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Woke’n’Roll – Die Superkorrekten

DMZ – GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Viktor Nowak ¦     

KOMMENTAR

 

Die aus Amerika stammende, politisch links stehende Woke-Bewegung, ist auch in der Schweiz auf dem Vormarsch. Deren für mich radikalen Ansichten sorgen auch in unserer Gesellschaft für hitzige Debatten. Diese Bewegung fordert Toleranz und Respekt für alle. Auf den ersten Blick scheinen die Ideen dieser Superkorrekten plausibel zu sein, grundsätzlich der Normalität zu entsprechen.

 

Letzteres wage ich anzuzweifeln. Meines Erachtens ist es nicht statthaft, dass jemand festlegt, was richtig oder was falsch, was wahr oder unwahr ist. Für mich ist das eine nicht akzeptable Bevormundung, die die Meinungsfreiheit bedroht. Einige Kritikerinnen und Kritiker nennen die Vorgaben der Wokeness Meinungs- und Gesinnungsterror.

 

Ich denke, dass diese Beurteilung etwas krass ist, aber ihre Berechtigung hat. Wenn ich lese, dass Menschen beruflich und privat negative Konsequenzen erfahren, weil sie die Vorgaben der Woke-Bewegung missachten, lehne ich deren Dogmen ab. Beispiel: Wenn eine Person Menschen aus dem Bereich LGBTQ, aus anderen Rassen oder Ethnien nicht mag und keine gesetzlichen Bestimmungen verletzt, sich anständig und respektvoll gegenüber LGBTQ verhält, ist das schade, aber ihr gutes Recht. Ich wünsche mir, dass die Befürworterinnen und Befürworter dieser Bewegung konträre Ansichten von Andersdenkenden respektieren.

 

Die Meinungsfreiheit ist für mich ein wichtiger Eckpfeiler der Demokratie. Zudem befürchte ich ein Denunziantentum, welches die Gesellschaft noch weiter spalten wird. Das könnte zu Zuständen führen, wie sie einst in der DDR herrschten. Die Menschen durften nicht sagen, was der Regierung nicht genehm war. Andernfalls mussten sie mit harten Konsequenzen rechnen. Siehe Stasi. Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass einige Medien von dieser Strömung unterwandert sind. Für meine Begriffe wird im CH-TV den Minderheiten aus den Reihen der LGBTQ in vielen Beiträgen überprozentual viel Beachtung geschenkt.

 

Ich vermute einen Einfluss seitens der Wokeness. In einigen Sendungen, vor allem im „10 vor 10“, stehen sehr oft Vertreterinnen und Vertreter aus der LGBNTQ Community im Mittelpunkt. Es scheint keine bemerkenswerte Heterosexuelle mehr zu geben. Ich verabscheue jede Form von Missachtung, Beleidigung, Verfolgung, Gewalt gegen diese Minderheiten und die Benachteiligung der Frauen in vielerlei Hinsicht mit allem Nachdruck. Das sind äusserst wichtige Probleme, die thematisiert werden müssen, aber bitte in einem verhältnismässigen Rahmen. Die Mehrheit interessiert sich gemäss meiner Beobachtung mehr für Themen, wie die für einige existenzbedrohende Inflation, Furcht vor einem sozialen Abstieg, Armut, Probleme mit der Energieversorgung, Angst vor einer Weltwirtschaftskrise, Rezessionsgefahr, vor einem Atomkrieg, Rentensicherung, Geldanlagen in wirtschaftlich unerfreulichen Zeiten, Corona.

 

Die Anhängerschaft der Wokeness unterschätzt den wachsenden Widerstand, den sie bei der Gegnerschaft auslöst. Druck erzeugt Gegendruck. So machen sich einige einen Spass daraus, die seitens der Wokeness verbotenen Bezeichnungen betreffend LGBTQ trotzig zu missachten. Siehe Facebook. Ich befürchte, dass diese Bewegung eines Tages die Gesetzgebung nach ihrem Gusto umgestalten will. Sie ist auch in der Politik längst ein Thema, von Pädagogen ganz zu schweigen. Ich fordere, dass auf allen medialen Kanälen Aufklärungsarbeit geleistet wird. Pro und Kontra. Dialog statt Verbot.

 

Ich empfehle das Buch von René Pfister mit dem Titel: Ein falsches Wort. Wie eine neue linke Ideologie aus Amerika unsere Meinungsfreiheit bedroht. Ob nur Linke dieser Bewegung angehören, wage ich zu bezweifeln. Diese Ideologie hat meines Erachtens wenig mit Links oder Rechts zu tun. Niemand darf, von welcher Strömung auch immer, eingeschüchtert oder bekämpft werden. In einer Demokratie hat die Meinungsfreiheit im gesetzlichen Rahmen absolute Priorität. Ich werde mir den Mund nicht verbieten lassen. Da können die Wokes noch so rocken, wie sie wollen.


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