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FFP2-Masken für den besten Schutz

DMZ –  WISSENSCHAFT ¦ Sarah Koller ¦                          

KOMMENTAR

 

FFP2-Masken bieten einen effektiven Schutz

Forscher des Göttinger Max-Planck-Instituts haben bereits Ende 2021 in einer Studie herausgefunden, dass für Infizierte wie auch Gesunde das Infektionsrisiko im Innenraum auf kurzer Distanz auch nach 20 Minuten nur 0,1 Prozent beträgt. OP-Masken mit guter Passform senken das Risiko auf maximal 10 Prozent. Ohne Maske beträgt das Ansteckungsrisiko dagegen fast 100 Prozent.

 

Vor allem wird das Tragen einer FFP2-Maske in erster Linie Menschen empfohlen, die zu den vulnerablen Personengruppen zählen und ein hohes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben.

 

Die Gefahr von Arbeitsausfällen im grossen Stil werde es ebenfalls weiter geben

„Die Pandemie ist nicht nur vorbei, wenn durch die Impfung die Krankheitsschwere abgeschnitten ist, sondern wenn durch bestimmte Modifikationen in der Bevölkerung auch diese hohe Übertragbarkeit beendet ist“, mahnte Christian Drosten. Er erklärte weiter, dass ein Unsicherheitsfaktor für die Entwicklung der wohl noch leichter übertragbare und sich immer weiter ausbreitende Omikron-Subtyp BA.2 bleibe. Gut zu sehen bereits jetzt, in verschiedenen Ländern. Man stellt fest, dass es aktuell so schlimm steht, wie kaum vorher in der Pandemie. Auch „Vorzeigeländer“ haben massive Probleme. In Dänemark und Norwegen z.B. steigen die Hospitalisationen und Todesfälle immer noch (seit Aufhebung der Massnahmen). Wer meint, die Pandemie sei vorbei, irrt gewaltig. Eine Eindämmung ist nur mit entsprechenden Massnahmen denkbar, eine Maskenpflicht das Minimum. Wer seine Mitmenschen und sich schützen will (wer sollte das nicht wollen) trägt also weiterhin (auch unaufgefordert) Maske, am besten FFP-2. Alles andere ist grob fahrlässig und nicht zu verantworten. Und nein, eine Durchseuchung ist keine Lösung.

 

Noch einmal zur Mär der raschen Immunität (Durchseuchung)

Forschende aus Baltimore in den USA veröffentlichen ihre neuen Erkenntnisse. Sie konnten bei ungeimpften Genesenen noch 20 Monate nach einer Infektion Antikörper finden. Aber diese Tatsache bedeutet entgegen aller anderen Fehlannahmen nicht, dass man immun ist. Antikörper alleine bedeuten keinen wirksamen Schutz vor einer Infektion, auch wenn sie zahlreich im Körper vorzufinden sind. Die Wissenschaft kennt das Problem schon lange. Leider werden Aussagen der Wissenschaft gerne falsch verstanden oder missgedeutet. Die Johns Hopkins Universität in Baltimore macht deshalb auch explizit die Zusatzbemerkung, quasi präventiv, dass „Antikörperspiegel allein nicht direkt mit der Immunität gleichzusetzen sind“.

 

Antikörper gegen Corona durch Infektion: Probleme der Strategie

Man kann also von den Antikörpern nicht auf die Immunität von ungeimpften Genesenen schliessen. Denn es hängt sowohl von der Variante und der Menge an Virus ab als auch vom Verlauf. Leichte Verläufe haben oft auch eine geringere Immunantwort zur Folge.

 

Bei einer Impfung gibt es eine viel bessere Kontrolle über diese Aspekte. Natürlich kann man weiterhin auch ohne Impfungen versuchen eine Bevölkerungsimmunität aufzubauen. Die Frage ist nur, was das kostet – in Form von Todesfällen“, sagt z.B. auch Christian Drosten gegenüber dem Deutschlandfunk. Ein solcher Prozess würde mehrere Jahre dauern, denn eine Infektion mit einer Variante reicht nicht aus. Deshalb ist es unwissenschaftlich aktuell davon auszugehen, dass man eine Immunität in der Bevölkerung in kurzer Zeit erreichen kann, nur weil man alle durchseucht. Im Prinzip müsse man nämlich mit jeder Virus-Variante jeweils eine ausgeprägte Infektion durchmachen, um irgendwann einen ausreichenden Schutz vor allen Varianten aufzubauen. Mit einer Impfung geht das eben sehr viel schneller. Statt alle Massnahmen aufzuheben, wäre z.B. eine Impflicht ein weg zur Grundimmunität gewesen, ohne dass man x Todesopfer in Kauf nehmen muss.

 

Eine Ansteckung schädigt das Immunsystem

Ausserdem gibt es noch ein ganz anderes Problem bei dieser Strategie. „Im Gegensatz zu einer Impfung, bei der dieser Effekt ausgeklammert ist, schädigen ganz viele Infektionserkrankungen zunächst einmal das Immunsystem, statt es zu trainieren“, erklärt Drosten weiter. Denn auch wenn das Immunsystem bei einer Infektion reagiert, das Virus schädigt es dabei. Das könne auch Auswirkungen auf die Abwehr von anderen Krankheiten haben. Nach einer Impfung sei das nicht zu erwarten, da der Körper hierbei nicht mit dem ganzen Virus in Kontakt komme, sondern nur mit dessen viel zitiertem Spike-Protein, so der Virologe.

 

Preis der Durchseuchung am Beispiel der USA

Darüber hinaus können wir uns in Europa nicht auf die Meldung vermeintlich seltener Todesfälle durch die Omikron-Variante verlassen. Auch die deutsche, österreichische und Schweizer Bevölkerung ist im internationalen Vergleich eher alt. Der Blick auf die USA zeigt also, wie es einem Industrieland ohne genügenden Impfschutz ergehen kann. Prof. Drosten nennt die Fakten für die USA: „Das Risiko bei einer "Durchseuchung" ist viel zu hoch“

 

Und was leiten wir daraus für uns ab? Durchseuchung durch natürliche Infektion funktioniert so nicht.

Der Preis dafür sind Menschenleben – sehr viele Menschenleben

Die Pandemie ist kein Schlag, sie ist ein Marathon. Ihr Ausmass als Naturkatastrophe macht das schwer greifbar. Vielleicht hilft es, sich vorzustellen, all diese Menschen wären ebenfalls auf einen Schlag gestorben. Die Pandemie ist eine weltweite Katastrophe. Auch wenn wir dieser Tatsache langsam müde sind, vergessen sollten man sie nicht. Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Es wird Zeit, dass man sich dessen wieder bewusst wird und zurückkehrt zur Realität und Vernunft.

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