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Was jetzt Deutschlands Schulen bewegt

DMZ –  TIPPS ¦ Maya West ¦                                                        

 

Die Bildung in Deutschland hängt stark von der sozialen Herkunft ab. Die Chancen für ein Kind eines Professors ein Gymnasium zu besuchen sind dreimal so hoch, wie für das Kind eines Facharbeiters, obwohl die kognitiven Fähigkeiten und die Kompetenz gleich sind. Das ist ungerecht. Der Ausbau von Ganztagsschulen und Kitas wurde in den letzten Jahren enorm unterstützt. Geld für den Bildungsstandard fehlte. Zwar gibt es einen bestimmten Bildungsstandard, auf den sich die Länder geeinigt haben, doch die Realität zeigt, dass es immer noch große Unterschiede gibt.

 

Lehrer dürfen keine Meinung haben

Die Meinung der Lehrer interessiert das System nicht. Sie werden wie Fließbandarbeiter behandelt. Es reicht, wenn diese ohne Unfälle ihre Arbeit verrichten und sich nicht beklagen und es vonseiten der Eltern keine Beschwerden gibt. Besser wäre es, wenn Lehrer den Unterricht gemeinsam vorbereiten würden und sich auf verschiedenen Plattformen für gezielte Unterrichtskonzepte austauschen könnten. In anderen Ländern besuchen Schulen sich sogar gegenseitig, um Erfahrungen auszutauschen. Immer wieder kommt es vor, dass Schüler eine Karriere als Casino-Dealer anstreben und diesbezüglich eine Ausbildung machen möchten. Schulen haben diesbezüglich jedoch hohe Ansprüche für eine solche Ausbildung.

Casinos aus Europa bieten regelmäßig Schulungen an, um einen ersten Einblick in diesen Beruf zu bekommen.

 

Schulen sollten mehr sein als ein Ort, wo die Schüler lernen. Sie sollten eine Begegnungsstätte sein, an der sich Schüler wohlfühlen und gerne lernen. Ein Ort, wo sie den Wunsch haben, sich einzubringen. Davon sind die meisten Schulen sehr weit entfernt. Viele Lehrer interessieren sich nicht für konstruktive Kritik vonseiten der Schüler. Die Länder machen, was sie wollen. Warum ist es nicht möglich, dass sie sich bei wesentlichen Fragen miteinander abstimmen und eng zusammenarbeiten. Die Unterschiede sind so immens, dass der Umzug einer Familie in ein anderes Bundesland für das Kind zum Desaster wird, wenn es in die neue Schule kommt.

 

Die Abiturnoten

Dort klafft ebenfalls eine große Lücke. Doch diese Noten sind jene, mit denen sich die Schüler nach der Schule bewerben. In manchen Schulen bestehen Klassen nur aus Kindern von Akademikern. In anderen bestehen die Klassen ausschließlich aus Mädchen und Jungs, deren Startchancen schlecht sind. Von den Sprachproblemen mal ganz abgesehen, falls in den Familien zu Hause kein Deutsch gesprochen wird. Es muss möglich sein, mittels Nächstenliebe die Brennpunktschulen mit genügend Lehrern und der nötigen Ausstattung auszurüsten. Bestenfalls würden diese Schulen so auch an Attraktivität gewinnen und die Mischung des Bildungssystems würde sich verbessern. Doch es sieht ganz anders aus. An den Brennpunktschulen mangelt es an Lehrern. Lehrer, die dort arbeiten und größeren Herausforderungen ausgesetzt sind, als Lehrer an einem Gymnasium, werden schlechter bezahlt.

 

Es gibt Schulen, die top gepflegt sind und wo immer wieder renoviert wird. Bei den meisten Einrichtungen gibt es aber erhebliche Mängel, was den Zustand des Gebäudes betrifft. Es gibt Schimmel, es bröckelt Putz von der Decke und die Toiletten können nicht benutzt werden. Internet ist in vielen Schulen immer noch etwas, was es nicht gibt. 2019 sollte erstmals Geld in die Hand genommen werden, um dafür die nötige Technik und die Infrastruktur für Schulen zu schaffen. Digitalisierung ist nicht nur in der Unterhaltungsindustrie , sondern auch an Bildungseinrichtungen unabdingbar. Lehrer sollten Fortbildungen erhalten.

 

Seitdem Krieg in der Ukraine steigt die Anzahl der ukrainischen Kinder in den deutschen Schulen. Es mangelt ohnehin schon an Lehrern, was sich durch die aktuelle Situation noch verschlimmert.

Anmeldungen gab es insbesondere bei den Grund- und Oberschulen. Danach die Gymnasien, berufsbildende Schulen und die Förderschulen. Die Kinder aus der Ukraine lernen schnell und gerne.

Heutzutage sollte in der Schule mehr interdisziplinäre Projektarbeit die bevorzugte Schulform sein. Der Bezug zu der aktuellen Lebenswelt sollte im Vordergrund stehen. Es sollte weniger um die einzelnen Schulfächer gehen, sondern mehr um die Förderung beim originellen und kreativen Denken. Hinzukommt, den Fokus mehr auf die Zusammenarbeit und die Empathie zulegen. Andere Länder machen es bereits vor. In Amerika gibt es Schulen, bei denen das problembasierte Lernen im Vordergrund steht. In Großbritannien gibt es ebenfalls solche Schulen. In Kopenhagen werden die Schüler auf viele kleine Projektteams aufgeteilt, welche Lehrer dann begleiten.

 

Das Ziel sollte sein, dass Schüler erfolgreich lernen, egal, wenn sie dafür mehrere Anläufe brauchen, um die Prüfungen zu bestehen. Dies ist möglich mit personalisierten Lehrzeiten und Lehrplänen in Kombination mit digitalen Endgeräten und LernApps. In Amsterdam und den USA gibt es Schulen, an denen jeder Schüler sein schuleigenes Tablet oder den Laptop besitzt, auf denen LernApps hinterlegt sind. Sie können sich so unterhaltsam angepasst an ihr eigenes Lerntempo und einem von ihnen selbst ausgewählten Ort innerhalb des Schulgebäudes bestimmten Lerninhalten widmen. Der Fokus liegt dabei auf der Aneignung des Wissens und dem Üben, es richtig anzuwenden. Die Aufgabe der Lehrer ist mehr die Rolle des Mentors oder des Lernbegleiters.

 

Aktuell sind Pädagogen überlastet

In Deutschland sind die Pädagogen weiterhin überlastet und müssen einem enormen Druck standhalten. Die Schüler werden allein gelassen, wenn sie mit etwas nicht klarkommen. Eine Vielzahl der Schüler geht von der Schule, ohne einen Abschluss gemacht zu haben. Die Bedürfnisse und Ressourcen der Kinder und ihrer Familien sind sehr unterschiedlich. Diese sollten allen Kindern gerecht werden. Dies geht jedoch nur, wenn interdisziplinäre Teams gebildet werden. Das Kollegium sollte aus Schulassistenzen, Handwerkern, Künstlern, pädagogischen Unterrichtshilfen sowie Dolmetschern, Therapeuten und Pflegefachkräften bestehen. Diskriminierung in Schulen sollte bekämpft werden. Diskriminierung gibt es wegen einer Behinderung, der Rasse, der sozialen Herkunft und der schulischen Teilhabe. Daher sollte in der Ausbildung und Weiterbildung des pädagogischen Personals das Thema Antidiskriminierung ein Bildungspunkt sein. Ein weiterer Punkt ist das Recht auf inklusive Bildung und einer echten Teilhabe. Dazu müssen die derzeitigen Beratungsstellen verbessert werden.

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