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AT: Volksbegehren zu COVID-19-Maßnahmen - Unbelehrbare, Unwissende und Unruhestifter

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                                  

KOMMENTAR 

 

COVID-19-Maßnahmen sollen endlich abgeschafft werden. So das Begehren der nie müde werdenden wissenschaftsfremden und verschwörungsaffinen Minderheit. Eine Forderung, die seit Beginn der Pandemie immer wieder gestellt wurde. Selbst dann, wenn keine Maßnahmen zur Anwendung gekommen sind. Diverse Politologen und Politikerinnen, wie Politiker fordern deshalb auch seit Längerem, wenn auch noch zurückhaltend, eine Prüfung der Herangehensweise bei Volksbegehren. So solle bereits vor Ergreifens eines solchen Begehrens geprüft werden, wie vertretbar ein solches ist, gemessen an Relevanz, Sinnhaftigkeit, Fakten, Wissenschaft, usw. Kurz: Es soll nicht mehr jeder unhaltbare Müll auf Kosten des Steuerzahlers zur Abstimmung kommen. 

 

COVID-19-Maßnahmen sollen endlich abgeschafft werden

Insgesamt 218.000 Menschen sprechen sich im Rahmen eines Volksbegehrens für die sofortige Aufhebung aller COVID-19-Vorschriften in Österreich aus. Die Unterstützerinnen und Unterstützer üben massive Kritik daran, dass die Bevölkerung seit über zwei Jahren zu "fragwürdigen Maßnahmen" wie etwa Testen, Maskentragen, Abstandhalten, "Hausarrest" oder Impfen gezwungen werde, obwohl diese nicht geeignet seien, die Infektionen mit dem COVID-19-Virus zu verhindern. Wie paradox und faktenfrei hier argumentiert wird, ist offensichtlich. Die Pandemie wäre entgegen den Behauptungen mit Maßnahmen längst im Griff. Nur die Tatsache, dass keine breiten Maßnahmen mehr umgesetzt werden, lässt die Pandemie weiter grassieren und fordert täglich immer noch Zehntausende Tote. Mehr als zu Beginn der Pandemie. Die Dummheit scheint von solchen Menschen gepachtet zu sein.

 

Mit Fake-News an die Urne

Dass man in der heutigen Zeit auch mit Fake-News die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler und das Staatsbudget , sowie Ressourcen so massiv belasten kann, ist untragbar geworden. Zudem sind es die immerselben Gestrigen, die grundsätzlich gegen alles sind, bzw. gegen den Mainstream. So sind es dann auch diese Leute, die seit Jahren Straßen mit ihren blödsinnigen und wissenschaftsfremden Forderungen Straßen blockierten, die nun verlangen, dass man Klimademonstranten einsperrt. Weiter machen die Initiatorinnen und Initiatoren auf die ihrer Meinung nach damit zusammenhängenden zahlreichen negativen Auswirkungen aufmerksam, die von einer tiefen Spaltung der Gesellschaft, dem starken Anstieg an Firmenpleiten, der hohen Anzahl an Arbeitslosen bis hin zu diversen Impfschäden reichen würden.

Alles längst widerlegte Behauptungen. Es gibt weniger Arbeitslose als vor der Pandemie, Firmenpleiten ebenso, auch Impfschäden konnten bislang nur wenige Einzelfälle bestätigt werden. Die Impfung ist und bleibt sicher. Und das Argument der Spaltung hat ausnahmslos diese Minderheit verantworten. Das ist ein unumstößlicher Fakt. Nur die wissenschaftsallergischen Leute haben eine Spaltung herbeigerufen, die von den Medien und Politik als dankbares Instrument für ihre eigenen Interessen aufgegriffen wurde. Ansonsten wären diese blödsinnigen Forderungen und Begehren gar nie beachtet worden. Statt immer gegen Mainstreammedien zu schießen, sollten diese Verschwörungsgruppierungen dankbar sein, dass das Umfeld mitspielt, wenn auch aus ganz anderen Interessen.

 

Kinder werden einmal mehr instrumentalisiert

Besonders leidtragend seien die Kinder und Jugendlichen, die monatelang nicht in die Schule gehen konnten und aufgrund des Impfzwangs einem "gentechnischen Experiment" unterzogen wurden. Dass so etwas als Begehren überhaupt zugelassen wird, ist eine Schande für das System. Nach drei Jahren haben diese Leute noch nichts verstanden und maßen sich an, weiterhin ihre Kinder dafür zu instrumentalisieren. 

