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Rasche Malariadiagnose per Lichtblitz

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦                        

 

Menschen, welche an Malaria erkrankt sind, können künftig sehr rasch identifiziert werden. Dies ist dank eines Lichtblitzes aus einem kleinen Spezialgerät möglich. Es klappt mit infrarotem Licht, das in der Fingerkuppe oder im Ohrläppchen teilweise absorbiert, reflektiert oder mit veränderter Frequenz wieder abgestrahlt wird.

 

Eine in ein Smartphone passende App interpretiert dieses für Infizierte charakteristische Muster. Die App, welche mit Techniken des maschinellen Lernens trainiert ist und auf künstlicher Intelligenz basiert, liefert ein Ergebnis innert Minuten. Zudem ist die Diagnose gemäss entsprechender Tests mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt. Entwickelt wurden das Gerät und die dazu gehörende Smartphone-Software durch ein internationales Teams unter der Leitung der Biowissenschaftlerin Maggy Lord.

 

Sie leitet das Infrarot-Überwachungs- und Diagnoseteam an der Fakultät für Naturwissenschaften der University of Queensland im australischen Brisbane. Maggy Lord ist überzeugt, dass dieses System jedes Jahr hundertausenden von Menschen das Leben retten würde. Auch an Flughäfen könnte es zum Einsatz kommen, um so Menschen aus malariaverseuchten Regionen zu testen. Wie sie bestätigt, ist es aktuell wirklich sehr schwierig, grössere Gruppen von Menschen zu testen, wie beispielsweise die gesamte Bevölkerung eines Dorfes oder einer Stadt. Notwendig ist von jeder Person eine Blutprobe, welche mit einem Reagenz gemischt werden muss, um ein Resultat zu erhalten. Das kostet viel Zeit. Lord betont, dass mit ihrem Gerät in Verdachtsgebieten Reihenuntersuchungen angeboten werden können. Dies würde auch erlauben, Menschen ohne Symptome zu identifizieren, welche natürlich eine besondere Gefahr für das Weiterverbreiten der Krankheit über die Tzetze-Fliege darstellen.

 

Im Malariabericht der Weltgesundheitsorganisation in Genf ist zu lesen, dass es im Jahre 2020 weltweit schätzungsweise 241 Millionen Infizierte gab. Über 600.000 starben an Malaria. Dabei stellt Afrika südlich der Sahara die am meisten betroffene Region dar. 90 Prozent der Toten sind gar unter fünf Jahre alt. Wie Maggy Lord berichtet, plant die Weltgesundheitsorganisation eine gross angelegte Überwachung in gefährdeten Gebieten. Zur Verwirklichung bietet das nicht-invasive Gerät, das durchaus bezahlbar ist und für blitzschnelle Resultate sorgt, eine ideale Möglichkeit.

±via/trendsderzukunft.de±


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