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Umfrage zur Einheitskasse

DMZ –  BLICKWINKEL ¦ Ruedi Stricker ¦                   

 

Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Abstimmung über die Einheitskrankenkasse beauftragte der Gemeinderat ein Meinungsforschungsinstitut mit einer nicht repräsentativen Erhebung, um den aktuellen Wissensstand in der Bevölkerung zu eruieren. Nachfolgend eine willkürliche Auswahl von Antworten in den Interviews.

 

«Was meint Du mit Einheitskasse? Abstimmen soll ich? Ich gehe nie an eine Abstimmung. Das ist mir zu kompliziert. Meine Frau und ich haben das Formular unterschrieben und unserem Versicherungsberater zum Ausfüllen gegeben. Der kann das besser als wir.» (Jakob Schmid, Strassenbauer, Rentner)

 

«Ich komme grad von einer Konferenz zu diesem Thema zurück. Wir haben auf Einladung des Krankenkassenverbandes in Cancun vierzehn Tage lang intensiv über die allfälligen negativen Folgen für Qualität und Kosten unseres guten Gesundheitwesens nachgedacht. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Frau und unsere drei Kinder, die ebenfalls mitkommen durften, ist der Fall absolut klar.» (Gerhard Gerschwiler, Kantonsrat)

 

«Ich stimme immer dagegen. Wir haben schon genug Ja-Sager.» (Herbert Kunz, Rentner)

 

«Ausgerechnet die Linken wollen Tausende von Arbeitsplätzen vernichten. Wer stellt dann all die Aussendienstler ein, die jahrelang nichts anderes gemacht haben, als anderen Krankenkassen gute Risiken abzuwerben? Und wie füllt meine auf das Gesundheitswesen spezialisierte Werbeagentur die entstehenden Löcher in den Auftragsbüchern, wenn es keinen gesunden Wettbewerb zwischen den Anbietern mehr gibt?» (Luca Rechsteiner, Mitinhaber der Agentur geil)

 

«Ich bin neutral, aber ich helfe immer den Schwächeren. Und «Einheit» tönt einfach harmonischer als diese aggressiven Abkürzungen.» (Lena Lehnherr, Lebensberaterin)

 

«Mein Mann wurde vor drei Wochen in den Verwaltungsrat der Groupe Actuel gewählt. Für ihn ist das nicht nur eine willkommene Abwechslung in einem Gebiet, in dem er völlig neu ist, sondern auch ein schöner Zustupf. Meine Tochter hat mir verraten, dass er mir davon ein Cabrio zur Rosenhochzeit bestellt hat, aber das dürfen Sie natürlich nicht schreiben!» (Lukrezia Stutz, Hausfrau)

 

«Das geht Sie einen Dreck an. Ich frage Sie auch nicht, wie oft Sie Ihre Tochter missbrauchen. Aber so viel verrate ich doch, schliesslich bin ich ein kultivierter Mensch: Meine Krankenkasse hat mir letzte Woche zugesagt, freiwillig eine teure Behandlung zu übernehmen. Was meinen Sie wohl, wie ich da stimmen werde?» (Paul Siegenthaler, Rentner)

 

«Als Versicherungsbroker bin ich nah an der Materie, und ich prophezeie eine Katastrophe für den Fall, dass dieses Einheitsmonstrum angenommen wird. Stellen Sie sich mal eine analoge Situation bei den Lebensmitteln her: Zum Beispiel die Firma Zweifel mit ihren Chips als einziger Anbieter von Lebensmitteln in der Schweiz. Unvorstellbar.» (Robby Hürlimann, Risk Consultant)

 

Für allfällige Fragen steht der Gemeindeschreiber gern zur Verfügung.

 

Der Gemeindeschreiber

Ruedi Stricker

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