Dabei zeigen diverse Untersuchungen und Studien, dass insbesondere Kinder dieser Gruppierungen  traumatisiert wurden. Kinder aus normalen Verhältnissen hingegen hatten kaum Probleme mit den Maßnahmen.

 

Die aktuell laufende Durchseuchung des Volkes wird viel die größeren Schäden nach sich ziehen, gesellschaftlich, wirtschaftlich und dies nachhaltig. Dies, weil auf Maßnahmen verzichtet wird, die längst unwiderruflich angebracht wären.

 

Die WHO ernennt Impfgegner und Faktentretende zu einem globalen Gesundheitsrisiko. Mit Impfungen haben wir zwar ein Konzept, mit dem schwerste Krankheiten ausgerottet wurden, dessen Wirksamkeit millionenfach wissenschaftlich belegt ist und mit dem wahrscheinlich mehr Leben gerettet wurden als mit jeder anderen medizinischen Maßnahme. Viele Aspekte, die von Impfgegnern ins Feld geführt werden, lassen sich leicht entkräften. Impfgegner sind keine Impfskeptiker. Impfgegner sind radikal, unbelehrbar, dumm und denkfaul. Der Impfskeptiker informiert sich und wiegt ab. 

 

Den Leuten also, die denken, ein Immunsystem reiche vollends aus, um gesund zu bleiben. Blödsinn. Diese Aussage ist tausendfach widerlegt und geklärt, trotzdem führen Impfgegner nach wie vor solche dummen Sprüche als Argumente ins Feld. Fest steht, dass schwere Erkrankungen und Komplikationen die Entwicklung des Kindes stark zurückwerfen können. Auch dauerhafte Schäden und sogar der Tod können die Folge von Infektionen sein, die von manchen Eltern als harmlos eingestuft werden. Es gibt keine greifenden Argumente gegen Impfungen. Natürlich ist die Medizin ein fruchtbares Feld, auf dem Irrtümer besonders gut gedeihen. Gerade zum Thema Impfen kursieren so viele Fehlinformationen, dass Diskussionen mit Gegnern regelmäßig zu ungläubigem Staunen und massivem Frust führen: Offenbar existiert keine Strategie, mit der sich die vielen Mythen rund um das Thema aus der Welt schaffen lassen.

 

Impfgegner werden nicht mehr

Es gibt keine Belege dafür, dass die Impfgegner mehr werden. Im Gegenteil. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) fragt seit 2012 alle zwei Jahre Einstellungen zum Infektionsschutz ab. Die Gruppe derjenigen, die Impfungen uneingeschränkt befürwortet, ist immer grösser geworden und nur noch 1 Prozent lehnen Impfungen ganz ab. Entgegen der oft verbreiteten Annahme halten nicht Aka­de­mi­ke­rinnen und Akademiker häufiger Impfungen für überflüssig, sondern Menschen mit „niedrigem Bildungsniveau“. Grund für diese "Verschwörungstheorien" gegen das Impfen ist die Dummheit der Impfgegner mit alternativem Weltbild.

 

Schwache "Argumentation"

Die Argumentation der Impfgegner folgt meist einer relativ einheitlichen Linie. Die Basis ist ein „alternatives Weltbild“, in dem Big-Pharma-Konglomerate und staatliche Gesundheitssysteme in wahlweise länder-, welt- oder universums­umfassenden Verschwörungen für unermessliche Summen die Menschheit entweder gezielt vergiften, um dann an Medikamenten noch unermesslichere Summen zu verdienen, oder die Entwicklung der Geimpften geistig und körperlich so weit beeinflussen, dass jeder Geimpfte sich weiterhin willenlos dem Staats- oder Pharmaimperium unterwirft. Ausgehend von dieser Weltsicht ziehen die Impfgegner in den Kreuzzug gegen alles, was ihnen in ihrer Welt gerade besonders aufstößt oder womit sich mit ein paar „Sachbüchern“ ein netter Nebenverdienst erzielen lässt.

 

Das spezifische Impfhalbwissen wird erzeugt durch pseudowissenschaftliche und halbverstandene Studien, durch Rosinenpickerei und absichtliche Fehlinterpretationen, durch Verschwörungstheorien und Aufbauschen ernsthafter Kritik. 

