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Trinkwasser aus der Luft dank Generator

DMZ – TECHNIK/UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦                    

 

Immer noch bleibt der Zugang zu sauberem Trinkwasser vielen Menschen verwehrt, obwohl es sich eigentlich um ein Menschenrecht handelt, welches auch zu den Milleniumszielen der Vereinten Nationen gehört.

 

Auch in Nordafrika besteht dieses Problem. Der sichere Zugang zu sauberem Trinkwasser fehlt in Marokko, Tunesien und Algerien jeweils bei mehr als zehn Prozent der Bevölkerung. Konsequenz des fehlenden oder verschmutzten Trinkwassers ist natürlich Durst, aber auch die Verbreitung von Krankheiten. Für marokkanische Ingenieure ist dieser Zustand nicht länger haltbar. Um eine Lösung zu finden, haben sie einen Trinkwasser-Generator namens Kumulus entwickelt. Der Name, abstammend von einer bestimmten Wolkenform, weist bereits auf die Form der Wassergewinnung hin.

 

Der Generator bedient sich der reichlich vorhandenen Energie der Sonne und filtert Trinkwasser direkt aus der Luft. Das vollkommen autarke System kommt ohne zusätzliche Infrastrutur zurecht. Wiederum gab Mutter Natur die Lösung vor und die Ingenieure konnten das grundlegende Prinzip bei ihr abschauen. Vorbild dazu war die Entstehung von Morgentau. Nachdem die Luft angesaugt wurde, wird sie durch einen Filter geleitet, welcher die Schadstoffe entfernen soll und dafür zu sorgen hat, dass das Wasser später geniessbar ist. In einem nächsten Schritt kommt es mittels Solarenergie zum Herunterkühlen der Luft, so dass sich Tau bildet. Dieser Effekt lässt sich mit dem Kondenswasser vergleichen, welches in Klimaanlagen entsteht und dort auch fast immer ungenutzt bleibt. Beim Kumulus-Generator läuft dies aber anders und das Wasser wird in einem Behälter gesammelt, mineralisiert. Von dort kann es dann abgezapft werden.

 

Wie die Entwickler erklären, können so pro Tag zwischen zwanzig und dreissig Liter Trinkwasser gewonnen werden. Das erste Exemplar wurde in einer tunesischen Schule installiert, um dort die sichere Versorgung der Schüler mit sauberem Trinkwasser zu gewährleisten. Der grosse Vorteil des Systems ist der vergleichsweise einfache Transport. Das lässt die Pläne der Entwickler noch weiter wachsen. Solche Anlagen können theoretisch auf der ganzen Welt in Regionen etabliert werden, die eine bestimmte Luftfeuchtigkeit haben, aber über keine sichere Trinkwasserversorgung verfügen. Die Wartung lässt sich ebenfalls leicht vor Ort durchführen. Damit es zu einer grossflächigen Verbreitung kommen kann, braucht es natürlich entsprechende Geldgeber. Die werden nun gesucht. Obwohl die Idee, Trinkwasser aus der Luft zu gewinnen, nicht ganz neu ist, waren die bisher existierenden Ansätze nicht so vielversprechend, da Geräte meist deutlich grösser waren und daher nicht so dezentral eingesetzt werden konnten. Ebenso haben Forscher ein Gerät entwickelt, das auch in der Wüste für Trinkwasser sorgt. Der Output ist jedoch mit etwa 2,8 Litern in 12 Stunden wesentlich bescheidener.

 

 

Quelle:

±www.trendsderzukunft.de±

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