Giacomo Casanova - Der Papst ernannte ihn zum Ritter

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Wer hat nicht auch schon von ihm gehört? Giacomo Casanova, der Frauenversteher oder zumindest -verführer. Am 2. April 1725 wurde er in Venedig geboren. Giacomo Girolamo Casanova war ein venezianischer Schriftsteller und Abenteurer, der durch zahlreiche Liebschaften bekannt wurde und als Sinnbild des Verführers seinen Namen „Casanova“ für eben diesen prägte. 

 

Er starb mit 73 Jahren am 4. Juni 1798 in Dux in Tschechien. 

 

Was viele nicht wissen

Giacomo Casanova zeigte ganz unterschiedliche Qualitäten und Talente. Im Alter von 17 Jahren promovierte er in Jura sowohl weltliches wie kanonisches Recht und erwarb sich so einen Doktortitel. 1757 gründete er in Frankreich die erste staatliche Lotterie. Wahnsinn, oder?

 

Die Anzahl von Casanovas Kindern, die er über ganz Europa verstreute, ist Legende und lässt sich nicht mal annähernd ermitteln. Mit seinen vielfältigen Begabungen beeindruckte der witzige und charmante Casanova alle seine Zeitgenossen – von Mozart über Zarin Katharina die Grosse bis zum französischen König Ludwig XV. Dessen Geliebte Madame Pompadour öffnete nicht nur ihr Herz für den umwerfenden Liebhaber Casanova.

 

Der Papst ernannte ihn gar zum Ritter, befreite ihn vom Fastengebot und erlaubte ihm, anstössige Bücher zu lesen. Das sah die Regierung von Venedig anders und verurteilte

Casanova zur Haft in den berüchtigten Bleikammern. Doch weder Gesetze noch Mauern konnten Casanova jemals festhalten – über seine spektakuläre Flucht aus den Bleikammern staunte ganz Europa.

 

So war es kein Wunder, dass Friedrich der Grosse den legendären Abenteurer und

Herzensbrecher persönlich kennenlernen wollte, als dieser 1765 nach Berlin kam. Für Casanova war diese Begegnung in Sanssouci eine Begegnung des Schicksals. Nach seiner Ausweisung aus Paris und einer tragisch gescheiterten Affäre in London, nach Bankrotts und Duellen ist nun die erlesene Tafelrunde von Friedrich dem Grossen – der zeitweise auch Europas grösster Philosoph Voltaire angehörte – Casanovas letzte Hoffnung. Mit pochendem Herzen, in seinem edelsten Staatskleid macht sich Casanova auf nach Sanssouci, um dem legendären Preussenkönig seine Aufwartung zu machen.

 

Der einzige Trost für Casanova war das Schreiben: 1787 beendete er die Niederschrift der Histoire de ma fuite (deutsch: Geschichte meiner Flucht). 1788 erschien in Prag sein fünfbändiger utopischer Roman Icosaméron ou Histoire d’Edouard et d’Elisabeth. 1790 fing er mit der Niederschrift seiner Mémoires an, wobei er sich auf Capitulaires und Briefe stützte. Neun Stunden pro Tag arbeitete er durchschnittlich an seinen Erinnerungen. Nachdem er 1793 eine erste Fassung beendet hatte, widmete er sich bis zu seinem Tod am 4. Juni 1798 der Überarbeitung des Textes. Er wurde in Dux bestattet. Der Ort, an dem sich sein Grab auf dem Friedhof von Dux befand, ist heute nicht mehr bekannt. 

 

 

 

– Quelle: https://geboren.am/person/giacomo-casanova

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