Kino vs. Netflix & Co – Wie sieht die Zukunft des Films aus?

Bildquelle: pexels.com
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DMZ –  TIPPS ¦ Maya West ¦                                                        Bildquelle: pexels.com 

 

Für Cineasten waren die letzten Jahre nicht einfach. Der Gang ins Kino fehlte, auch wenn diverse, deutliche Punkte den Genuss des Kinos doch extrem schwächen. Allein schon die Fahrt zum Lichtspielhaus kann extrem enervierend sein, sodass man sich denken könnte, doch lieber daheim zu bleiben. Vor allem dann, wenn auf der Streamingplattform der Wahl derselbe Film ausgeliehen werden kann, den man sich eigentlich im Kino anschauen wollte. Was machen da schon ein paar Wochen Wartezeit?

 

Was am Kino stört

Vorher ein kurzes Wort zu den Sachen, die am Kino stören könnten. Da wären neben der Fahrt diejenigen, welche sich entschlossen haben, sich ebenfalls diesen Film anzusehen.

 

Diese Mitmenschen können laut sein, ihr Popcorn zu wahrnehmbar knuspern oder es gar für angezeigt halten, es als Wurfgeschosse gegen Personen in der Reihe vor ihnen zum Einsatz zu bringen. Dann gibt es Personen, deren Ausdünstungen dem geneigten Kinogänger den Atem rauben und solche, die den Kinoabend lieber damit verbringen, wahlweise mit dem Handy zu telefonieren oder zu chatten.

 

Und dann gibt es die Mitcineasten.

Diese haben sich auf www.KinoFans.com/ die Rezension schon durchgelesen und verraten vielleicht sogar den wichtigen Twist des Filmes. Oder sie beginnen, über das Handwerkszeug des Regisseurs zu fachsimpeln. Klar, es ist schön, wenn man Begrifflichkeiten wie „dutch angle“ kennt. Hierbei handelt es sich um eine gekippte Perspektive. Aber muss man Filme ungefragt mit entsprechenden Fachtermini kommentieren?

 

Eingedenk dieser Personen und Persönlichkeiten, die mit einem im Lichtspielhaus den Abenteuern von Krypto, dem Superhund (DC League of Super-Pets) bewundern, müssen wir uns schon die Frage stellen: Ist es dann nicht vielleicht besser, die Filme im Heimkino zu bewundern? Da kann man sich immerhin die Menschen, mit denen man Camille und Georges (En attendant Bojangles) oder Monsieur Claude (Monsieur Claude und das grosse Fest) beim Lachen, Leben und auch Leiden zuschaut, handverlesen aussuchen.

Das Kino ist tot…

Das scheint man in den letzten Jahren in den deutschen Kinos bemerkt zu haben. Schon im Dezember des Jahres 2018 wurde darauf hingewiesen, dass in den Kinos unserer Nachbarn die Umsatzzahlen sinken. Der Artikel beruft sich hierbei auf die Zahlen der deutschen Filmförderungsanstalt, situiert in Berlin.

Dennoch, so auch der Tenor des Artikels: Das Kino wird durch Netflix nicht so schnell verdrängt werden. Klar – es gibt die Leute, die lieber Streamingdienste nutzen, trotzdem ist der Gang ins Cinema immer noch etwas Besonderes.

 

Lang lebe das Kino 

Diesem besonderen Faktor können weder ein besseres Angebot der Dienste, noch die Corona-Pandemie etwas anhaben. Auch das haben wir gesehen. Klar, als die Kinos geschlossen waren, streamten die Leute vermehrt. Als die Pandemie aus dem kollektiven Gedächtnis der Menschen verschwand und man wieder alles öffnete, eilten die Leute, so schnell es ging, in die Kinos, um sich die neuesten Filme dort anzusehen.

Es sollte auch nicht grossartig überraschen, denn die schon aufgeführten, negativen Seiten sind nur ein kleiner Teil der magischen Kinoatmosphäre. Das Licht gesenkt, die Luft ist voll mit dem Geruch von frischem Popcorn und Nachos, hier und da reden noch ein paar Menschen, aber ansonsten ist es still. Der Vorhang schiebt sich beiseite und der Projektor sendet ein weisses Licht auf die Leinwand. Dann knackt es in den Lautsprechern und los geht’s.

 

Und man selbst lehnt sich zurück und geniesst die Schülerkomödie von Sönke Wortmann. Diese wird ungetrübt von Werbepausen en bloc gesendet. Und tief im Inneren weiss man, dass man diese Atmosphäre im heimischen Kino nicht wird duplizieren können. Klar, durch die verbesserte Technik und mit dem richtigen Know-how besteht die Möglichkeit, sich extrem gut anzunähern, aber ein wirkliches Substitut ist das Heimkino nicht.

 

Fazit 

Allerdings bleibt eine Sorge. In unserer aktuellen Zeit, in der alles so nachhaltig wie möglich sein soll, muss man sich die Frage stellen, inwiefern dies auf das Kino zutrifft. Dürfen Filme demnächst nur noch „regional“ gedreht werden? Also deutsche Filme in deutschsprachigen Ländern, amerikanische Filme in den USA und britische Filme in Grossbritannien? Nun, seit Mitte Juli dieses Jahres arbeitet man im Reallabor zur Erprobung ökologischer Mindeststandards für Filme und Serien daran, diese Mindeststandards zu vereinheitlichen. Wir dürfen gespannt sein, was dies bedeutet.

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