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Was macht ein Carbon-Rennrad besonders?

Foto: Pixabay.com/elslucker
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DMZ –  TIPPS ¦ Maya West ¦                                                        Foto: Pixabay.com/elslucker

 

Carbon kennt man bereits von Autos oder Motorrädern. Seit geraumer Zeit bietet der Markt auch eine breite Masse an Rennräder aus Carbon an. Viele Radfahrer sind bereits von dem standardmässigen Alu-Bike auf ein Carbon-Rennrad umgestiegen.

 

Doch was ist das überhaupt für ein Material? Welche Vor- und Nachteile hat es und wieso ist es so beliebt? All das klären wir hier und decken vielleicht auch den ein oder anderen Mythos auf.

 

Was ist Carbon?

Der Werkstoff Carbon wird aus Kohlenstofffasern hergestellt. Um diese wiederum zu gewinnen, wird ein Stoff namens Polyacrylnitril benötigt. Dieser wird stark erhitzt und grossem Druck ausgesetzt. Anschliessend entstehen durch diesen Vorgang, der Karbonisierung genannt wird, die Kohlenstofffasern.

 

Damit aus den Kohlenstofffasern nun richtiges Carbon wird, werden diese Fasern – ähnlich wie bei textilen Stoffen – gewebt und anschliessend mit Epoxidharz verklebt. Bauteile aus Carbon bestehen hierbei immer aus mehreren Schichten, wodurch der carbonverstärkte Kunststoff seine Stabilität erhält.

 

In der Industrie wird Carbon hauptsächlich für die Herstellung von Autos sowie Luft- und Raumfahrtmaschinen benötigt, da der Stoff für eine besonders gute Aerodynamik sorgen soll. Der erste Prototyp eines Rennrads aus Carbon entstand bereits im Jahre 1971 in den USA. Eine Massenproduktion kam dann allerdings erst in den 1990ern zustande. Seither hat sich Carbon auch bei Rennrädern etabliert und ist nicht mehr wegzudenken.

 

Die aufwendigen Herstellungsprozesse für Carbonteile sind jedoch kein kostengünstiges Unterfangen. Die Preise für ein Rennrad aus Carbon in neuem Zustand können sich im fünfstelligen Bereich bewegen. Daher lohnt es sich in Erwägung zu ziehen, ob man nicht besser Renn- oder Triathlonräder gebraucht kaufen sollte.

 

Ist Carbon besser als Aluminium? 

Grundsätzlich eignen sich beide Stoffe für die Herstellung eines robusten Rennrads. Jedoch hat Carbon einige Vorteile, die Aluminium nicht bieten kann.

 

In der Herstellung sind Aluminiumteile für Fahrräder günstiger. Jedoch birgt Aluminium den Nachteil, dass es eine niedrigere Belastungsgrenze hat als Carbon. Aluminium ist zwar robust und kann einer gewissen Belastung standhalten, kommt das Metall jedoch an seine Grenzen, so verbiegt es sich und reisst schliesslich.

 

Carbon hingegen besitzt besondere Eigenschaften, die unnachahmlich sind. Zum einen ist das Material sehr leicht, was gerade für Rennräder eine optimale Grundvoraussetzung ist. Zudem ist Carbon trotz seiner Leichtigkeit fest und steif. Das bedeutet, dass eine sehr grosse Kraft benötigt wird, um Carbonteile zu verformen. Überdies kann es wieder in seine Ursprungsform zurückkehren, sollte es doch einmal grossen Kräften ausgesetzt sein. Daher ist Carbon gerade als Werkstoff für Rennrad-Teile gut geeignet, da es den kräftigen Tritten eines Rennradfahrers standhalten kann. Hinzu kommt, dass Carbon nicht korrodiert und grundsätzlich eine bessere Dauerfestigkeit als Aluminium aufweist.

 

Ebenso können Ingenieure die Fahrradrahmen aus Carbon so konstruieren, dass sie an bestimmten Stellen weich und angenehm sind, und an anderen wiederum die benötigte Steifheit und Resistenz besitzen.

 

Ist Carbon unzerstörbar? 

Ein Mythos, der sich hartnäckig hält: Carbon ist unzerstörbar! Das stimmt so allerdings nicht. Das Gerücht rührt höchstwahrscheinlich daher, dass Diamanten ebenfalls aus Kohlenstoff bestehen. Viele assoziieren also Carbon mit dem härtesten Material der Welt, jedoch ergeben sich hier unterschiedliche chemische Zusammensetzungen.

 

Wie bei jedem anderen Werkstoff können Teile aus Carbon beschädigt werden. Bei einem Sturz mit einem Carbon-Rennrad kann es durchaus passieren, dass ein Carbonrahmen oder ein Lenker zu Schaden kommt. Die Reparaturen sind meist sehr aufwendig und kostspielig. Dass Carbon also ein Wundermaterial ist, stimmt nicht. Irgendwo hat alles seine Grenzen.

 

Aber kein Grund zur Sorge: Grundsätzlich stimmt es, dass Rennräder aus Carbon robust und langlebig sind. Es wird sehr viel Kraft benötigt, um Schäden an Carbonteilen hervorzurufen. Geht man pfleglich mit dem Carbon-Rennrad um, sollte man auch keine Defekte oder Mängel erwarten.

 

Was macht ein Rennrad aus Carbon denn nun besonders? 

Die Vorteile, die Carbon bietet, etwa die Leichtigkeit und Aerodynamik, sind sowohl für Hobby-Rennradfahrer als auch für Profisportler ein Anreiz dafür, von einem Aluminiumrad auf ein Carbonrad umzusteigen. Auch wenn die Anschaffung teurer sein kann, ist es für die meisten sehr rentabel.

 

Aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit sind Carbonteile gerade für Rennräder optimal, da diese oft grossen Kräften durch die schnellen Trittbewegungen ausgesetzt sind. Ein Carbon-Rennrad ist zwar ein Luxusgut, jedoch ist es bei guter Pflege eine Anschaffung fürs Leben.

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