ist die Nichtassoziierung der Schweiz am Rahmenprogramm der Europäischen Union (EU) für Forschung und Innovation «Horizon Europe». Diese Ergebnisse gehen aus der Auswertung von Administrativdaten des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

 

Nachdem die Aufwendungen des Bundes für Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung mehrere Jahre zugenommen hatten, verringerten sie sich zwischen 2019 und 2021 um 413 Millionen Franken auf 2,2 Milliarden Franken (–16%). Dieser Rückgang ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Zahlungen an die Europäische Kommission für das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation eingestellt wurden.

 

Änderung der Finanzierungsart

Die Nichtassoziierung der Schweiz am EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation «Horizon Europe» im Jahr 2021 wirkte sich stark auf die F+E-Aufwendungen des Bundes aus. Als nicht assoziiertes Drittland konnte die Schweiz den Pflichtbeitrag an die Europäische Kommission im Jahr 2021 nicht leisten. Stattdessen fliessen die ursprünglich für die EU vorgesehenen Gelder im Rahmen von Übergangsmassnahmen direkt an die Schweizer Beteiligung an Forschungs- und Innovationsprojekten.

Durch die geänderte Finanzierung verzögert sich die effektive Auszahlung der als Forschungsaufwendungen verbuchten Mittel. Die vorgesehenen Summen werden den Forschenden laufend, d.h. je nach Projektfortschritt ausgezahlt und nicht mehr wie in den letzten Jahren in einer einzigen Überweisung an die EU. Diese zeitliche Verschiebung erklärt allein schon den Rückgang der F+E-Aufwendungen des Bundes. Werden nur die ins Ausland geflossenen F+E-Beiträge betrachtet, zeigt sich, dass sie zwischen 2019 und 2021 von 850 Millionen Franken auf 292 Millionen Franken gesunken sind.

 

Nationale Forschung stärker unterstützt

Der Bund fördert die Forschung hauptsächlich durch Beiträge an das In- und Ausland. Während die Beiträge ans Ausland stark zurückgegangen sind, haben sich die nationalen Beiträge zwischen 2019 und 2021 um 8% auf 1,6 Milliarden Franken erhöht. Hauptnutzniesser der nationalen Beiträge war der Schweizerische Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF), der 1,1 Milliarden Franken (+4%) erhielt.

 

Die Aufwendungen für Forschungsaktivitäten, die in Einheiten des Bundes durchgeführt werden (sogenannte Intramuros-F+E-Aufwendungen), sowie die F+E-Aufträge des Bundes nahmen 2021 zu. Erstere erhöhten sich zwischen 2019 und 2021 um 8% auf 231 Millionen Franken, letztere wuchsen 2021 erstmals seit 2012 wieder leicht (+4% gegenüber 2019) und erreichten 70 Millionen Franken. Dieser Anstieg lässt sich hauptsächlich damit erklären, dass die Schweizer Hochschulen grössere Aufträge für den Bund durchführen.

 

Landwirtschaft für den Bund von entscheidender Bedeutung 

Nahezu die Hälfte der F+E-Aufwendungen des Bundes (ohne Beiträge), d.h. 149 Millionen Franken, kam der Landwirtschaft zugute. In diesem Bereich werden die Forschungsaktivitäten mehrheitlich von den eidgenössischen landwirtschaftlichen Forschungsanstalten («Agroscope») durchgeführt. Zweitwichtigster Bereich war mit 11% der Aufwendungen bzw. 32 Millionen Franken die Landesverteidigung, gefolgt von der industriellen Produktion und Technologie (8%), den gesellschaftlichen Strukturen und Beziehungen (8%) sowie der Umwelt (7%).

 

Das Forschungspersonal wächst weiter

2021 waren 2184 Personen an den F+E-Aktivitäten des Bundes beteiligt, 5% mehr als 2019 (+106 Personen). Dies entspricht 1095 Vollzeitäquivalenten (+5%). Grund für die Zunahme des Forschungspersonals des Bundes sind vor allem die gestiegenen Aufwendungen des Bundes für eigene Forschungstätigkeiten. Der Frauenanteil am Forschungspersonal nimmt weiter zu. Er belief sich 2021 auf 42% (+9 Prozentpunkte gegenüber 2006).

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Statistik

http://www.statistik.admin.ch 

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