AT: Frieden zu schaffen ist das wichtigste Ziel zivilisatorischen Fortschritts

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                                  

"Festspiele sind außergewöhnliche Momente von Genuss und Lebensfreude, dennoch - man kann die derzeitigen Sorgen des Alltags nicht ausblenden", hielt Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures in ihrer Festrede beim Brucknerfest in Linz fest. "Zahlreiche Krisen fordern uns heute heraus – von der Pandemie über den Klimawandel bis zum Angriffskrieg auf die Ukraine, der eine Zeitenwende der europäischen Friedensarchitektur markiert."

Die Folgen dieses Krieges seien allseits spürbar – Energiekrise, Teuerung, Inflation und schwindende Massenkaufkraft. Weltweit fließen Milliarden in die Rüstungsindustrie – Gelder, die anderswo schmerzlich fehlen würden. Dem gelte es entschieden entgegenzuwirken. "Zum einen braucht es unseren Zusammenhalt, zum anderen braucht es vertrauensvolles und entschlossenes Handeln der Politik", so Doris Bures weiter, "vor allem braucht es aber Ideen und einen Wettbewerb der Ideen".

Damit sollte Österreich mit neuem Schwung auf Zukunftskurs kommen. Es gehe darum, alle Potenziale und Talente des Landes zu mobilisieren; Respekt, demokratische Teilhabe und Freiheit zu sichern; eine Politik der Ethik und Moral zu leben. Die Wirtschaft auf Ressourcenschonung und humane Arbeit auszurichten und ein Europa des Friedens, der Freiheit und des Wohlstandes zu schaffen.

"Visionäre sind immer schon gerne verhöhnt und verlacht worden – dies galt vor allem für die Pionier:innen der Friedensbewegung wie Bertha von Suttner, später Martin Luther King bis zum kürzlich verstorbenen Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow", stellte die Zweite Nationalratspräsidentin fest. "In Zeiten der Polarisierung gehen Zwischentöne schnell verloren. Doch gerade in diesem offenen Spektrum zwischen Schwarz und Weiß werden Lösungen gefunden und Konflikte friedlich gelöst." Für den Frieden einzutreten, bedeute nicht, sich der Gewalt zu unterwerfen, sondern ihr die Stirn zu bieten. "Krieg ist immer ein Verbrechen und ihn zu überwinden, bleibt das wichtigste Ziel zivilisatorischen Fortschritts. Zwei verheerende Weltkriege haben uns das gelehrt", schloss Bures.

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