Spekulationen um den Gesundheitszustand von Putin sind nur mediales Clickbaiting

DMZ –  INTERNATIONAL ¦ Lena Wallner ¦                        KOMMENTAR 

Um Russlands Präsidenten ranken sich immer wieder Gerüchte, insbesondere um seine Gesundheit. Zahlreiche Ferndiagnosen wurden bereits gestellt: zum Beispiel Parkinson, Krebs oder allgemeine Altersschwäche, um nur einige zu nennen. Interessant ist nur dieses Phänomen der Berichterstattung über Putins unheilbaren Krankheit und seinen möglicherweise bevorstehenden Tod. Denn die Berichterstattung ist rein verschwendete Zeit und Kaffeesatzlesen. Fakt ist: Den Krieg werden diese gebetsmühlenartigen Wiederholungen nicht beenden, aber weiterhin für millionenfache Clicks bei Online-Medien sorgen.

Ende Mai berichteten mehrere britische Boulevardzeitungen unter Berufung auf Geheimdienstquellen sogar, dass Putin bereits tot sei, sein Ableben aber von den Sicherheitskräften vertuscht werde. Solche Gerüchte, Fake-News und Spekulationen gibt es schon seit mindestens zehn Jahren. Bereits 2012 waren Gerüchte aufgekommen, weil der Staatschef zwei Monate lang keine Auslandsreisen unternommen hatte, er sei tot oder krank. All diese plötzlich auftauchenden „Expertinnen und Experten“ (teilweise kaum aus der Schule) haben schlicht keinen Plan, was und wie es kommen wird. Wie sollten sie auch? Aber solche Leute zu bemühen, für Aussagen, die keinen Sinn machen, hat leider immer mehr System.

Nach dem Tod Putins

Auch wie es tatsächlich nach dem Ableben Putins aussehen würde, steht in den Sternen. Fest steht nur, dass zunächst Putins Ministerpräsident Michail Mischustin automatisch die Macht in Russland übernehmen würde und innerhalb von drei Monaten muss dann eine Wahl organisiert werden. Wer das sein wird, ist aktuell noch völlig unklar, da Putin noch keinen Nachfolger öffentlich benannt hat.