 

Neue Medien

Möglichkeiten der modernen Informationsgesellschaft erleichtern die Vernetzung und Verbreitung impfkritischer Ideen. Der Rückgang der impfpräventablen Erkrankungen lässt deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und Gesundheitspolitik sinken. Auch deshalb werden die sehr seltenen Komplikationen des Impfens im Vergleich zu den bestehenden Erkrankungskomplikationen überbewertet. Trotzdem wollen sich die meisten Menschen schützen. Der harte Kern der Impfgegner mache am Ende höchstens ein Prozent der Bevölkerung aus, schätzt man beispielsweise auch an der Charité in Berlin. 

 

Covid-19

Die Impfung gegen Covid-19 ist nicht nur ein großer Lichtblick im Kampf gegen das Corona-Virus. Man sieht bereits Wirkung. Dennoch sind einige Menschen verunsichert und Gerüchte über angebliche Nebenwirkungen halten sich hartnäckig. Zu Unrecht.

Die Algorithmen der Datenkonzerne stehen immer wieder in der Kritik, da sie besonders emotionalisierende Aussagen eher begünstigen als solche mit überprüften Fakten. Was Menschen wütend macht, hat tendenziell eine größere Reichweite und erlaubt somit mehr Werbeeinnahmen für das Unternehmen. Daran grundsätzlich etwas zu ändern, würde bedeuten, das Geschäftsmodell entweder radikal zu ändern oder auf Einnahmen zu verzichten. Beides ist nicht wirklich zu erwarten.

 

 

Die Behauptungen über Covid-19-Impfstoffe sind falsch. Forscher haben ihre möglichen Nebenwirkungen geprüft - auch die sogenannten mRNA-Impfstoffe können Geimpfte nicht "gentechnisch manipulieren". Anerkannte Wissenschaftler halten es zudem für abwegig, dass Impfstoffe erst nach Jahren Krankheiten auslösen. Mit der menschlichen DNA kommt mRNA aber nicht Kontakt, denn diese befindet sich isoliert im Zellkern. Auch eine Integration von RNA in DNA ist nicht möglich. Denn die menschliche Zelle besitzt keine Möglichkeit, ein mRNA-Stück in ein DNA-Stück umzuschreiben, da dazu die notwendigen Enzyme (Eiweisse) fehlen. Lediglich DNA kann in mRNA umgewandelt werden.

 

In Bezug auf den mRNA-Impfstoff heisst das: Die menschliche DNA bleibt unangetastet und wird nicht umgeschrieben, wenn der Impfstoff im Körper ist.

 

Rechte

Insbesondere in Krisenzeiten müsse die Einhaltung der verfassungsrechtlich verankerten Grundrechte gewährleistet werden, unterstreichen die Einbringer des Volksbegehrens, also das Recht der Freiheit der Person, auf die körperliche Unversehrtheit, auf Meinungsfreiheit, auf Versammlungsfreiheit und der Unverletzlichkeit der Wohnung ( 1799 d.B.). Rechte, die nie beschnitten wurden, außer die der Unversehrtheit. Denn diese ist ohne Maßnahmen immer außen vor geblieben. Wieso dagegen niemand demonstriert oder Volksbegehren einreicht ist schleierhaft. Eine Durchseuchung des Staates wird stillschweigend seit Jahren hingenommen.

Die Meinungsfreiheit bei diesen Leuten ging gar soweit, dass man offen akzeptierte, dass sie mit Rechtsradikalen marschieren. Klimakleber werden verhaftet. Das sind dann wirklich unverhältnismäßige Maßnahmen. 

 

Forderungen nach Wiedergutmachung für die von den COVID-19-Maßnahmen verursachten Schäden

Ähnliche Argumente finden sich in einem weiteren Volksbegehren zu diesem Thema, das von 184.936 Personen unterstützt wurde ( 1798 d.B.). Die vielen willkürlichen Vorschriften der Regierung hätten massive menschliche, soziale und wirtschaftliche Schäden verursacht, heißt es darin. Es sollten daher nicht nur alle COVID-19-Gesetze zurückgenommen und entsprechende Strafen aufgehoben werden, sondern den Betroffenen auch Schadenersatz zugesprochen werden. Bei der Umsetzung müsse allerdings auf den Schutz der privaten Daten geachtet werden. Außerdem sollte die Amtshaftung auch bei verfassungswidrigen Gesetzen gelten und es müsste zudem dem VfGH ermöglicht werden, in diesbezüglichen Fällen Eilentscheidungen treffen zu können. An Arroganz und Ignoranz nicht zu überbieten. Sind doch vor allem solche Leute verantwortlich für vorherrschende Zustände. Allerdings sollte klar sein, dass diese Gruppierungen mit ihren Begehren und Demonstrationen und anderen Angriffen bestraft und verurteilt werden müssen (bei Straftaten) und zur Verantwortung, für ihr grobes gesellschaftlich, unsoziales Verhalten gezogen werden müssen. Auch die massiven Kosten müssten diese Verursacher übernehmen (Demos, Aktionen, Volksbegehren...). Aber natürlich wird sich hier niemand finden, der solche berechtigten Begehren einreichen wird. Denn die riesige Mehrheit der Menschen ist zum Glück auch in der Krise vernünftig geblieben und agiert mit Empathie. Etwas, was die unendlich kleine und laute Minderheit nie gehabt hat. 

