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AT: Holocaust eines der schlimmsten Verbrechen der Geschichte

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                                  

 

Seit 2005 steht auf Initiative der Vereinten Nationen der 27. Jänner für die weltweite Erinnerung an die Opfer des Holocaust. Mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden fielen dem nationalsozialistischen Antisemitismus und Rassismus zum Opfer. Das Parlament gedenkt ihrer mit einem breiten Programm und der Teilnahme an der internationalen Initiative #WeRemember. Abgeordnete werden die Lebensgeschichten von Holocaust-Opfern erzählen und ihrer auf eine persönliche Weise gedenken. Ein überdimensionales Transparent auf der Fassade des Parlaments weist auf die Kampagne hin.

 

"Die #WeRemember-Initiative erinnert die Menschen daran, dass der Holocaust eines der schlimmsten Verbrechen der Geschichte war und dass Millionen unschuldiger Menschen aufgrund von Hass und Ausgrenzung ermordet worden sind", erklärte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka anlässlich des heutigen Gedenktages. Das Parlament bekunde durch die Teilnahme an der #WeRemember-Kampagne seine Solidarität mit den Opfern der Shoah und zeige seine Verpflichtung für eine Zukunft der Toleranz. Es sei ihm besonders wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten, betonte Sobotka.

 

Abgeordnete gedenken Holocaust-Opfern

In der Teilnahme an der #WeRemember-Kampagne gibt es dieses Jahr eine deutliche Neuerung: Abgeordnete haben sich aus dem Raum der Namen der Gedenkstätte Mauthausen oder aus der Datenbank von Yad Vashem den Namen eines Opfers aussuchen können, um dessen Geschichte zu teilen. "Dadurch wird das Gedenken persönlicher, tiefsinniger und sinnvoller", erklärte Nationalratspräsident Sobotka. Die Botschaft des Gedenkens werde nun über die Infoscreens im Parlament und die Social-Media-Plattformen der Abgeordneten einer breiten Öffentlichkeit kommuniziert.

 

Er selbst habe Aron Menczer gewählt, erklärte Sobotka. Dieser habe sich als Leiter einer jüdischen Jugendbewegung für Kinder und Jugendliche eingesetzt und konnte Tausende von ihnen retten. Das habe ihn sehr beeindruckt, sei doch die Jugend die Zukunft unserer Gesellschaft und habe eine essenzielle Rolle bei der Bekämpfung von Hass und Antisemitismus. Aus diesem Grund soll im Rahmen der Demokratie-Werkstatt des Parlaments auch das Angebot an Bildungsmöglichkeiten über den Holocaust und die lange Geschichte des Antisemitismus erweitert werden, wies der Nationalratspräsident hin.

 

Initiative Zikaron BaSalon startet in Österreich und ermöglicht "Gedenken im Wohnzimmer"

Am heutigen Gedenktag startet auch die Initiative "Zikaron BaSalon – Gedenken im Wohnzimmer" in Österreich. Diese möchte Bürger:innen motivieren, in ihren Wohnzimmern im engen Kreise ihrer Familie und Freund:innen im Austausch mit Zeitzeug:innen oder deren Nachkomm:innen des Holocausts zu gedenken. Hunderttausende solcher Zusammenkünfte werden jährlich weltweit abgehalten und das Konzept hat sich international bewährt. Nationalratspräsident Sobotka, der diese Woche selbst in seinem Wohnzimmer einen solchen Gedenkabend mit dem Zeitzeugen Volvi (Viktor) Klein organisiert hat, ist beeindruckt von der Initiative, ermögliche sie doch "einen einzigartigen Austausch". Nun soll die Initiative nach dem heutigen Kick-off gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt und Bundesministerin Karoline Edtstadler in Österreich Fuß fassen. 2021 hat es die Initiative unter die besten zehn Einreichungen des Simon-Wiesenthal-Preises geschafft. Im Jahr darauf ist sie wieder nominiert, dieses Mal für den Hauptpreis, der am 13. März 2023 im Parlament verliehen wird.

 

Über die Gedenkaktion #WeRemember für Opfer des Nationalsozialismus

Die weltweite Kampagne #WeRemember wurde vom World Jewish Congress (WJC) und der UNESCO zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ins Leben gerufen. An der Kampagne nehmen neben dem österreichischen Parlament wieder zahlreiche weitere nationale Parlamente der EU-Mitgliedstaaten sowie das Europäische Parlament teil. Auf der Fassade des Parlaments weist dafür ein überdimensionales Transparent Passant:innen der Wiener Ringstraße auf die Kampagne hin. Abgeordnete der Parlamentsfraktionen erinnern in Social-Media-Beiträgen und auf den Infoscreens im Parlament an die Opfer des Holocaust. Am 27. Jänner 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau befreit. 2005 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Tag zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.

 

Das Parlament setzt seit einigen Jahren immer wieder Schwerpunkte im Kampf gegen das Vergessen und gegen den immer noch präsenten Antisemitismus. Unter anderem lässt es regelmäßig eine Antisemitismus-Studie durchführen. Zuletzt ergaben die Untersuchungen unter anderem einen engen Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Verschwörungstheorien; Bildung wurde als wesentlicher Faktor im Kampf gegen Antisemitismus erkannt. Das Parlament trägt zur Bildung durch seine Angebote unter anderem in der Demokratiewerkstatt bei, wo Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit haben, mit Zeitzeuginnen und -zeugen zu sprechen.

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 

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