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AT: „In der Akut-Reha sind wir in Österreich top, aber der Bedarf an ambulanter Reha steigt massiv!“

(C) Dennis Veit, Gründer von tech2people und leitender Physiotherapeut, © Österreichische Lotterien/Achim Bieniek
(C) Dennis Veit, Gründer von tech2people und leitender Physiotherapeut, © Österreichische Lotterien/Achim Bieniek

DMZ – MEDIZIN ¦ Markus Golla ¦                                         (C) Dennis Veit, Gründer von tech2people und leitender Physiotherapeut, © Österreichische Lotterien/Achim Bieniek 

 

In Österreich ist der Schlaganfall nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs die dritthäufigste Todesursache und die Hauptursache für bleibende Behinderungen. Jährlich erleiden ungefähr 25.000 Personen in Österreich einen Schlaganfall*. Da sich das Schlaganfall-Risiko ab 65 Jahren vervielfacht, steigt durch die alternde Bevölkerungsstruktur der Bedarf an ambulanter Rehabilitation rasant an.

 

Die Akut-Behandlung von Schlaganfällen in Österreich hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, immer weniger Menschen sterben an den Folgen eines Schlaganfalls. Durch diese erfreuliche Tatsache rückt jedoch ein neuer Aspekt ins Zentrum der Aufmerksamkeit bei der Behandlung dieser Krankheit:

 

Was passiert mit den Betroffenen nach der ersten Akutbehandlung?

„Gerade in der Schlaganfall-Reha ist das kontinuierliche und langfristige Therapieangebot wesentlich, durch den vermehrten Einsatz von robotik-gestützter Therapie könnte man dieses noch viel effizienter gestalten und so die Versorgung der ÖsterreicherInnen besser gewährleisten“, so der auf robotik-gestützte Neuro-Rehabilitation spezialisierte Physiotherapeut Dennis Veit. „Wichtig ist dabei, dass der Fokus nicht auf der Kompensation von verlorengegangenen Funktionen liegt, sondern es in höherem Ausmaß um die Wiederherstellung der ursprünglichen Fähigkeiten geht und um die Verhinderung von Rezidiven, also dem erneuten Auftreten von Schlaganfällen.“ Gerade bei Schlaganfall-Patient*innen geht es seiner Ansicht nach auch darum, negative Gesundheitsfolgen zu verringern: „Betroffene von neurologischen Erkrankungen leiden meist unter stark verminderter Mobilität und Aktivität. Daraus resultieren Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Harnwegsinfekte, offene Hautstellen, Depressionen etc. All das führt zu einer hohen Sterblichkeitsrate auch bei jüngeren Betroffenen. Dies gilt es aus unserer Sicht unter allen Umständen zu verhindern“, so der Spezialist für Digital Health Care Management, der gemeinsam mit Gregor Demblin und Michael Seitlinger dabei ist, das europaweit modernste ambulante Zentrum für robotik-gestützte Physiotherapie aufzubauen.

 

Erhöhter Bedarf an ambulanter Rehabilitation durch alternde Bevölkerung

2 Prozent der Männer und 1 Prozent der Frauen im Alter zwischen 45 und 54 Jahren sind von Schlaganfall betroffen, im Altersbereich von 65-74 Jahren sind es 6 Prozent, bei den über 75-Jährigen über 10 Prozent der Bevölkerung*.  Da sich das Schlaganfall-Risiko also ab 65 Jahren kontinuierlich vervielfacht, steigt durch die stark alternde Bevölkerungsstruktur der Bedarf an ambulanter Rehabilitation in den kommenden Jahren massiv an. „Hinzu kommt, dass eine ambulante Rehabilitation leichter für die Betroffenen in den Alltag zu integrieren ist und daher auch langfristig in Anspruch genommen werden kann. Außerdem ist sie – im Vergleich zu den Kosten eines stationären Aufenthalts – deutlich günstiger“, so Veit.

 

Österreich: Hohe Technologie-Skepsis trotz nachweisbarer Erfolge

Eine erfolgreiche neurologische Therapie muss laut Veit immer denselben wissenschaftlich unumstrittenen Prinzipien folgen: Möglichst frühzeitige Mobilisation, möglichst hohe Frequenz, möglichst hohe Intensität, möglichst hohe Funktionalität: „All diese Aspekte tragen nachweislich zu einer hohen Neuroplastizität bei.“ (Anm.: Das ist die Fähigkeit unseres Nervensystems, sich an neue Bedingungen anzupassen und Dinge neu oder wieder zu erlernen). Aus diesem Grund arbeitet der Physiotherapeut auch seit vielen Jahren mit Robotik-Herstellern zusammen, da eine robotik-gestützte Physiotherapie die zu erlernenden Bewegungsabläufe deutlich effektiver mit den Betroffenen trainieren kann, als konventionelle Physiotherapie. „Im Grunde gilt in der Rehabilitation von Schlaganfällen ein sehr einfacher Satz“, so Veit: „Wer wieder gehen lernen will, muss gehen.“ Weitere Infos zu den ambulanten Therapien finden Sie unter www.tech2people.at           |     * Quelle: www.oegfs.at

 

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