Silvester, wer?

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Wieso oder was feiern wir an Silvester. Der 31. Dezember ist der Namenstag von "Silvester" - ein männlicher Vorname, der in Europa eher unüblich ist. In einigen anderen Ländern ist er jedoch durchaus gebräuchlich. 

 

Im Jahr 1582 wurde der letzte Tag des Jahres vom 24. Dezember auf den Todestag des Papstes Silvester I. verlegt, dem 31. Dezember des Jahres 335. Von nun an galt der gregorianische Kalender (nach Papst Gregor XIII. benannt), nach dem heute in den meisten Ländern der Welt gezählt wird.

 

Zu Papst Silvester I. sagt Wikipedia

Silvester folgte am 31. Januar 314 Miltiades als Papst nach. Sein Name wurde 813 in den 

Heiligenkalender aufgenommen. Nach ihm wurde der hl. Marcus Papst.

Nach einer frühmittelalterlichen Legende soll Papst Silvester den kranken römischen Kaiser

Konstantin den Grossen vom Aussatz geheilt und getauft haben. So dokumentiert es die Konstantinische Schenkung, eine gefälschte Urkunde, deren Entstehung man in der Mitte des 8. Jahrhunderts (um 754, nach der Salbung der Karolinger zu fränkischen Königen) vermutet. Verbreitet wurde die Legende in der mittelalterlichen Legenda Aurea des Jacobus de Voragine. Zum Dank für die Heilung soll Papst Silvester von Konstantin das sogenannte Patrimonium Petri, das die Grundlage des späteren Kirchenstaates bildete, als Geschenk erhalten haben. Kaiser Konstantin hatte allerdings bereits 313 im Toleranzedikt von Mailand den Christen das Praktizieren ihres Glaubens erlaubt und getauft wurde er auf dem Totenbett von Eusebius von Nikomedia. Papst Silvester ließ beim Konzil von Nicaea 325, an dem er selbst nicht teilnahm, sondern sich von zwei Presbytern vertreten ließ, das erste Glaubensbekenntnis festschreiben, das Bekenntnis von Nicäa. Auch ließ er über dem Petrusgrab in Rom, im Gräberfeld des Vatikanischen Hügels, die erste Peterskirche erbauen.

 

Papst Silvester starb am 31. Dezember 335. Sein Leichnam wurde in den Priscilla-Katakomben an der Via Salaria in Rom beigesetzt. Im Zuge der Langobarden­einfälle im 8. Jahrhundert wurden seine Reliquien in die an der Piazza San Silvestro liegende Kirche San Silvestro in Capite überführt.

 

Dennoch ist Silvester kein christliches Fest: Die Silvesterfeiern gehen auf heidnische Bräuche zurück. Als "heidnisch" bezeichneten die Christen über viele Jahrhunderte hinweg die Religionen der Nicht-Christen. Die Germanen glaubten, dass ihr gefürchteter Kriegsgott Wotan vor allem in der dunkelsten Jahreszeit sein Unwesen treibe. Der 31. Dezember liegt genau in der Mitte der so genannten "Rauhnächte", die besonders lang und dunkel sind. Diese Nächte, um die sich viele Mythen ranken, liegen zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar. Die alten Germanen glaubten, dass Wotan am 31. Dezember mit seinem wilden Gespenster-Heer durch die Lüfte zog.

 

Traditionen

Neben dem Feuerwerk hat an Silvester auch das Bleigiessen Tradition. Die gegossenen Figuren sollen uns Hinweise auf Ereignisse im neuen Jahr geben. Immer häufiger wird das Blei durch Wachs oder reines Zinn ersetzt, da Blei umweltschädlich und sehr giftig ist. Alternativ kann man auch Karten legen oder Kaffeesatz lesen, um "die Zukunft vorauszudeuten". Weiterhin werden Mitternachtsgottesdienste - auch Mette genannt - abgehalten, um das neue Jahr zu begrüssen. Im Fernsehprogramm laufen viele Sketch-Sendungen - und natürlich der Kult-Klassiker "Dinner for One". Die bekannte Neujahrsansprache wird in Deutschland seit 1971 jedes Jahr vom jeweiligen Bundeskanzler gehalten.

Feuerwerke sind zwar schön anzusehen, was wir jedoch einmal bedenken sollten: Allein in Deutschland werden jährlich etwa 100 Millionen Euro für Raketen und andere Böller ausgegeben. Viele sind der Ansicht, dass Silvester ohne die Knallerei nur halb so viel Spaß machen würde, andere finden die vielen Feuerwerke weitaus übertrieben. Die Feuerwerkskörper sind zudem alles andere als umweltfreundlich, es wird viel Müll produziert und für sehr viele Tiere in der freien Natur wie auch Haustiere ist die Böllerei mit extremem Stress verbunden. Man könnte auch einfach einige wenige Feuerwerke für die Öffentlichkeit veranstalten - so, wie es in vielen anderen Ländern üblich ist. Viele Hilfsorganisationen rufen dazu auf, das Geld lieber für wohltätige Zwecke zu spenden: Anstatt für ein kurzes Vergnügen in der Silvesternacht so viel Geld "in die Luft zu jagen", könnten die Menschen damit Not leidenden Menschen helfen oder gute Projekte unterstützen.


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