 

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 

Seit etwa 2.000 Jahren verdummt die Menschheit von Generation zu Generation - oder - wieso dumme Menschen alles besser wissen. Details zur Spassgesellschaft!

 

 

Grund für die Volksverdummung ist die fehlende natürliche Selektion, denn früher konnten sich nur intelligente Menschen erfolgreich Fortpflanzen. Diese These stellt der US-Entwicklungsbiologe Gerald Crabtree in Folge seiner Studien auf.

 

Viele Wissenschaftler und Psychologen sind schockiert, dass die Menschheit tatsächlich nicht gescheiter, sondern immer dümmer wird. Die aktuellen Tatsachen bestätigen dies und wir können es alle schon lange beobachten. Eigentlich weiss Mensch, dass er vieles tut, das komplett gegen die Natur, also letztlich auch gegen sich selbst gerichtet ist. Jedes Kind würde sagen, dass doch kein Mensch so dumm sein kann, sich bewusst selber zu schaden (Drogenkonsum, Umweltbelastungen, Rauchen, Kriege, Gewalt, Mobbing, Extremsport, Fliegerei, Landwirtschaft, Waldrodung, u.v.m.). Das Prinzip der Denkverödung wird uns heute nicht nur in den Medien vorgeführt, sondern diverse Forscherberichte führen uns dies eindrücklich und schonungslos vor Augen. Man kommt unweigerlich zum Schluss, dass die Menschheit schon länger auf einem absteigenden Ast in die Verblödung ist.

 

Laut vieler dieser Berichte soll der Grund für die allgemeine Verdummung hauptsächlich an der modernen Gesellschaft liegen, die keinen Überlebenskampf mit Intelligenz mehr nötig macht. Die Spassgesellschaft - nach mir die Sintflut.

 

Auch der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt eindrücklich, wie der dumme Mensch funktioniert. Als D-K-Effekt wird die systematische fehlerhafte Neigung relativ inkompetenter Menschen bezeichnet, das eigene Wissen und Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen.Der populärwissenschaftliche Begriff geht auf eine Publikation von David Dunning und Justin Kruger aus dem Jahr 1999 zurück. Täglich kann man dieses Verhalten auf Social Media beobachten, was früher auf der Strasse etwas schwieriger war.

 

Wir können nicht dasitzen und abwarten, dass der Staat und/oder die Politik etwas dagegen tun. Wie immer ist Mensch selbst gefordert. Leider scheint dies bei vielen Menschen in Vergessenheit geraten zu sein, dass man auch Verantwortung trägt und seinen Teil zum Gelingen beitragen muss.

 

Wahrscheinlich macht die Arroganz und der Egoismus des Menschen hier einen Strich durch die Rechnung. Vor allem sind es ironischerweise dann auch immer die Verursacher, die nach Toleranz schreien. Damit werden ihre Schandtaten jeweils aus ihrer Sicht gerechtfertigt. angefangen bei egoistischen Spassdingen, wie z.B. Festivals in Übergrössen, Fliegerei, Feuerwerke, Flugshows, Sportgrossanlässen u.v.m. Ein kleiner Teil von Leuten verursacht für einen grossen Teil Menschen eine Schädigung, welche diese zu akzeptieren haben, bzw. welcher Toleranz entgegengebracht werden soll. Nicht die Mehrheit darf Toleranz erwarten! "Einfach dumm, anders lässt sich dies nicht benennen.", meinen Psychologen einhellig.

 

„Was geht in einer Gesellschaft vor, in der ein solcher Satz gesagt werden kann, ohne dass das Groteske und die Absurdität der Aussage auch nur ansatzweise begriffen wird? Ohne dass gesehen wird, dass hier auf billigstem rhetorischem Niveau versucht wird, sich solidarisch anzubiedern und ein Wir-Gefühl herzustellen?“, fragt der Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer z.B. Er wundert sich über die seiner Meinung nach um sich greifende Kritiklosigkeit unserer Gesellschaft. 

 

In einem Buch schildern Wertheimer und neun weitere Autoren, was ihnen an unserer Zeit missfällt. Ihr Unbehagen fassen sie in dem Wort „Spassgesellschaft“ zusammen. Spass ist für Wertheimer und seine Kollegen das Gegenteil von Kritikbewusstsein. Ein Ausdruck dieses Bedürfnisses nach Spass bei wachsender Unlust an kritischer Ernsthaftigkeit ist die Tendenz zur Harmlosigkeit, ja zur Verkindlichung der ganzen Gesellschaft. Alle wollen niedlich, lieb und lustig sein - nur bloss nicht erwachsen, mündig und ernst. Also Verantwortung sollen gefälligst die Anderen übernehmen. Trotzdem ist es vorwiegend diese Gattung Mensch, welche täglich wächst, die dann überall mitreden will und ihre argumentlosen und sinnbefreiten Kommentare abgibt, ungebeten notabene. Leider zusätzlich immer von Oben herab und empathiefrei.

 

Ausserdem wird der Fortschritt, den die Menschen die letzten Jahre im Bereich der Medientechnologie gemacht haben, in den Himmel gelobt. Allerdings kommt mit manchen Fortschritten in der Technologie ein Rückschritt innerhalb der Gesellschaft einher. Vor 20 Jahren war es nur der Fernsehkonsum, den Eltern bei Kinder fürchten, heute ist es vor allem der Computer und das Internet, indem sich ein Kind, meist unbewusst der zahlreichen Risiken, frei bewegen kann, sei es innerhalb von Online-Spielen oder auf sozialen Netzwerken etc. Aber hier tummelt sich bald die gesamte Weltbevölkerung und verblödet sich auch gegenseitig. So bleibt dann letztlich beim Erwachsenen auch die Erziehung auf der Strecke.

Erziehung ist das Stichwort: Sieht man z.B. ein 3 jähriges Kind im Kinderwagen, welches mit einem riesigen „iPad“ vor dem Gesicht rumhantiert und irgendwelche Applikationen nutzt, wo es beispielsweise darum geht ein kleines grünes Männchen in virtuelle Höhen springen zu lassen, dann macht das ratlos. Auch mangelnde direkte Kommunikation mit Mitmenschen bilden soziale Komponenten nicht mehr aus, welche unabdingbar im späteren unabhängigen Leben eines jeden Individuums sind. 

 

"Studien zeigen, dass dumme Leute sich heute ohne Gefahr vermehren können und die Regierungen und Medien fördern diese Verdummung auch noch." In einer These sagt der Human - Genetiker Professor Hugo Mendaci folgendes aus: "In der Vergangenheit, wenn man dumm war, ist man gestorben. Das ging sehr schnell. Der Grund war, irgendetwas würde einen wegen der eigenen Dummheit töten. Entweder wilde Tiere oder der feindliche Nachbarstamm. Nur intelligente Menschen haben überlegt wie man sich verteidigt und lange genug überlebt, um sich fortzupflanzen, statt von einem Säbelzahntiger gefressen oder bei den Kannibalen im Kochtopf zu landen. In der modernen Gesellschaft gibt es aber überall dumme Menschen, sie sind die Mehrheit, und sie können trotz ihrer Dummheit überleben und sich massenweise vermehren. Es ist sogar so, die heutigen Regierungen fördern Dummheit und wollen, dass die Menschen noch dümmer werden als sie eh schon sind."

 

Dieses Sich-Klein-Stellen bemerkt Heinz Schlaffer auch im Hörsaal. Aus Studenten würden „Studis“, die sich vor nichts mehr fürchteten als vor dem Erwachsenwerden. Aus dieser Furcht könnte den Studi wohl nur die Aussicht erlösen, aus der Prüfung als „Magi“ oder „Doki“ hervorzugehen, schreibt Schlaffer so sarkastisch wie treffend.

 

Für viele drängt sich der Eindruck auf, dass die Welt gewissermassen auf der Kippe steht, so viel Schlimmes scheint in dieser derzeit zu geschehen. Forscher unterschiedlicher Disziplinen teilen diese Einschätzung und rechnen mit klaren Worten mit dem Wahnsinn ab. Die massig vorhandenen Bedrohungsszenarien sollten dem Magdeburger Politikwissenschaftler Thomas Kliche zufolge zu einem "Globalisierungsschock"führen, der uns zwinge, eigene Ansichten zu hinterfragen. Dies geschieht aber nicht. Lieber zieht sich der Mensch in die Spassgesellschaftskugel zurück und lässt es sich "gut" ergehen. Alle anderen liegen schliesslich falsch, nicht die eigene Person. Niemals!

 

Laut Thomas Kliche, Experte für Politikpsychologie, sehen wir uns angesichts einer zunehmend vernetzten und wechselseitig abhängigen Welt mit neuen Realitäten konfrontiert, die uns dazu nötigen würden, bisher Geglaubtes auf den Prüfstand zu stellen. Dies sei schmerzhaft und unbequem. Neben diesem "Globalisierungsschock" leide die Gesellschaft  zudem an einer "kollektiven Bequemlichkeitsverblödung".

Zudem haben es viele Eltern auch tatsächlich verlernt zu erziehen. Statt ihrem Nachwuchs Grenzen zu setzen, behandeln sie ihn als Freund und Partner. Die Folge: Die Sprösslinge haben keine Chance, sich zu entwickeln, ihre Psyche verkümmert auf dem Stand eines Säuglings. Wenn diese Kinder erwachsen werden, gefährden sie die ganze Gesellschaft. 

 

Norwegische Forscher analysierten die IQ-Werte zwischen 1962 und 1991 und stellten fest, dass die Werte für jedes zwischen 1962 und 1975 Geborene um fast 3 Prozentpunkte anstiegen. Aber: Jene die nach 1975 geboren wurden, hatten durchschnittlich niedrigere Intelligenzquotienten. 

Wenn man lieber dreimal im Jahr Urlaub mache oder Dschungelcamp schaue, anstatt sich mit den simpelsten Grundlagen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu beschäftigen, sei es um die Demokratie nicht besonders gut bestellt, meint Thomas Kliche weiter. "Die Forschung spricht schon von einer Spät- oder Untergangsphase der Demokratie".

 

Auch Hans-Joachim Maaz spricht von gravierenden gesellschaftlichen Fehlentwicklungen und kommt zu dem Urteil: "Wir sind allesamt gestört". Die Menschen machten beim Wachstumswahn mit, beim Konsumrausch, alles müsse immer besser, immer höher, immer weiter sein, kritisiert der Psychoanalytiker. Aber es braucht keine Experten, um die Volksverdummung festzustellen. Grundsätzlich liegt es trotz Verdummung in den Fähigkeiten des Menschen, diese selbst festzustellen und zu erkennen. Wohl auch deshalb wird diese lieber verdrängt, als dagegen angekämpft.

 

Die „Verdummung“ unserer Gesellschaft hat für Jürgen Wertheimer wiederum viele Gesichter. Eines ist die Flucht vor dem Ernst des Lebens. Die einen fliehen in den Rausch der Loveparade, die anderen in die Dauer-Party von MTV und Viva. Ein anderes Gesicht der „Verdummung“ sind Talkshows, in denen über Themen wie „Mein Busen ist der schönste“, „Alle Frauen sind käuflich“, und „Euch Knackis geht es viel zu gut“ gestritten wird. Hier hat das Triviale in den letzten Jahren neue Tiefpunkte erreicht.

 

Über „Verdummung“ lässt sich nicht schreiben, ohne das Fernsehen zu erwähnen. Das Fernsehen hat zum ersten Mal in der Geschichte dafür gesorgt, dass die Gescheiten in grossem Stil neidisch auf die Dummen wurden. Während der Uni-Assistent ein Dasein als einsame graue Maus fristet und sich viele Jahre lang mühevoll „hocharbeiten“ muss, setzt sich mancher Unqualifizierte in einen Container und wird berühmt, wobei ihm schneller Reichtum und die Herzen zahlloser Verehrerinnen zufliegen. 

Kein Tag vergeht, an dem man sich nicht zwangsläufig daran erinnert wird, wie Mensch funktioniert und agiert. Traurig und deprimierend zugleich.

 

Ob die Gelehrten mit ihren düsteren Prognosen recht behalten werden, wird die Zukunft zeigen. Dass wir in bewegenden, wenn nicht gar stürmischen Zeiten leben, darf hingegen als unbestritten gelten.

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